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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Stein. Sie trug ihn nicht jeden Tag, aber sie tat es oft genug. Hatte Morgase die ganze Zeit, die sie zusammen bei den Shaido verbracht hatten, alles nur vorgetäuscht? Oder war sie in gewisser Weise viel wahrhaftiger gewesen? Ohne Titel, dem man gerecht werden musste, war sie nicht gezwungen gewesen, die »legendäre« Morgase Trakand zu sein. Zeigte sich die wahre Persönlichkeit unter solchen Umständen nicht viel eher?
    Faile schloss die Finger um die Schnur. Morgase würde sich bei dem Prozess nicht aus Bosheit gegen Perrin wenden. Aber sie würde ein unvoreingenommenes Urteil fällen. Was bedeutete, dass Faile vorbereitet sein musste und …
    In der Nähe ertönten Schreie.
    Faile reagierte sofort und fuhr zum Wald herum. Instinktiv wappnete sie sich dagegen, dass Aiel aus den Büschen sprangen, um zu töten und Gefangene zu machen, und sie verspürte einen Augenblick der nackten Panik.
    Aber die Schreie kamen aus dem Lagerinneren . Fluchend drehte sie sich um, fühlte aber, wie etwas an ihrem Gürtel zerrte. Überrascht schaute sie nach unten und sah, wie sich ihr Messer aus der Scheide schob und in die Luft stieg.
    »Eine Blase des Bösen!«, stieß Berelain hervor und stolperte zur Seite.
    Faile duckte sich und warf sich zu Boden, als das Messer herumwirbelte und auf ihren Kopf zuschoss. Es verfehlte sie nur knapp. Als sie wieder in der Hocke hochkam, entdeckte sie überrascht, dass Berelain einem Dolch gegenüberstand, der sich dem Schaden an ihrem Gewand nach zu urteilen aus einer in ihrem Ärmel verborgenen Scheide losgerissen hatte.
    Hinter Berelain war das Lager in Aufruhr. Die in der Nähe übenden Flüchtlinge stoben auseinander, Schwerter und Speere kreiselten aus eigenem Antrieb durch die Luft. Anscheinend war jede Waffe im Lager plötzlich zum Leben erwacht und griff ihren Herrn an.
    Eine Bewegung. Faile wich zur Seite aus, als ihr Messer erneut auf sie zukam, aber eine weißhaarige Gestalt in Braun riss die Waffe aus der Luft und hielt sie mit festem Griff. Sulin rollte sich damit herum und klammerte sich daran fest; mit zusammengebissenen Zähnen hämmerte sie sie gegen einen Stein und brach die Klinge vom Griff ab.
    Das Messer hörte auf sich zu bewegen, dafür lösten sich Sulins Speere von ihrem Platz auf ihrem Rücken und wirbelten in der Luft herum, bis die Spitzen auf sie zeigten.
    »Lauft!«, befahl die Tochter und versuchte alle drei Speere gleichzeitig ins Auge zu fassen.
    »Wohin?«, wollte Faile wissen und hob einen Stein vom Boden auf. »Die Waffen sind überall.« Berelain rang mit ihrem Dolch. Sie hatte ihn gepackt, aber er kämpfte mit ihr, zerrte ihre Arme von einer Seite zur anderen. Alliandre wurde von drei Messern umkreist. Beim Licht! Plötzlich war Faile sehr froh, an diesem Tag nur eines eingesteckt zu haben.
    Mehrere Töchter rannten auf Alliandre zu, um ihr zu helfen, warfen Steine nach den Messern und wichen Speeren aus, die nach ihnen stachen. Berelain war allein.
    Faile biss die Zähne zusammen und sprang mit dem Gefühl, eigentlich eine Närrin zu sein, weil sie der Frau helfen wollte, die sie hasste, an Berelains Seite, ergriff ihre Hände und lieh der Ersten ihre Kraft. Gemeinsam rangen sie den Dolch zum Boden und rammten seine Spitze in die Erde. Erstaunlicherweise hörte seine Bewegung sofort auf.
    Faile ließ ihn zögernd los, dann betrachtete sie die zerzauste Berelain. Die Frau drückte die rechte Hand auf die andere Handfläche und versuchte den Blutfluss aus einem Schnitt zu stoppen. Sie nickte Faile zu. »Vielen Dank.«
    »Was hat ihn aufgehalten?«, fragte Faile mit pochendem Herzen. Überall aus dem Lager ertönten Rufe. Flüche. Klirrende Waffen.
    »Die Erde?«, fragte Berelain.
    Faile grub die Finger in die Erde. Alarmiert entdeckte sie, dass eine der Töchter am Boden lag, obwohl die anderen mehrere der fliegenden Speere abgewehrt hatten. Faile warf eine Handvoll Erde auf einen, der noch immer durch die Luft wirbelte.
    Als die Erde den Speer berührte, fiel die Waffe zu Boden. Sulin sah es mit weit aufgerissenen Augen hinter dem Schleier. Sie ließ die Steine in ihrer Hand fallen, grub eine Handvoll aus dem Boden und warf sie, als ein Speer auf ihr Herz zielte.
    Er fiel aus der Luft. Die Soldaten, die Faile und den anderen gefolgt waren, um sie zu beschützen, waren in Bedrängnis. Sie hatten sich im Kreis aufgestellt und wehrten die herabschießenden Waffen mit den Schilden ab, während sie sich mit besorgten Mienen zusammenkauerten.
    »Schnell!«,

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