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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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die Seanchaner möglicherweise am Leben ließen. Im anderen Fall hätte Ituralde ihn und andere in seinem Alter fortgeschickt.
    »Ja?«, fragte er. Rajabi stand wie ein kleiner Berg an seiner Seite.
    »Ein Mann«, sagte der Junge keuchend. »Er sagt, er sei gekommen, um Euch zu sehen.«
    »Ein Seanchaner?«, bellte Rajabi.
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein. Aber er ist gut angezogen.«
    Also der Bote eines Lords. Domani, vielleicht auch ein tarabonischer Renegat. Wer auch immer er war, er konnte die Situation wohl kaum schlimmer machen. »Und er kam allein?«
    »Ja, Herr.«
    Tapferer Mann. »Dann bring ihn her.«
    »Wo wollt Ihr ihn empfangen, mein Lord?«
    »Was denn?«, fauchte Ituralde. »Hältst du mich für einen noblen Kaufmann mit einem Palast? Das Feld hier wird ausreichen. Hol ihn, aber lass dir dabei Zeit. Und sorge dafür, dass er vernünftig bewacht wird.«
    Der Junge nickte und rannte los. Ituralde winkte ein paar Soldaten herbei und schickte sie im Eiltempo los, um Wakeda und die anderen Offiziere zu holen. Shimron war tot, vom Feuerball einer Damane zu Asche verbrannt. Das war wirklich bedauerlich. Ituralde hätte ihn vielen anderen Offizieren vorgezogen.
    Die meisten Offiziere trafen vor dem Fremden ein. Der schlaksige Ankaer. Der einäugige Wakeda, der abgesehen davon ein ansehnlicher Mann hätte sein können. Der stämmige Melarned. Der junge Lidrin, der nach dem Tod seines Vaters Ituralde auch weiterhin folgte.
    »Was höre ich da?«, fragte Wakeda und verschränkte die Arme. »Wir bleiben in dieser Todesfalle? Rodel, wir haben nicht die nötigen Truppen, um Widerstand zu leisten. Wenn sie kommen, sitzen wir hier fest.«
    »Da habt Ihr recht«, sagte Ituralde schlicht.
    Wakeda sah die anderen an, dann wieder Ituralde. Die ehrliche Antwort hatte ihm etwas Wind aus den Segeln genommen. »Nun … warum fliehen wir dann nicht?« Er plusterte sich viel seltener auf als noch vor Monaten, als Ituralde mit seinem Feldzug angefangen hatte.
    »Von mir bekommt Ihr weder Zucker noch Lügen«, sagte Ituralde und fixierte sie einen nach dem anderen. »Wir sind in einer schlimmen Lage. Aber würden wir flüchten, wären wir in einer noch schlechteren Lage. Es gibt keine Löcher mehr, in denen wir uns verkriechen könnten. Diese Bäume werden ein Vorteil für uns sein, und wir können uns eingraben. Das Stedding wird die Damane ihrer Kräfte berauben, und das allein ist es schon wert hierzubleiben. Wir kämpfen hier.«
    Ankaer nickte; er schien den Ernst der Situation zu verstehen. »Wir müssen ihm vertrauen, Wakeda. Bis jetzt hat er uns gut geführt.«
    Wakeda nickte. »Das schon, glaube ich.«
    Verdammte Narren. Vor vier Monaten hätte ihn die Hälfte auf der Stelle umgebracht, weil er dem König treu geblieben war. Jetzt glaubten sie, er könne das Unmögliche vollbringen. Eigentlich schade; er hatte schon angefangen zu glauben, er könnte sie wieder auf Alsalams Seite bringen. »Also gut«, sagte er und zeigte auf verschiedene Stellen ihrer Befestigung. »Wir werden Folgendes tun, um die schwächeren Punkte zu stärken. Ich will …«
    Er verstummte, als er eine Gruppe über die Lichtung auf sich zukommen sah. Von einer Abteilung Soldaten begleitet, eskortierte der Botenjunge einen Mann in Rot und Gold.
    Etwas an dem Neuankömmling zog Ituraldes Blick an. Vielleicht war es die Größe; der junge Mann war so groß wie ein Aiel, und das helle Haar ähnelte ihnen auch. Aber kein Aiel hätte einen so kostbaren roten Mantel mit goldenen Stickereien getragen. Ein Schwert hing an seiner Seite, und etwas an der Art, wie der Fremde ging, verriet Ituralde, dass er auch damit umzugehen verstand. Er bewegte sich mit energischen, entschlossenen Schritten, als betrachtete er die Soldaten um ihn herum als Ehrenwache. Also ein Lord, und zwar einer, der zu befehlen gewohnt war. Warum war er persönlich gekommen, statt einen Boten zu schicken?
    Der junge Lord blieb ein kurzes Stück vor Ituralde und seinen Generälen stehen, musterte sie nacheinander, und konzentrierte sich dann auf Ituralde. »Rodel Ituralde?«, fragte er. Was für ein Akzent war das? Andoranisch?
    »Ja«, sagte Ituralde vorsichtig.
    Der junge Mann nickte. »Basheres Beschreibung war akkurat. Anscheinend lasst Ihr Euch hier einsperren. Erwartet Ihr allen Ernstes, gegen die seanchanische Armee bestehen zu können? Sie ist Euch zahlenmäßig mehrfach überlegen, und Eure tarabonischen Verbündeten scheinen es nicht … eilig zu haben, Euch bei Eurer

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