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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Beziehung zu ihnen nicht mehr zu kitten war. Die Wahl Silvianas zur Bewahrerin der Chroniken hatte viele dazu getrieben, sie als den Feind zu betrachten. Egwene hatte Gerüchte gehört, dass viele glaubten, sie hätte die Roten als Ajah gewählt, obwohl sie nicht nur einen Behüter hatte, sondern auch mit ihm verheiratet war.
    »Falls ich fragen darf«, sagte Egwene. »Gibt es einen bestimmten Vorfall, der unsere Probleme … überbrückte?«
    »Einige ignorieren bewusst, was Ihr während der Invasion der Seanchaner geleistet habt, Mutter«, sagte Adelorna. »Ihr habt bewiesen, dass Ihr den Geist einer Kriegerin habt. Oder einer Generalin. Das darf die Grüne Ajah keinesfalls ignorieren. Tatsächlich müssen wir es als Beispiel betrachten. So ist es entschieden worden, und so haben die Anführerinnen der Ajah gesprochen.« Adelorna erwiderte Egwenes Blick, dann neigte sie den Kopf.
    Die Schlussfolgerungen lagen auf der Hand. Adelorna war die Anführerin der Grünen Ajah. Das unverblümt zu sagen wäre nicht angemessen gewesen, aber Egwene an diesem Wissen teilhaben zu lassen, war ein Zeichen des Vertrauens und des Respekts.
    Wärst du wirklich aus unseren Reihen erhoben worden, besagte diese Tat, hättest du gewusst, wer uns anführt. Du hättest unsere Geheimnisse gekannt. Ich offenbare sie dir. Außerdem lag auch Dankbarkeit in dieser Geste. Während des seanchanischen Angriffs auf die Weiße Burg hatte Egwene Adelorna das Leben gerettet.
    Die Amyrlin gehörte zu keiner Ajah – und tatsächlich drückte Egwene diese Tugend deutlicher aus als sämtliche ihrer Vorgängerinnen, denn sie war niemals das Mitglied irgendeiner Ajah gewesen. Dennoch war es eine rührende Geste. Dankbar berührte sie Adelornas Arm, dann gab sie ihr die Erlaubnis, sich zurückziehen zu dürfen.
    Gawyn, Silviana und Leilwin ritten ein Stück abseits, da Adelorna die Amyrlin um ein paar Worte unter vier Augen gebeten hatte. Diese Seanchanerin … Egwene konnte sich nicht entscheiden, ob sie sie in unmittelbarer Nähe dulden sollte, um sie im Auge zu behalten, oder sie weit, weit wegschicken sollte.
    Leilwins Wissen über die Seanchaner war nützlich gewesen. Soweit sie es beurteilen konnte, hatte die Frau die Wahrheit gesagt. Im Augenblick behielt sie sie in ihrer Nähe – wenn auch nur, weil ihr oft neue Fragen über die Seanchaner einfielen. Leilwin verhielt sich mehr wie eine Leibwächterin als wie eine Gefangene. Als würde Egwene ihre Sicherheit einer Seanchanerin anvertrauen. Sie schüttelte den Kopf und ritt weiter zwischen den Zelten und Lagerfeuern des Heeres. Die meisten Zelte standen leer, da Bryne die Männer Aufstellung hatte nehmen lassen. Er erwartete die Trollocs noch innerhalb dieser Stunde.
    Egwene fand ihn in einem Zelt in Nähe der Lagermitte, wo er gelassen seine Karten und Papiere sortierte. Yukiri war auch da; sie hatte die Arme verschränkt. Egwene stieg ab und betrat das Zelt.
    Bryne schaute ruckartig auf. »Mutter!«, rief er so scharf aus, dass sie mitten in der Bewegung erstarrte.
    Sie schaute nach unten. Im Zeltboden klaffte ein Loch, und sie wäre um ein Haar hineingetreten.
    Es war ein Wegetor . Die andere Seite schien sich in den Himmel selbst zu öffnen und schaute auf das Trolloc-Heer hinab, das gerade die Hügel überquerte. In der vergangenen Woche hatte es viele Scharmützel gegeben, bei denen Egwenes Bogenschützen und Reiter viele der Tiermenschen getötet hatten, die in großer Zahl auf die Hügel an der Grenze zu Arafel zumarschierten.
    Egwene spähte durch das Wegetor im Boden. Es befand sich weit oben, weit außerhalb jeder Bogenschussweite, aber auf die Trollocs hinabzuschauen, machte sie schwindlig.
    »Ich weiß nicht, ob das einfach nur brillant ist«, sagte sie zu Bryne, »oder unglaublich leichtsinnig.«
    Lächelnd wandte sich der General wieder seinen Karten zu. »Kriege gewinnt man durch Informationen, Mutter. Wenn ich genau sehen kann, was sie tun – wo sie versuchen, uns einzukreisen und wie sie ihre Reserven heranschaffen –, kann ich mich vorbereiten. Das ist besser als jeder Schlachtturm. Schon vor Ewigkeiten hätte ich auf diese Idee kommen sollen.«
    »Der Schatten hat Schattenlords, die die Macht lenken können, General«, sagte Egwene. »Der Blick durch dieses Wegetor könnte Euch in eine verkohlte Leiche verwandeln. Ganz zu schweigen von den Draghkar. Sollte ein Schwarm versuchen, hier durchzufliegen …«
    »Draghkar sind Schattengezücht«, erwiderte Bryne. »Man hat mir

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