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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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as hat Perrin für einen Plan, was glaubt Ihr?«, fragte Berelain, die neben Faile und Alliandre ging.
    Faile antwortete nicht. Die ferne, von Wolken verborgene Sonne erfüllte den späten Nachmittag mit weichem Licht. Bald würde sie den Horizont verbrennen, wenn sie für die Nacht versank. In zwei Tagen würde sich Perrin dem Gericht stellen. Er hatte das absichtlich verzögert, um den Asha’man mehr Zeit zu geben, dem seltsamen Problem mit den Wegetoren auf den Grund zu gehen, das wusste sie.
    Ihr Heer wuchs noch immer, ständig strömten Menschen zu ihnen. Kundschafterberichte wiesen darauf hin, dass auch die Streitmacht der Weißmäntel wuchs. Langsamer, aber unaufhaltsam. In Zeiten wie diesen war ein Heer ein Symbol für Stärke und – zumindest – etwas zu essen.
    Eine Gruppe Fingerwurzelbäume übersättigte sich mit dem Wasser des Flusses in der Nähe von Perrins Kriegslager. Diese Pflanzen, die ihre Wurzeln ins Wasser tauchten, waren so seltsam. Baumstämme wie aus flüssigem Glas, das beim Erstarren Bündel bildete. Oben in Saldaea gab es nichts Vergleichbares. Es hatte den Anschein, als könnten einen hier zwei falsche Schritte in einen Sumpf locken.
    »Keine Antwort für mich?«, fragte Berelain. Irgendwie schien sie in den letzten Tagen abgelenkt zu sein. »Ich habe nachgedacht. Vielleicht wäre es von Vorteil, einen Abgesandten zum Heer der Weißmäntel zu schicken. Glaubt Ihr, Perrin würde mir erlauben, zu ihnen zu gehen und mit ihnen zu sprechen? Vielleicht könnte ich zu seinen Gunsten appellieren.«
    Dieses Thema brachte sie immer wieder zur Sprache. »Nein«, sagte Faile. »Ihr wisst doch, dass seine Entscheidung gefallen ist, was diese Gerichtsverhandlung angeht, Berelain.«
    Die Erste schürzte die Lippen, verfolgte das Thema aber nicht weiter. Die drei Frauen wurden von zehn Töchtern begleitet. Einst hätte sich Faile vielleicht über die Aufmerksamkeit beschwert. Bevor man sie so unerwartet und mühelos entführt hatte.
    In der Ferne sah sie eine kleine Gruppe Flüchtlinge das Lager verlassen und querfeldein nach Südosten gehen. Man hatte ungefähr zehntausend in die ländlichen Gegenden von Cairhien schicken können, bevor die Wegetore versagten. Sie alle hatten den Befehl erhalten, sich ruhig zu verhalten. Perrin wollte nicht, dass sein Aufenthaltsort vorzeitig bekannt wurde. Die Frauen würden den Mund halten, aber natürlich würden die Männer klatschen; so waren sie nun einmal.
    Nur wenigen war bekannt, dass die Wegetore versagten; Perrin hatte allgemein verkündet, dass er die Asha’man ausgeruht brauchte für den Fall, gegen die Weißmäntel kämpfen zu müssen. Das stimmte auch. Aber einige der Flüchtlinge hatten gebeten, gehen zu dürfen, und brachen zu Fuß auf. Ihnen hatte Faile Gold oder Juwelen aus Sevannas Hort gegeben und Glück gewünscht. Es hatte sie überrascht, wie viele von ihnen in eine Heimat zurückkehren wollten, die in von den Seanchanern kontrollierten Ländern lag.
    Trotzdem wuchs die Größe von Perrins Streitmacht jeden Tag. Faile und die anderen passierten eine große Gruppe, die sich im Schwertkampf übte. Die Flüchtlinge, die sich zu einer solchen Ausbildung entschieden hatten, zählten nun ungefähr fünfundzwanzigtausend Köpfe. Sie übten bis spät am Tag, und Faile konnte noch immer Tams gebellte Befehle hören.
    »Nun«, nahm Berelain wieder den Faden auf, »was wird Perrin tun? Warum sich diesem Verfahren stellen? Er will etwas von diesen Weißmänteln.« Sie trat um eine knorrige Fingerwurzel herum. Wie so viele andere las die Erste viel mehr in Perrins Taten hinein, als es da zu finden gab. Es hätte ihn amüsiert, die vielen Pläne zu erfahren, die man ihm zuschrieb.
    Und sie will Männer verstehen, dachte Faile. Perrin war alles andere als dumm, und er war auch bei Weitem nicht der einfach gestrickte Mann, als den er sich gern hinstellte. Er plante, er dachte nach, und er war sorgfältig. Aber er war auch direkt. Überlegt. Wenn er etwas sagte, dann meinte er es auch so.
    »Ich stimme Berelain zu«, sagte Alliandre. »Wir sollten einfach aufbrechen. Oder diese Weißmäntel angreifen.«
    Faile schüttelte den Kopf. »Es macht Perrin zu schaffen, wenn die Leute glauben, dass er etwas Falsches tat. Solange die Weißmäntel weiterhin darauf beharren, dass er ein Mörder ist, ist sein Name nicht makellos.« Er war stur und dumm, aber es hatte auch etwas Edles.
    Solange er nicht daran starb. Allerdings liebte sie ihn für dieses Ehrgefühl. Ihn

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