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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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beschäftigt waren, wusste er genau, dass Demandred eine starke Streitmacht aus Sharanern und Trollocs quer über das Plateau nach Nordosten schicken würde, damit sie dort den Hang hinunter und dann über das Flussbett marschierten und Elaynes Verbänden in den Rücken fielen. Die Heere des Lichts würden eingekreist und Demandreds Gnade ausgeliefert sein. Seine einzige Chance lag darin, die gegnerischen Truppen trotz ihrer überlegenen Zahl daran zu hindern, ihre derzeitige Position zu verlassen. Beim Licht. Es hatte wenig Aussicht auf Erfolg, aber manchmal musste man den einzigen Pfeil nehmen, den man hatte.
    »Damit dünnt Ihr unsere Linien aber auf gefährliche Weise aus«, sagte Karede. »Ihr riskiert alles, wenn Ihr hier benötigte Truppen auf die Anhöhe verlegt.«
    »Ihr wollt doch an die Front«, erwiderte Mat. »Loial, bist du dabei?«
    »Ein Schlag gegen das Zentrum des Feindes?« Loial wog seine Axt in der Hand. »Das wird nicht der schlimmste Ort sein, an dem ich war, weil ich einem von euch dreien folgte. Ich hoffe, Rand geht es gut. Das glaubst du doch, oder?«
    »Wäre Rand tot, dann wüssten wir das«, sagte Mat. »Er wird auf sich selbst aufpassen müssen, denn dieses Mal kann ihn Matrim Cauthon nicht retten. Teslyn, her mit dem Wegetor! Tinna, sammelt Eure Truppen. Sie sollen sich bereit machen, durch das Tor zu stürmen. Wir müssen den Nordhang dieser Anhöhe im Handstreich erobern und dann halten, ganz egal , was uns der Schatten auch entgegenwirft!«
    Egwene öffnete die Augen. Obwohl sie sich nicht in einem Raum hätte befinden dürfen, lag sie in einem. Und er war prächtig. Die kühle Luft roch nach Salz, und sie ruhte auf einer weichen Matratze.
    Ich träume, dachte sie. Vielleicht war sie ja auch gestorben. Würde das diese Qualen erklären? Diesen schrecklichen Schmerz. Das Vergessen wäre viel, viel besser als diese Agonie gewesen.
    Gawyn gab es nicht mehr. Ein Teil ihrer Selbst war abgeschnitten worden.
    »Ich vergesse, wie jung sie doch ist.« Geflüster trieb durch das Zimmer. Diese Stimme war bekannt. Silviana? »Kümmert Euch um sie. Ich muss zur Schlacht zurück.«
    »Wie verläuft sie?« Egwene kannte auch diese Stimme. Rosil von den Gelben. Sie war zusammen mit den Novizinnen und Aufgenommenen nach Mayene gezogen, um die Verwundeten zu versorgen.
    »Die Schlacht? Schlecht.« Silviana hatte ihre Worte noch nie mit Honig versüßt. »Behaltet sie im Auge, Rosil. Sie ist stark; ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass sie das überlebt, aber diese Befürchtung besteht ja immer.«
    »Ich habe schon Frauen geholfen, die ihre Behüter verloren, Silviana«, sagte Rosil. »Ich versichere Euch, dass ich dazu durchaus in der Lage bin. Sie wird die nächsten Tage zu nichts zu gebrauchen sein, aber dann wird der Heilungsprozess einsetzen.«
    Silviana schnaubte. »Dieser Junge … Ich hätte wissen müssen, dass er sie zerstört. Ich hätte ihn an dem Tag, an dem mir das erste Mal auffiel, wie sie ihn ansieht, an den Ohren packen und auf einen weit entfernten Bauernhof schaffen sollen, wo er das nächste Jahrzehnt geschuftet hätte.«
    »So einfach kann man kein Herz kontrollieren.«
    »Behüter sind eine Schwäche«, sagte Silviana. »Das waren sie schon immer, und sie werden es auch für alle Zeiten bleiben. Dieser Junge … dieser dumme Junge …«
    »Dieser dumme Junge hat mich vor seanchanischen Attentätern gerettet«, sagte Egwene. »Hätte er das nicht getan, wäre ich jetzt nicht hier, um ihn zu betrauern. Ich würde vorschlagen, dass Ihr Euch daran erinnert, Silviana, wenn Ihr von den Toten sprecht.«
    Die anderen verstummten. Egwene versuchte den Schmerz des Verlusts zu überwinden. Sie befand sich in Mayene, natürlich. Silviana würde sie zu den Gelben gebracht haben.
    »Ich werde daran denken, Mutter«, erwiderte Silviana. Sie schaffte es sogar, zerknirscht zu klingen. »Ruht Euch aus. Ich werde …«
    »Ruhe ist für die Toten«, sagte Egwene und setzte sich auf.
    Silviana und Rosil standen in der Tür eines prächtigen Zimmers, dessen Wände unterhalb der mit Perlmuttintarsien verzierten Decke mit blauem Stoff bespannt waren. Beide Frauen verschränkten die Arme und blickten sie streng an.
    »Ihr habt etwas außerordentlich Schmerzvolles durchgemacht, Mutter«, sagte Rosil. Neben der Tür stand Leilwin auf Posten. »Der Verlust eines Behüters ist schwer genug, um jede Frau aus der Bahn zu werfen. Es liegt keine Schande darin, wenn Ihr Euch der Trauer

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