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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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»Ich …«
    »Ja?«, sagte Perrin. »Heraus damit.«
    »Ich möchte mich entschuldigen.« Die Worte überstürzten sich fast.
    »Weswegen?«
    »Ein paar Dinge, die ich sagte.« Jori schaute zu Boden. »Ich meine, dumme Dinge. Das war, nachdem Ihr krank wart, wisst Ihr, und man hatte Euch in das Zelt der Ersten gebracht und … nun, ich …«
    »Schon gut, Jori«, sagte Perrin. »Ich verstehe.«
    Jori schaute lächelnd auf. »Es ist ein Vergnügen, hier bei Euch sein zu können, Lord Perrin. Ein echtes Vergnügen. Wir folgen Euch überallhin, die anderen und ich.«
    Und damit salutierte Jori und lief los. Perrin kratzte sich am Bart und sah dem Mann hinterher. Jori war einer von einem guten Dutzend Männer von den Zwei Flüssen, die in den letzten Tagen an ihn herangetreten waren, um sich zu entschuldigen. Anscheinend hatten sich alle schuldig gefühlt, weil sie Gerüchte über ihn und Berelain in die Welt gesetzt hatten, obwohl das keiner von ihnen geradeheraus gesagt hatte.
    Er segnete Faile für das, was auch immer sie hier getan hatte.
    Da nun alles erledigt war, holte er tief Luft, schritt die Marschkolonne entlang und trat durch das Tor.
    Komm schnell, Rand, dachte er, und Farben erfüllten sein Blickfeld. Ich kann fühlen, wie es anfängt.
    Mat stand da, Thom zu seiner Linken, Noal zu seiner Rechten, und schaute an den Bäumen vorbei zu dem sich vor ihnen erhebenden Turm. Hinter ihnen plätscherte ein sprudelnder Bach, ein Nebenarm des in der Nähe liegenden Arinelle. Außerdem lag eine grasige Ebene hinter ihnen, und dahinter lag der große Fluss.
    War er diesen Weg schon einmal gegangen? So viele Erinnerungen aus dieser Zeit bestanden nur noch aus Fragmenten. Aber dieser Turm stand immer noch ganz deutlich vor seinem inneren Auge, wie er ihn aus der Ferne sah. Nicht einmal die Dunkelheit von Shadar Logoth hatte das aus seinem Gedächtnis tilgen können.
    Der Turm schien nur aus Metall zu bestehen; der solide Stahl funkelte im durch die Wolkendecke dringenden Sonnenlicht. Mat verspürte Eiseskälte zwischen den Schulterblättern. Viele Reisende auf dem Fluss hielten ihn für ein Relikt aus dem Zeitalter der Legenden. Was sollte man sonst von einer scheinbar unbewohnten Stahlsäule halten, die sich aus dem Wald erhob? Sie war so fehl am Platz wie die verdrehten roten Türdurchgänge. Die einem den Blick verzerrten.
    Der Wald fühlte sich viel zu still an; abgesehen von ihren Schritten war kein Laut zu hören. Noal ging mit einem langen Stab, der größer als er selbst war. Wo hatte er den denn her? Er hatte das glatte, ölige Aussehen von Holz, das beträchtlich mehr Jahre als Wandererstab verbracht hatte als zuvor als Baum. Noal hatte auch Hosen angezogen, die so dunkelblau waren, dass sie fast schwarz wirkten, und dazu ein Hemd in einem seltsamen, fremden Schnitt. Die Schultern waren steifer, als Mat es kannte, und der dazugehörige Mantel war länger, er reichte fast bis über Noals Knie. Er war bis zur Taille zugeknöpft und klaffte dann an den Beinen auf. Sehr seltsam, in der Tat. Der alte Mann beantwortete nie Fragen über seine Vergangenheit.
    Thom hatte sich für seine Gauklerkleidung entschieden. Es war gut, ihn wieder darin zu sehen, statt in der plüschigen Hofbarden-Ausstattung. Der Flickenmantel, das einfache, an der Vorderseite verschnürte Hemd, die engen Hosen, die in den Stiefeln steckten. Als Mat ihn nach seiner Wahl gefragt hatte, hatte Thom nur mit den Schultern gezuckt und gesagt: »Es fühlt sich einfach richtig an, das anzuziehen, wenn ich zu ihr gehe.«
    Mit »ihr« war Moiraine gemeint. Aber was hatten die Schlangen und Füchse mit ihr gemacht? So viel Zeit war vergangen, aber er wollte verdammt sein, wenn er noch eine weitere Stunde verstreichen ließ. Er hatte sich für eine waldgrüne und erdbraune Ausstattung entschieden, zusammen mit einem dunkelbraunen Umhang. Sein Bündel hatte er über den einen Arm gelegt, den Ashandarei hielt er in der Hand. Er hatte mit dem neuen eisernen Gegengewicht am Schaftende geübt und war damit sehr zufrieden.
    Die Eelfinn hatten ihm diese Waffe gegeben. Nun, sollten sie es wagen, sich zwischen ihn und Moiraine zu stellen, dann würden sie erleben, was er mit ihrem Geschenk alles machen konnte. Sollte man ihn doch zu Asche verbrennen, das würden sie.
    Die drei Männer traten vor den Turm. Nirgendwo auf der zweihundert Fuß hohen Fläche schien es eine Öffnung zu geben. Kein Fenster, keine Fuge, kein Kratzer. Mat schaute nach oben und fühlte sich

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