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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Begebenheiten
    W as willst du tun, mein Gemahl?«, fragte Faile.
    Sie waren nach den Verhandlungen mit den Weißmänteln in ihr Zelt zurückgekehrt. Perrins Vorgehensweise hatte sie überrascht – was ihre Zuversicht stärkte, aber auch beunruhigend war.
    Er zog den Mantel aus. »Ich rieche etwas Seltsames im Wind, Faile. Etwas, das ich noch nie zuvor gerochen habe.« Er zögerte, sah sie an. »Es sind keine Wölfe da.«
    »Keine Wölfe?«
    »Ich kann keine in der Nähe fühlen«, sagte Perrin mit entrücktem Blick. »Es waren welche da. Jetzt sind sie weg.«
    Er zog das Hemd aus und enthüllte eine muskulöse Brust mit braunen Haaren. »Heute gab es viel zu wenig Vögel, zu wenig Geschöpfe im Unterholz. Das Licht soll diesen Himmel verbrennen. Ist er daran schuld, oder ist es etwas anderes?« Er seufzte und setzte sich auf ihre Schlafpritsche.
    »Du gehst … dorthin ?«, fragte Faile.
    »Etwas stimmt nicht«, wiederholte er. »Ich muss vor der Gerichtsverhandlung so viel erfahren, wie ich kann. Im Wolfstraum könnten Antworten sein.«
    Die Gerichtsverhandlung. »Perrin, mir gefällt die Idee nicht.«
    »Du bist wütend wegen Maighdin.«
    »Natürlich bin ich wütend wegen Maighdin«, sagte sie. Sie hatten zusammen Malden durchgemacht, und die Frau hatte ihr nicht erzählt, dass sie die Königin des verdammten Andor war? Es ließ sie wie eine Idiotin aussehen – wie eine Angeberin aus einer kleinen Stadt, die vor einem durchreisenden Schwertmeister ihre Fertigkeiten mit der Klinge anpries.
    »Sie wusste nicht, ob sie uns vertrauen konnte«, sagte Perrin. »Anscheinend floh sie vor einem der Verlorenen. Ich hätte mich auch versteckt.«
    Faile starrte ihn finster an.
    »Sieh mich nicht so an«, sagte er. »Sie hat es doch nicht getan, um dich schlecht aussehen zu lassen. Sie hatte ihre Gründe. Denk einfach nicht mehr daran.«
    Das ließ sie sich ein bisschen besser fühlen; es war so schön, dass er jetzt für sich selbst eintrat. »Nun, ich frage mich allerdings, wer Lini sein wird. Eine seanchanische Königin? Meister Gill ist der untergetauchte König von Arad Doman?«
    Perrin lächelte. »Sie sind bestimmt ihre Diener. Zumindest Gill ist der, der er zu sein vorgibt. Balwer hat vermutlich gerade einen Anfall, weil ihm das entgangen ist.«
    »Ich wette, er hat es herausgefunden«, sagte sie. »Perrin, das mit der Gerichtsverhandlung macht mir Sorgen.«
    »Ich lasse nicht zu, dass man mich gefangen nimmt«, sagte er. »Ich habe nur gesagt, dass ich einer Verhandlung beiwohne und ihnen Gelegenheit gebe, ihre Beweise zu präsentieren.«
    »Und was soll das für einen Sinn haben?«
    »Ich habe dadurch mehr Zeit zum Nachdenken«, sagte er, »und es könnte dafür sorgen, dass ich sie nicht töten muss. Ihr Hauptmann, Damodred – etwas an ihm riecht besser als bei vielen der anderen. Er wird nicht von Zorn oder Hass zerfressen. So bekommen wir unsere Leute zurück, und ich kann meine Sichtweise darlegen. Es tut einem Mann gut, seinen Standpunkt darzulegen. Vielleicht brauchte ich die ganze Zeit genau das.«
    »Nun, also gut«, sagte sie. »Aber bitte ziehe in Zukunft in Betracht, mich vor deinen Plänen zu warnen .«
    »Das werde ich«, sagte er, gähnte und legte sich hin. »Ehrlich gesagt ist mir das erst im letzten Augenblick eingefallen.«
    Faile hielt mühsam eine Erwiderung zurück. Immerhin hatte diese Waffenstillstandsverhandlung auch ihr Gutes gehabt. Sie hatte Berelain bei ihrem Treffen mit Damodred beobachtet, und ihr war selten eine Frau begegnet, deren Augen so hell gestrahlt hatten. Möglicherweise konnte sie sich das ja zunutze machen.
    Sie schaute nach unten. Perrin schnarchte bereits leise.
    Perrin spürte im Rücken etwas Hartes und Glattes. Der viel zu dunkle, beinahe schon böse Himmel des Wolfstraums brodelte über dem Wald, der eine Mischung aus Tannen, Eichen und Zwerglorbeer darstellte.
    Er stand auf, dann drehte er sich um und betrachtete, wogegen er sich gelehnt hatte. Ein gewaltiger Stahlturm streckte sich dem in Aufruhr befindlichen Himmel entgegen. Viel zu gerade und mit Wänden, die wie ein einziges Stück aus nahtlosem Metall aussahen, strahlte der Turm völlige Unnatürlichkeit aus.
    Ich sagte doch, dass dieser Ort böse ist, meinte Springer, der plötzlich neben Perrin saß. Dummer Welpe.
    »Das war nicht meine Entscheidung«, protestierte Perrin. »Ich bin hier aufgewacht.«
    Dein Verstand ist darauf konzentriert. Oder der Verstand von jemanden, mit dem du verbunden bist.
    »Mat«,

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