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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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stand; Bain konnte er auch auf dem Korridor riechen, wohin sie sich zurückgezogen hatte. »Ich finde ihn«, sagte Perrin. »Falls er verwundet ist, bringe ich ihn her.«
    »Tut das«, sagte Chiad, »aber Ihr werdet uns hier nicht finden.«
    »Ihr geht nach Merrilor?«, fragte er überrascht.
    »Einige von uns werden dazu gebraucht, die Verwundeten zu bringen, damit sie Geheilt werden können«, sagte Chiad. »Das ist etwas, das Gai’shain in der Vergangenheit nie taten, aber vielleicht können wir es dieses Mal tun.«
    Perrin nickte, dann schloss er die Augen. Er stellte sich vor, wie er an der Schwelle zum Schlaf stand und dahintrieb. Die Zeit, die er im Wolfstraum verbracht hatte, hatte seinen Verstand gut ausgebildet. Mit Konzentration konnte er sich selbst täuschen. Das veränderte zwar die Welt hier nicht, aber es veränderte seine Wahrnehmung.
    Ja … nahe an den Schlaf herantreiben … und da war der Weg. Er nahm die Abzweigung zum Wolfstraum im Fleisch und bekam noch gerade die Andeutung eines Keuchens von Masuri mit, als er zwischen den Welten versetzt wurde.
    Er öffnete die Augen und fand sich von Windstößen getroffen. Er erschuf eine Blase ruhiger Luft, dann landete er mit starken Beinen auf dem Boden. Auf dieser Seite existierten von Berelains Palast nur noch ein paar schwankende Mauern. Eine davon löste sich in ihre Bestandteile auf, die Steine zerbrachen und wurden vom Wind in den Himmel gerissen. Die Stadt dahinter war so gut wie weg, hier und dort deuteten Trümmerhaufen auf die Gebäude hin, die sich einst dort erhoben hatten. Der Himmel stöhnte wie Metall, das man zurechtbog.
    Perrin befahl den Hammer in seine Hand, dann begab er sich ein letztes Mal auf die Jagd.
    Thom Merrilin saß auf einem großen, rußverschmierten Felsen, rauchte seine Pfeife und sah dem Ende der Welt zu.
    Er verstand etwas davon, den besten Platz zu finden, um eine Vorstellung zu verfolgen. Seiner Einschätzung nach war das der prächtigste Sitz auf der ganzen Welt. Sein Felsen stand direkt neben dem Eingang in den Krater des Verderbens, nahe genug, dass er, wenn er sich zurücklehnte und die Augen zusammenkniff, hineinspähen und ein paar der dort flackernden Lichter und Schatten ausmachen konnte. Er warf wieder einen Blick hinein. Nichts hatte sich verändert.
    Pass dort drinnen auf, dass dir nichts geschieht, Moiraine, dachte er. Bitte.
    Er saß auch nahe genug am Rand des Pfades, von dem aus man das gesamte Tal überblicken konnte. Er paffte seine Pfeife und strich mit dem Knöchel über seinen Schnurrbart.
    Jemand musste das aufzeichnen. Er konnte nicht die ganze Zeit damit verbringen, sich Sorgen zu machen. Also suchte er nach den richtigen Worten, um das zu beschreiben, was er dort sah. Worte wie »episch« und »bedeutsam« legte er zur Seite. Übertriebene Benutzung hatte sie so gut wie jeden Inhalts beraubt.
    Ein starker Wind strich durch das Tal, riss am Cadin’sor der Aiel, die gegen rot verschleierte Gegner kämpften. Blitze prasselten auf die Drachenverschworenen nieder, deren Linie den Pfad hinauf zum Höhleneingang hielt. Die Einschläge schleuderten Männer in die Luft. Aber die nächsten hieben auf die Trollocs ein. Die Wolken rasten hin und her, die Windsucherinnen erkämpften sich die Kontrolle über das Wetter, der Schatten gewann sie zurück. Keine Seite hatte lange einen klaren Vorteil.
    Riesige dunkle Bestien durchstreiften das Tal und töteten mühelos. Trotz gemeinsamer Anstrengungen Dutzender Kämpfer wollten die Schattenhunde einfach nicht sterben. Über der rechten Talseite hing dichter Nebel, den die Sturmwinde aus irgendeinem Grund nicht durcheinanderwirbeln konnten.
    Höhepunkt?, dachte Thom und kaute auf dem Pfeifenstiel herum. Nein. Zu vorhersehbar. Nahm man die Worte, die das Publikum erwartete, langweilte es sich. Eine große Ballade musste überraschend sein.
    Niemals das Erwartete tun. Wenn die Leute anfingen, einen für berechenbar zu halten – wenn sie anfingen, die Gesten vorherzusehen, nach dem Ball zu suchen, den man durch ein geschicktes Fingerspiel zu verbergen suchte, oder zu lächeln, bevor man die letzte Zeile seiner Geschichte erreicht hatte –, dann war der Augenblick gekommen, den Umhang einzupacken, sich ein letztes Mal aus Anstand zu verbeugen und zu gehen. Denn das erwarteten sie am wenigsten von einem, wenn alles gut lief.
    Er lehnte sich wieder zurück, spähte in den Tunnel. Natürlich konnte er sie nicht sehen. Sie war zu weit drin. Aber dank des

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