Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
nicht aus Fleisch – dann warf sie sich auf sie. Blut und verdammte Asche! Die Waffen der Aiel schienen ihr nicht einmal einen Kratzer zufügen zu können. Er galoppierte weiter und mied die Schwaden aus silbrigem Nebel, die sich ihren Weg durch das ganze Tal bahnten.
Licht! Dieser Nebel näherte sich dem Pfad zu Rand. Er nahm an Geschwindigkeit zu und rollte über Aiel, Trollocs und Schattenhunde hinweg.
Da, dachte Mat und erblickte einen Mann, der dumm genug war, gegen die Schattenhunde zu kämpfen. Perrin schmetterte seinen Hammer auf den Kopf einer der Bestien, zersplitterte ihn und warf sie zu Boden. Als er den Hammer wieder hob, zog er eine Rauchwolke hinter sich her. Erstaunlicherweise blieb der Schattenhund tot.
Perrin drehte sich um, dann starrte er ihn an. »Mat!«, rief er. »Was tust du denn hier?«
»Ich komme zu Hilfe«, erwiderte Mat. »Obwohl ich es verdammt noch mal besser weiß!«
»Du kannst keine Schattenhunde bekämpfen«, sagte Perrin, als Mat an seine Seite ritt. »Ich schon, genau wie die Letzte Jagd.« Er legte den Kopf schief, dann blickte er in die Richtung, in der das Horn ertönte.
»Nein«, sagte Mat. »Ich blies es nicht. Diese verfluchte Last ist an jemanden weitergegangen, dem das anscheinend sogar Freude macht.«
»Das ist es nicht, Mat.« Perrin trat zu ihm, ergriff seinen Arm. »Meine Frau. Bitte. Sie hatte das Horn.«
Mat schaute zu Boden und fühlte sich schlecht. »Der Junge sagte … Licht, Perrin. Faile war in Merrilor und führte die Trollocs von Olver weg, damit er mit dem Horn entkommen konnte.«
»Dann könnte sie noch immer am Leben sein!«
»Ja. Natürlich könnte sie das.« Was hätte Mat sonst auch sagen sollen? »Perrin, du musst etwas wissen. Fain ist hier auf diesem Schlachtfeld.«
»Fain?«, knurrte Perrin. »Wo?«
»Er steckt in diesem Nebel! Irgendwie hat er Mashadar mitgebracht. Lass dich nicht davon berühren.«
»Mat, auch ich war in Shadar Logoth«, sagte Perrin. »Mit Fain habe ich eine Rechnung zu begleichen.«
»Ich etwa nicht?«, erwiderte Mat. »Ich …«
Perrin riss die Augen auf. Er starrte Mats Brust an.
Ein kleiner silbriger Nebelstreifen – Mashadars Nebel – hatte sich von hinten durch Mats Brust gebohrt. Mat betrachtete ihn, zuckte einmal und kippte vom Pferd.
KAPITEL 47
Ein Strom der Macht erbebt
A viendha kämpfte auf dem Hang des Tals von Thakan’dar und wehrte sich gegen die Abschirmung aus Geist, die Graendal an Ort und Stelle rammen wollte. Das Gewebe, das an ein Stück Spitzenstoff erinnerte, sollte verhindern, dass sie die Eine Macht hielt. Ihre zerschmetterten Füße ließen sie nicht stehen. Von Schmerzen gepeinigt, war sie kaum zu einer Bewegung fähig.
Sie konnte es gerade noch abwehren.
Die Verlorene lehnte sich gegen die Felswand, murmelte etwas vor sich hin; das tat sie jetzt schon eine Weile. Aus ihrer Seite quoll hellrotes Blut. Im Tal unter ihnen tobte die Schlacht. Ein silbrig weißer Nebel wogte über die Toten und einige Lebende.
Aviendha versuchte, auf ihr Wegetor zuzukriechen. Das stand noch immer geöffnet; auf der anderen Seite erblickte sie den Talboden. Etwas musste Cadsuane und die anderen weggeholt haben – entweder das, oder sie hatte das Tor an der falschen Stelle geöffnet.
Wieder hüllte Saidars Glühen Graendal ein. Neue Gewebe. Aviendha zerstörte sie, aber es hinderte sie daran, weiter auf das Tor zuzukriechen.
Graendal stöhnte, dann richtete sie sich auf. Sie stolperte in Aviendhas Richtung, obwohl sie durch die Verletzung benommen war.
Aviendha konnte kaum etwas zu ihrer Verteidigung tun, so sehr schwächte sie der Blutverlust. Sie war hilflos.
Es sei denn …
Das Gewebe ihres Tores, das sie verknotet hatte. Es hing noch immer da, hielt das Portal geöffnet. Spitzenschleifen.
Ganz vorsichtig und zögernd, aber von Verzweiflung getrieben, griff Aviendha mit den Gedanken zu und zupfte einen der Fäden im Wegetor heraus. Sie schaffte es. Sein Strom der Macht erbebte und verschwand.
Aiel taten so etwas, Aes Sedai hielten es für ungeheuer gefährlich. Das Resultat konnte unberechenbar sein. Eine Explosion, ein kleiner Funkenregen … Unter Umständen dämpfte sie sich selbst. Vielleicht geschah aber auch gar nichts. Elayne hatte bei ihrem Versuch eine verheerende Explosion ausgelöst.
Das würde sie nicht stören. Falls sie damit eine der Verlorenen zur Strecke brachte, würde es ein wunderbarer Tod sein.
Sie musste es versuchen.
Graendal blieb vor Aviendha stehen und
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