Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
Eine Explosion zerstörte ein Zelt in der Nähe. »Was ist mit den Bogenschützenschwadronen dort oben?« Bryne trat eine Hellebarde aus dem Weg.
»Einige haben nur noch wenige Pfeile, mein Lord.«
Nun, da konnte er nicht viel tun. Er blickte zur Furt, aber dort herrschte Verwirrung. Es widerte ihn an, so nahe am Kampf zu sein und trotzdem nicht zu wissen, wie es um seine Truppen stand.
»Weiß jemand Genaueres darüber, was an der Furt passiert?«, brüllte er und wandte sich seinen Adjutanten zu. »Ich kann da nichts erkennen, bloß eine Masse Körper und diese Feuerbälle, die hin und her fliegen und uns alle blenden!«
Holcom erbleichte. »Diese seanchanischen Frauen lenken die Macht, als steckte ihnen ein glühend heißes Eisen … ich meine, sie machen es den Sharanern sehr schwer, mein Lord. Unsere linke Flanke hat viele Verluste erlitten, aber jetzt scheint sie sich bewundernswert zu wehren.«
»Habe ich dort nicht Joni den Befehl über die Lanzenreiter übergeben?«
»Hauptmann Shagrin ist tot, mein Lord«, meldete ein anderer Bote und trat vor. Er hatte einen frischen Schnitt auf dem Kopf. »Ich komme gerade von dort.«
Verflucht! Nun, Joni hatte immer in der Schlacht fallen wollen. Bryne ließ sich seinen Kummer nicht anmerken. »Wer befiehlt dort jetzt?«
»Uno Nomesta«, sagte der Bote. »Als Joni fiel, hielt er uns zusammen, aber er schickt die Warnung, dass sie schwer bedrängt werden.«
»Beim Licht, Nomesta ist nicht einmal Offizier!« Trotzdem hatte er seit Jahren schwere Kavallerie ausgebildet, und vermutlich gab es keinen besseren Mann im Sattel als ihn. »Also gut, geht zurück und sagt ihm, dass ich ihm Verstärkung schicke.«
Bryne wandte sich wieder Holcom zu. »Geht zu Hauptmann Denhold und lasst ihn seine Reserveschwadron Kavallerie über die Furt schicken, um unsere linke Flanke zu stärken. Wollen wir mal sehen, was diese Illianer tun können! Wir dürfen diesen Fluss nicht verlieren!«
Die Boten eilten los. Ich muss etwas unternehmen, um diese Aes Sedai zu entlasten. Er brüllte: »Annah, wo steckt Ihr?«
Zwei Soldaten, die sich in der Nähe unterhielten, wurden zur Seite gestoßen, als eine stämmige junge Frau – eine ehemalige Karawanenwächterin und jetzt Fußsoldatin und Botin für General Bryne – sich ihren Weg bahnte. »Mein Lord?«
»Annah, geht und bittet dieses kaiserliche Ungeheuer von seanchanischer Anführerin, ob sie wohl so freundlich wäre, uns ein paar ihrer verdammten Kavalleristen auszuborgen.«
»In genau diesen Worten?«, fragte Annah und salutierte mit einem Lächeln auf den Lippen.
»Wenn Ihr das tut, Mädchen, werfe ich Euch über eine Klippe und lasse Yukiri Sedai ein paar ihrer neuen Sturzgewebe an Euch ausprobieren. Geht!«
Die Botin grinste, dann rannte sie in Richtung Reisegelände.
Siuan musterte ihn. »Du wirst mürrisch.«
»Du hast einen guten Einfluss auf mich«, fauchte er und blickte auf, als ein Schatten über sie hinwegflog. Er griff nach dem Schwert, erwartete einen neuen Schwarm Draghkar zu sehen. Stattdessen war es nur eine dieser fliegenden Bestien aus Seanchan. Ein Feuerball fegte die Kreatur vom Himmel. Sie wirbelte um die eigene Achse, schlug mit den brennenden Flügeln. Bryne fluchte und sprang zurück, als das monströse Tier direkt ein Stück voraus auf dem Weg aufschlug, wo die Botin Annah lief. Der Tierkadaver rollte über sie hinweg und krachte in eines der Nachschubzelte, das mit Soldaten und Quartiermeistern gefüllt war. Der Reiter des Raken schlug einen Augenblick später auf dem Boden auf.
Bryne fasste sich und sprang vor, duckte sich in die Masse aus Zelttuch und Stangen, die den Weg bedeckte. Zwei seiner Leibwächter fanden einen Soldaten, der zur Hälfte unter dem Flügel der toten Kreatur begraben lag, und zogen ihn heraus. Siuan kniete nieder und holte ihr Angreal aus dem Beutel, um ihn zu Heilen.
Bryne begab sich zu der gestürzten Annah. Die tote Bestie hatte sie zerquetscht, als sie über sie gerollt war. »Verflucht!« Er verdrängte jeden Gedanken an die Tote, um zu entscheiden, was er jetzt machen sollte. »Ich brauche jemanden, der zu den Seanchanern geht!«
Von seinem Gefolge waren nur noch zwei Wächter und ein Sekretär im Lager. Er brauchte die Seanchaner, um mehr Kavalleristen zu bekommen; ihn beschlich das Gefühl, dass eine Menge davon abhängen würde, die Aes Sedai auf den Hügeln zu beschützen. Schließlich war die Amyrlin dort oben bei ihnen.
»Anscheinend müssen wir selbst
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