Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Sturheit von Königen.«
»Was es umso wichtiger macht, dass ich die Dinge jetzt beschwichtige«, sagte Elayne. »Ich bot euch eine Gunst, damit ihr um Verzeihung bitten konntet. Ich würde euch Pardon gewähren, und ich werde auch sicherlich Truppen losschicken, damit eure Familien beschützt werden. Akzeptiert das, und wir alle können wieder zu dem Leben zurückkehren, wie es sein sollte.«
»Das wird nicht geschehen«, sagte Perrin leise. »Die Zwei Flüsse werden jetzt Lords haben. Ich habe mich eine Weile dagegen gewehrt. Du magst vielleicht auch so reagieren, aber es wird nichts ändern.«
»Schon möglich. Aber dich anzuerkennen würde anerkennen, dass sich in meiner Nation ein Mann einfach einen Titel geben kann und ihn dann stur verteidigt, indem er ein Heer aufstellt. Das wäre ein schrecklicher Präzedenzfall, Perrin. Ich glaube nicht, dass du überhaupt begreifst, in welche Zwangslage du mich da gebracht hast.«
»Das regeln wir schon«, erwiderte Perrin in dem sturen Tonfall, den er benutzte, wenn er nicht nachgeben würde. »Ich trete nicht zurück.«
»Wenn du mich davon überzeugen willst, dass du meine Autorität anerkennst, dann leistest du lausige Arbeit«, fauchte Elayne.
Das ist nicht gut, dachte Faile und öffnete den Mund, um sich einzumischen. Ein Streit half hier niemandem.
Aber bevor sie sprechen konnte, ertönte eine andere Stimme. »Tochter«, sagte Morgase leise und setzte ihre Teetasse ab. »Wenn du mit einem Ta’veren tanzen willst, solltest du dir sicher sein, die richtigen Schritte zu kennen. Ich bin mit diesem Mann gereist. Ich habe erlebt, wie sich die Welt um ihn herum beugt. Ich habe erlebt, wie bittere Feinde seine Verbündeten wurden. Das Muster selbst zu bekämpfen ist wie der Versuch, einen Berg mit einem Teelöffel abzutragen.«
Elayne zögerte, sah ihre Mutter an.
»Bitte verzeih mir, wenn ich hier meine Grenzen überschreite«, fuhr Morgase fort. »Aber ich habe den beiden versprochen, mich für sie zu verwenden. Ich sagte dir, dass ich das tun werde. Andor ist stark, aber ich fürchte, es könnte an diesem Mann zerbrechen. Er will deinen Thron nicht, das verspreche ich, und die Zwei Flüsse brauchen eine Aufsicht. Wäre es so schrecklich, sie den Mann haben zu lassen, den sie sich selbst gewählt haben?«
In dem kleinen Zimmer kehrte Schweigen ein. Elayne musterte Perrin, schätzte ihn ein. Faile hielt den Atem an.
»Also gut«, sagte Elayne schließlich. »Ich nehme an, ihr seid mit Forderungen gekommen. Lasst sie hören, damit wir entdecken können, ob sich etwas machen lässt.«
»Keine Forderungen«, sagte Faile. »Ein Angebot.«
Elayne hob die Brauen.
»Eure Mutter hat recht«, sagte Faile. »Perrin will Euren Thron nicht.«
»Was ihr beiden wollt, könnte irrelevant sein, sobald sich eure Leute eine Idee in den Kopf gesetzt haben.«
Faile schüttelte den Kopf. »Sie lieben ihn, Euer Majestät. Sie respektieren ihn. Sie tun, was er sagt. Und wir können und werden ihnen Ideen von einem wiedererstandenen Manetheren austreiben.«
»Und warum solltet ihr das tun?«, wollte Elayne wissen. »Ich weiß, wie schnell die Zwei Flüsse durch die Flüchtlinge wachsen, die über die Berge kommen. Die Letzte Schlacht könnte Nationen stürzen und hervorbringen. Ihr habt keinen Grund, auf die Chance zu verzichten, euer eigenes Königreich zu erschaffen.«
»Tatsächlich haben wir sogar einen guten Grund dafür«, sagte Faile. »Andor ist eine starke Nation, die blüht. Die Städte in den Zwei Flüssen mögen schnell wachsen, aber die Menschen dort haben kaum angefangen, sich nach einem Lord zu sehnen. In ihren Herzen sind sie noch immer Bauern. Sie wollen keinen Ruhm, sie wollen, dass ihre Ernte gedeiht.« Faile hielt inne. »Vielleicht habt Ihr recht, vielleicht wird die Welt ja wieder zerstört, aber das ist nur ein weiterer Grund, Verbündete zu haben. Niemand will einen Bürgerkrieg in Andor, und erst recht nicht die Menschen in den Zwei Flüssen.«
»Was also schlagt Ihr vor?«, fragte Elayne.
»Eigentlich nichts, das es nicht schon gibt«, sagte Faile. »Verleiht Perrin einen offiziellen Titel, und macht ihn zum Hochlord über die Zwei Flüsse.«
»Und was meint Ihr mit ›Hochlord‹?«
»Er hätte einen höheren Rang als die anderen Adelshäuser von Andor, stünde aber unter der Königin.«
»Ich bezweifle, dass das den anderen gefällt«, sagte Elayne. »Was ist mit den Steuern?«
»Die Zwei Flüsse sind davon befreit«, sagte Faile. Als sich
Weitere Kostenlose Bücher