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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Platz gezogen, also führten sie das Heer an. Die große Marschkolonne setzte sich in Bewegung. Perrin schritt zu den Reihen, gab Befehle und wies noch einmal darauf hin, dass er keinen Ärger mit dem Landvolk oder den anderen Heeren haben wollte. Er blieb stehen, als er zu den Weißmänteln kam, die darauf warteten, dass sie an der Reihe waren. Berelain ritt wieder an Galads Seite; sie schienen völlig in ihre Unterhaltung vertieft. Beim Licht, in den vergangenen paar Tagen hatte die Frau so gut wie jeden wachen Augenblick mit Galad verbracht.
    Perrin hatte die Weißmäntel und die Mayener nicht zusammen aufgestellt, aber dennoch schien sich das so ergeben zu haben. Als sie sich in Bewegung setzten, ritten Galads Weißmäntel in einer perfekten, vier Männer breiten Kolonne; auf ihren weißen Wappenröcken war das Sonnensymbol zu sehen. Perrins Bauch reagierte bei ihrem Anblick noch immer mit so etwas wie Panik, aber seit dem Prozess hatten sie überraschend wenig Ärger gemacht.
    Mayenes Geflügelte Wachen ritten auf der anderen Seite, Gallenne direkt hinter Berelain. Sie hielten die Lanzen mit den roten Wimpeln erhoben; Harnische und Helme waren auf Hochglanz poliert. Sie sahen aus, als wollten sie zu einer Parade. Und vielleicht waren sie ja genau dorthin unterwegs. Wenn man zur Letzten Schlacht ritt, dann mit erhobener Lanze und polierter Rüstung.
    Perrin setzte seinen Weg fort. Als Nächstes kam Alliandres Heer, das in der engen Formation der schweren Kavallerie ritt, acht Männer in einer Reihe, Arganda an der Spitze. Er bellte einen Befehl, als er Perrin erblickte, und die Soldaten des Heerwurms drehten sich um und salutierten.
    Perrin erwiderte den Gruß. Er hatte Alliandre danach gefragt, und sie hatte angedeutet, dass das die angemessene Erwiderung war. Sie ritt auf einem Damensattel neben Arganda und trug ein weinrotes Gewand mit Goldbesatz. Eine unpraktische Reitkleidung, aber sie würden ja nicht lange im Sattel sitzen. Dreihundert Schritte und fast eintausendzweihundert Meilen.
    Ihre Zufriedenheit, als er ihren Soldaten salutierte, blieb ihm nicht verborgen. Es freute sie zu sehen, dass er in seine Rolle als Anführer der Koalition schlüpfte. Tatsächlich taten das viele im Lager. Vielleicht hatten sie ja zuvor mitbekommen, wie sehr er die Führung verabscheute. Wie schafften die Leute das nur, wo sie doch keine Gefühle riechen konnten?
    »Lord Perrin«, sagte Alliandre, als sie an ihm vorbeiritt. Sie machte eine knappe Verbeugung, das Äquivalent eines Hofknickses im Sattel. »Solltet Ihr nicht auf einem Pferd sitzen?«
    »Ich gehe gern zu Fuß«, erwiderte Perrin.
    »Es sieht kühner aus, wenn ein Kommandant reitet.«
    »Ich habe mich entschieden, diesen Haufen anzuführen, Alliandre«, sagte Perrin barsch, »aber ich werde das auf meine Weise machen. Das bedeutet, ich gehe, wenn ich das will.« Sie gingen doch bloß ein paar Schritte durch das Wegetor. Da reichten seine Füße auf jeden Fall aus.
    »Natürlich, mein Lord.«
    »Sobald wir uns eingerichtet haben, möchte ich, dass Ihr ein paar Männer zurück nach Jehannah schickt. Seht, ob Ihr noch andere rekrutieren könnt, nehmt jeden Stadtwächter, den Ihr kriegen könnt. Bringt sie her. Wir brauchen jeden, der kann, und ich will ihnen so viel Zeit wie möglich für ihre Ausbildung verschaffen, bevor dieser Krieg losbricht.«
    »Gern, mein Lord.«
    »Ich habe bereits Leute nach Mayene geschickt«, fuhr Perrin fort. »Und Tam sammelt in den Zwei Flüssen so viele Leute ein, wie er kann.« Beim Licht, wie sehr er sich doch wünschte, er könnte sie daheim auf ihren Höfen lassen, wo sie in Frieden lebten, während anderswo der Sturm tobte. Aber das war jetzt wirklich das Ende. Er konnte es spüren. Wenn sie diesen Kampf verloren, dann verloren sie alles. Die Welt. Das Muster selbst. Damit konfrontiert, würde er selbst Jungen, die kaum ein Schwert halten konnten, in den Kampf schicken, und Großväter, die kaum noch laufen konnten. Es drehte ihm den Magen um, das zuzugeben, aber das war nun einmal die Wahrheit.
    Er schritt die Reihen weiter ab und gab noch anderen Gruppen Befehle. Als er mit der letzten fertig war, bemerkte er eine Handvoll Männer aus den Zwei Flüssen. Einer, Azi, hielt das Wolfskopfbanner. Jori Congar verlangsamte das Tempo. Er blieb stehen und winkte die anderen drei weiter, bevor er zu Perrin herüberkam. Stimmte etwas nicht?
    »Lord Perrin.« Der lange und schlanke Jori stand da wie ein Vogel auf einem Bein.

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