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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Thakan’dar strömten. Verflucht, er würde es auch monatelang halten, falls es dem Wiedergeborenen Drachen nützte. Falls er hier verlor, würde jeder andere Kampf, jede Schlacht, die der Mensch je ausgefochten hatte und in diesem Moment ausfocht, bedeutungslos werden. Der Augenblick war gekommen, jeden Trick zu benutzen, den er kannte, jede verzweifelte Strategie. Hier konnte ein Moment der Verzögerung Rand al’Thor die Zeit erkaufen, die er brauchte.
    »Erinnert die Männer dort unten, ruhig zu bleiben«, sagte Ituralde und spähte durch sein Fernrohr. »Bereitet die Baumstämme vor.«
    Adjutanten gaben die Befehle weiter, die durch Wegetore zu den betroffenen Abteilungen gelangten. Die schreckliche Streitmacht der Trollocs donnerte weiter heran; sie umklammerte gewaltige Schwerter, krumme Stangenwaffen oder Haken, um Reiter aus dem Sattel zu zerren. Sie polterten durch den Pass, und in den Wolken am Himmel zuckten Blitze.
    Zuerst die Baumstämme, dachte Ituralde.
    Als die Trollocs die Passmitte erreichten, lösten Aiel auf beiden Seiten die Halteseile von Stapeln mit Öl übergossener Baumstämme – in den Wäldern gab es so viele abgestorbene Bäume, dass Ituralde nicht die geringste Mühe gehabt hatte, sie durch Wegetore holen zu lassen – und zündeten sie an.
    Hunderte brennender Stämme rollten über die Passseiten hinweg und krachten unten in die Trollocs hinein. Das ölige Holz entzündete Fleisch. Die Bestien brüllten auf, sie heulten oder kreischten, je nach dem Maul, das man ihnen verliehen hatte. Ituralde hob das Fernrohr und sah zu. Er verspürte eine immense Befriedigung.
    Das war neu. In der Vergangenheit hatte es ihn nie befriedigt, seine Feinde sterben zu sehen. Sicher, es hatte ihn gefreut, wenn ein Plan aufging. Und natürlich ging es beim Kämpfen darum, dass der Feind tot und die eigenen Männer unversehrt waren – aber darin hatte nie Freude gelegen. Je länger man kämpfte, umso mehr betrachtete man den Gegner als einen Menschen, wie man selbst einer war. Die Banner veränderten sich, aber Rang und Reihen waren immer die gleichen. Sie wollten gewinnen, waren aber für gewöhnlich viel mehr an einer guten Mahlzeit, einer Wolldecke zum Schlafen und Stiefeln ohne Löcher interessiert.
    Das hier war anders. Ituralde wollte diese Bestien tot sehen. Es war ein lustvolles Verlangen. Ohne sie hätte er nicht den Albtraum Maradon durchleben müssen. Ohne sie würden seine Hände nicht zittern, wenn die Kriegshörner ertönten. Sie hatten ihn ruiniert.
    Im Gegenzug würde er sie ruinieren.
    Mit großer Mühe kämpften sich die Trollocs durch das Holz. Viele von ihnen standen in Flammen, und die Myrddraal mussten auf sie einpeitschen, damit sie in Bewegung blieben. Eine große Zahl schien das Fleisch der Toten fressen zu wollen. Der Geruch machte sie hungrig. Gebratene Körper. Für sie war das wie der Geruch von frischem Brot.
    Schließlich gelang es den Blassen, sie weiterzutreiben, aber bald erreichten die Tiermenschen die nächste von Ituraldes Verteidigungsstellungen. Auf einen vernünftigen Plan zu kommen war schwergefallen. In dem massiven Felsboden konnte man weder Gräben graben noch angespitzte Pfähle versenken, jedenfalls nicht, wenn man seine Machtlenker nicht erschöpfen wollte. Natürlich hätte er Hindernisse aus Felsen und Erde bauen können, aber Trollocs waren groß, und Hügel, die Männer langsamer machen würden, waren gegen sie nicht besonders effektiv. Davon abgesehen hätte man für so große Erdbewegungen Arbeiter vom Bau der richtigen Befestigungen im Tal abziehen müssen. Ituralde hatte schon früh gelernt, dass man bei einem Verteidigungskampf Befestigungen brauchte, die stets verbessert werden konnten. Wenn man den Feind daran hinderte, an Geschwindigkeit zuzulegen, hielt man einfach länger durch.
    Am Ende war die Lösung ganz simpel gewesen. Dornbüsche.
    Er hatte sich daran erinnert, dass es in Arad Doman so viele dichte und riesige Dornhecken gab. Sein Vater war Bauer gewesen, und er hatte sich sein Leben lang über die Hecken beschwert. Nun, wenn es etwas gab, von dem die Menschheit genug hatte, dann waren es verdorrte Pflanzen. Genau wie Arbeitskräfte. Tausende waren dem Ruf des Drachen gefolgt, und viele dieser Drachenverschworenen hatten nur wenig Kampferfahrung.
    Trotzdem würde er sie kämpfen lassen, wenn die Zeit gekommen war. Aber im Augenblick hatte er sie ausgeschickt, gewaltige Dornbüsche zu schlagen. Man hatte sie im Pass ausgebreitet und

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