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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und der Sturm schien zu erbeben , der Himmel selbst schien zu wogen.
    Der Sturm verschwand.
    Die Säule aus grellem Licht wurde zu einer Säule aus Sonnenlicht, das in die Tiefe strömte und den Gipfel des Drachenbergs erhellte. Perrin löste die Finger von dem Felsen und betrachtete staunend Rand, der mitten im Licht stand. Es schien so schrecklich lange her zu sein, dass er einen Strahl unverfälschten Sonnenlichts gesehen hatte.
    Die Wölfe stießen ein Heulen aus. Es handelte sich um Triumphgeheul, prächtig und siegessicher. Auch Perrin hob den Kopf und stieß ein Heulen aus, wurde für einen Moment zu Junger Bulle. Er fühlte, wie sich der Teich aus Sonnenlicht ausbreitete und schließlich auch ihn erfasste, und seine Wärme verbannte die Eiseskälte. Er nahm kaum wahr, dass Rands Bild verschwand, denn er ließ das Sonnenlicht zurück.
    Wölfe erschienen in Perrins Nähe, materialisierten mitten im Sprung. Sie bellten, tollten herum, tanzten ausgelassen im Sonnenlicht, als es sie erfasste. Sie jaulten und fiepten, ließen den Schnee hochspritzen. Springer war auch dabei, und er sprang in die Luft und schwebte über Perrin hinweg.
    Die Letzte Jagd beginnt, Junger Bulle!, schrie Springer. Wir leben. Wir leben!
    Perrin wandte sich wieder der Stelle zu, an der Rand gestanden hatte. Hätte diese Finsternis Rand verschlungen …
    Aber das hatte sie nicht. Er grinste breit. »Die Letzte Jagd ist da!«, brüllte er den Wölfen zu. »Lasst sie anfangen!«
    Sie heulten ihre Zustimmung so laut heraus, wie noch eben der Sturm gewütet hatte.

KAPITEL 31

    Ins Nichts
    M at kippte den Rest Wein in den Mund und genoss den süßen, kühlen Geschmack. Er knallte den Becher auf den Boden und warf die fünf Würfel. Sie kullerten über die Holzdielen der Schenke und prallten gegeneinander.
    Die Luft war dick. Voller Geräusche, Flüche, Gerüche. Rauch, penetranter Alkohol, ein Steak, das man so gepfeffert hatte, dass das Fleisch kaum noch zu schmecken war. Was vermutlich auch besser so war. Selbst in Caemlyn verdarb Fleisch ohne Vorwarnung.
    Die stinkenden Männer um Mat beobachteten, wie seine Würfel fielen: einer der Männer roch nach Knoblauch, ein anderer nach Schweiß, ein dritter nach der Gerberei. Ihr Haar war fettig und ihre Finger dreckig, aber ihr Geld war einwandfrei. Gespielt wurde Koronkos Spucke, das aus Shienar kam.
    Mat kannte die Regeln nicht.
    »Fünf Einser«, sagte der Mann, der nach Knoblauch stank. Er hieß Rittle. Er erschien unruhig. »Ein Fehlwurf.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Mat leise. Es spielte keine Rolle, dass er die Regeln nicht kannte. Er wusste, dass er gewonnen hatte; er konnte es fühlen. Sein Glück war bei ihm.
    Und das war auch gut so. Er würde es heute Abend brauchen.
    Der Mann, der nach Gerberei roch, griff an den Gürtel, wo er ein bösartig aussehendes Messer trug. Sein Name war Sattler, und er hatte ein Kinn, an dem man ein Schwert hätte schärfen können. »Ich dachte, Ihr hättet gesagt, dass Ihr das Spiel nicht kennt, Freund.«
    »Tue ich auch nicht«, erwiderte Mat. »Freund. Aber das ist ein Gewinn. Müssen wir hier irgendjemanden im Raum fragen, damit es jemand bestätigen kann?«
    Die drei Männer sahen einander finster an. Mat erhob sich. Die Schenkenwände waren vom jahrelangen Pfeifenrauch schwarz verfärbt, und die Fenster bestanden zwar aus ordentlichem Glas, waren aber durch Dreck und Rauch so gut wie blind. Es war eine Tradition, dass sie nie geputzt wurden. Das verwitterte Schild über der Tür draußen zeigte ein Wagenrad, und offiziell hieß der Laden Das Staubige Rad . Aber jeder nannte ihn nur Das Gerüchtekarussell ; wollte man in Caemlyn Gerüchte aufschnappen, gab es keinen besseren Ort. Die meisten davon stimmten nicht, aber darin lag ja schließlich der größte Teil des Vergnügens.
    Fast jeder hier trank Ale, aber in letzter Zeit verspürte Mat Appetit auf guten roten Wein. »Noch einen Schluck, Meister Scharlachrot?«, fragte Kati, die Bedienung. Sie war eine schwarzhaarige Schönheit mit einem Lächeln so breit, dass es fast bis Cairhien reichte. Sie hatte den ganzen Abend mit ihm geflirtet. Ganz egal, dass er ihr gesagt hatte, er sei verheiratet. Er hatte sie nicht einmal angelächelt. Nun, zumindest nicht übertrieben auffällig. Und es war kaum sein bestes Lächeln gewesen. Manche Frauen konnten einfach nicht die Wahrheit erkennen, selbst wenn sie ihnen auf der Stirn geschrieben stand; das war einfach eine Tatsache.
    Er winkte abwehrend. Heute

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