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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Kind«, erwiderte Cadsuane. »Einst war er weithin bekannt für sein Gesicht, und er ist noch immer bekannt für sein Schwert. Neben ihm steht König Easar Togita von Shienar.«
    »Wie traurig«, sagte Rand leise. »Wen hat er verloren?«
    Min runzelte die Stirn. Easar erschien ihr nicht besonders traurig. Vielleicht etwas ernst.
    »Er ist ein Grenzländer«, antwortete Cadsuane. »Er hat sein Leben lang gegen die Trollocs gekämpft. Ich vermute, er hat viele geliebte Menschen verloren. Seine Frau ist vor ein paar Jahren verstorben. Angeblich hat er die Seele eines Dichters, aber er ist ein genügsamer Mann. Es würde viel bedeuten, wenn Ihr seinen Respekt erringen könntet.«
    »Dann ist die Letzte also Tenobia.« Rand rieb sich das Kinn. »Ich wünschte noch immer, wir hätten Bashere dabei.« Bashere hatte die Ansicht vertreten, dass sein Gesicht möglicherweise Tenobias Zorn erregen würde, und Rand hatte aus diesem Grund auf die Vernunft gehört.
    »Tenobia ist wie ein Feuerbrand«, sagte Cadsuane. »Jung, impertinent und leichtsinnig. Lasst Euch von ihr nicht in ein Streitgespräch verwickeln.«
    Rand nickte. »Min?«
    »Tenobia hat einen Speer über dem Kopf schweben«, sagte Min. »Er ist blutig, funkelt aber im Licht. Ethenielle wird bald heiraten – das erkenne ich an den weißen Tauben. Sie will heute etwas Gefährliches tun, also sei vorsichtig. Über den anderen beiden schweben Schwerter, Schilde und Pfeile. Beide werden bald kämpfen.«
    »In der Letzten Schlacht?«
    »Das kann ich nicht sagen«, gestand sie ein. »Es könnte auch heute sein. Hier.«
    Die Eskorte führte sie zu den vier Monarchen. Rand glitt vom Sattel und klopfte Tai’daishar auf den Hals, als das Pferd schnaubte. Min wollte genau wie Narishma absteigen, aber Rand hielt sie mit erhobener Hand davon ab.
    »Verfluchter Narr«, murmelte Cadsuane leise genug neben Min, dass sie sonst keiner hören konnte. »Ich soll mich für ihn bereithalten, ihn wegzuschaffen, dann lässt er uns zurück?«
    »Vermutlich meinte er, dass Ihr mich wegschafft«, sagte Min leise. »Wie ich ihn kenne, macht er sich wegen mir größere Sorgen als um sich selbst.« Sie hielt inne. »Verfluchter Narr.«
    Cadsuane warf ihr einen Blick zu, dann lächelte sie schmal, bevor sie die Aufmerksamkeit wieder auf Rand richtete.
    Er trat vor die vier Monarchen, blieb stehen und hob die Arme an den Seiten, als wollte er fragen: »Und was wollt ihr nun von mir?«
    Ethenielle übernahm die Führung, genau wie Cadsuane vermutet hatte. Sie war eine recht füllige Frau, die ihr dunkles Haar aus dem Gesicht gekämmt und hinten zu einem Knoten zusammengebunden hatte. Sie trat auf Rand zu, neben sich einen Mann mit einem in der Scheide steckenden Schwert auf dem Arm, dessen Griff zu ihr gerichtet war.
    In die Töchter kam Bewegung. Sie nahmen neben Rand Aufstellung. Wie gewöhnlich gingen sie davon aus, dass der Befehl zurückzubleiben nicht für sie galt.
    Ethenielle hob die Hand und schlug Rand ins Gesicht.
    Narishma stieß einen Fluch aus. Die Töchter schoben die Schleier hoch und zogen die Speere. Min trieb ihr Pferd an und durchbrach die Linie der Wächter.
    »Halt!«, sagte Rand und hob die Hand. Er warf den Töchtern einen Blick zu.
    Min hielt ihre Stute an und klopfte ihr auf den Hals. Das Tier war nervös, wie zu erwarten gewesen war. Zögernd gaben die Töchter nach, allerdings nutzte Cadsuane die Gelegenheit, ihr Pferd an Mins Seite zu lenken.
    Rand wandte sich wieder Ethenielle zu und rieb sich die Wange. »Ich hoffe, das war eine traditionelle Kandori-Begrüßung, Euer Majestät.«
    Sie hob eine Braue, dann machte sie eine scharfe Geste, und König Easar von Shienar trat auf Rand zu. Der Mann schlug ihm den Handrücken über den Mund, und zwar hart genug, dass Rand taumelte.
    Rand richtete sich wieder auf und winkte die Töchter erneut zurück. Ein schmaler Blutfaden rann ihm über das Kinn. Der Schieanarer musterte ihn einen Augenblick lang, dann nickte er und trat zurück.
    Als Nächste kam Tenobia. Sie schlug Rand mit der linken Hand, ein starker Hieb, der laut klatschte. Min fühlte einen Stich des Schmerzes von Rand. Tenobia schüttelte danach die Hand.
    König Paitar kam als Letzter. Der alternde Arafeler, der nur noch ein paar Haarbüschel aufzuweisen hatte, trat nachdenklich mit auf dem Rücken verschränkten Händen heran. Er baute sich vor Rand auf, hob die Hand und tauchte die Finger in das Blut auf seiner Wange. Dann versetzte er ihm mit dem Handrücken

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