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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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meine Soldatin. Du wirst gehorchen.«
    Birgitte zuckte zurück, als hätte man sie geschlagen.
    »Bashere befiehlt im Befehlszelt«, sagte Elayne. »Ich gehöre zu den wenigen starken Machtlenkerinnen, über die dieses Heer verfügt, und ich lasse mich eher vierteilen, bevor ich diesen Kampf aussitze. Auf diesem Schlachtfeld bin ich mehr als tausend Soldaten wert.«
    »Die Kinder …«
    »Selbst wenn Min nicht diese Vision gehabt hätte, würde ich trotzdem kämpfen. Glaubst du, dass die Kinder dieser Soldaten nicht in Gefahr sind? Viele von ihnen stehen auf dieser Stadtmauer! Wenn wir hier versagen, wird man sie abschlachten . Nein, ich werde mich nicht von der Gefahr fernhalten, und nein, ich werde mich nicht hinsetzen und abwarten. Und wenn du glaubst, dass es deine Pflicht als Behüterin ist, mich aufzuhalten, dann werde ich diesen Bund auf der Stelle verflucht noch mal lösen und dich zu jemand anderem schicken! Ich verbringe die Letzte Schlacht nicht auf einem Feldbett und trinke Ziegenmilch!«
    Birgitte verstummte, und der Bund verriet Elayne, wie schockiert sie war. »Licht«, sagte sie schließlich, »ich werde dich nicht aufhalten. Aber bist du wenigstens damit einverstanden, dich von den ersten Pfeilsalven fernzuhalten? Du kannst uns besser helfen, wenn der Feind geschwächt ist.«
    Elayne erlaubte ihrer Behüterin und ihren Leibwächtern, sie nach hinten auf einen Hügel neben Aludras Drachen zu bringen. Talmanes, Aludra und ihre Mannschaften warteten mit noch größerer Besorgnis als die regulären Truppen. Auch sie waren erschöpft, hatten aber während der Kämpfe im Wald und beim Rückzug wenig beitragen können. Heute war ihre Gelegenheit, zu zeigen, was sie vermochten.
    Basheres Plan war so komplex, wie Elayne noch nie zuvor einen gesehen hatte. Die Masse des Heeres ging fast eine Meile nördlich vor der Stadt in Stellung, jenseits der Ruinen vom Vortor außerhalb der Stadtmauern. Die Linien begannen östlich am Ufer des Alguenya, verliefen über den Hügel, der abwärts zur Zugangsstraße zum Jangai-Tor führte, und dann weiter bis zu den Ruinen des Gildenhauses der Feuerwerker.
    Reihen Fußsoldaten – hauptsächlich Andoraner und Cairhiener, aber auch einige Ghealdaner und Weißmäntel – bildeten einen Halbmond vor der Frontlinie. Auf dem Hügel hinter den Fußsoldaten hatte man sechs Schwadronen Drachen aufgebaut.
    Die Trollocs würden die Stadt nicht erreichen können, ohne vorher dieses Heer zu besiegen. An einer Flanke wartete Estean mit der Kavallerie der Bande, während die Geflügelten Wachen von Mayene die andere Seite deckten. Der Rest der Kavallerie blieb in Reserve.
    Geduldig wartete Elayne und sah zu, wie sich die feindlichen Horden vorbereiteten. Ihre größte Sorge bestand darin, dass sie einfach dort abwarteten, bis ihre Verstärkung aus dem Süden eingetroffen war, um die Menschen dann gleichzeitig von zwei Seiten anzugreifen. Glücklicherweise kam es nicht dazu – anscheinend hatten sie den Befehl erhalten, die Stadt zu erobern.
    Basheres Kundschafter hatten berichtet, dass das zweite Heer etwas mehr als einen Tagesmarsch entfernt war und selbst mit großen Anstrengungen erst spät am morgigen Tag eintreffen konnte. So viel Zeit hatte Elayne, um das Heer aus dem Norden zu besiegen.
    Kommt schon, dachte sie. Bewegt euch endlich.
    Schließlich setzten sich die Tiermenschen in Bewegung. Bashere und Elayne zählten darauf, dass sie ihre übliche Taktik benutzten: eine immense Überzahl und brutale Gewalt. Und tatsächlich stürmten sie in einer großen Masse heran. Sie wollten die Verteidiger überwältigen und ihre Linien zerschlagen.
    Elaynes Truppen rührten sich nicht, denn sie wussten, was nun kam. Die Drachen brüllten auf, als würden zahllose Hämmer in genau dem gleichen Augenblick zuschlagen. Elayne befand sich gut hundert Schritte von ihnen entfernt, und trotzdem verspürte sie den Drang, sich die Ohren zuzuhalten. Über den Drachen bildeten sich dichte weiße Rauchschwaden.
    Die ersten paar Schüsse landeten zu kurz, aber Aludra und ihre Männer benutzten sie dazu, um die Entfernung zu ermitteln. Danach fielen die Eier genau zwischen die Trollocs, zerschmetterten ihre Reihen und schleuderten sie in die Luft. Tausende Körper stürzten auf den scharlachroten Boden. Zum ersten Mal verspürte Elayne so etwas wie Furcht vor den Waffen.
    Beim Licht, Birgitte hatte die ganze Zeit recht, dachte sie und stellte sich vor, wie ein Sturmangriff auf eine befestigte Stellung

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