Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
gefühlt, nicht einmal bei der Reinigung der Quelle. Solche Macht .
»Es ist so weit«, sagte Gabrelle und trat an seine Seite.
Logain griff an den Gürtel, dann zog er drei Gegenstände aus dem Beutel. Scheiben, zur Hälfte weiß, zur Hälfte schwarz. Die Asha’man ringsum wandten sich ihm zu, hielten damit inne, die Leute zu Heilen und zu trösten.
»Tut es«, sagte Gabrelle. »Tut es, Siegelbrecher .«
Logain zerbrach die einst unzerbrechlichen Siegel, und zwar eines nach dem anderen, und ließ die Stücke zu Boden fallen.
KAPITEL 49
Licht und Schatten
A lles war tot. Im Wolfstraum stolperte Perrin durch eine steinige Wüste ohne jedes Grün und ohne jede Erde. Der Himmel hatte sich schwarz verfärbt, die schwarzen Wolken gingen in dieses Nichts über. Als er einen Felskamm erklomm, zerbröckelte hinter ihm ein ganzer Teil des Bodens – sein Standort bebte wild – und wurde in die Luft gezogen.
Darunter befand sich nur Leere.
Im Wolfstraum wurde alles verschlungen. Perrin ging weiter auf den Shayol Ghul zu. Der Gipfel leuchtete wie ein riesiges Signalfeuer. Seltsamerweise konnte er dahinter den Drachenberg erkennen, obwohl der normalerweise viel zu weit entfernt war, um ihn hier sehen zu können. Als sich das Land dazwischen auflöste, schien die Welt selbst zu schrumpfen.
Zwei Gipfel, die einander anzogen, alles dazwischen zerstört und zerbrochen. Perrin versetzte sich vor den Tunnel in den Krater des Verderbens, dann trat er ein und passierte die violette Barriere, die er zuvor errichtet hatte.
Lanfear wartete bereits. Ihr Haar war pechschwarz, wie es einst bei ihrer ersten Begegnung gewesen war, und ihr Gesicht war vertraut. Es sah wieder so aus wie einst.
»Ich finde diesen Traumnagel ärgerlich«, sagte sie. »Musstet Ihr ihn hier anbringen?«
»Er hält die anderen Verlorenen ab«, erwiderte Perrin gedankenverloren.
»Ich schätze, das tut er«, bestätigte sie und verschränkte die Arme.
»Ist er noch immer da vorn?«
Sie nickte. »Das ist das Ende. Etwas Erstaunliches ist geschehen.« Sie kniff die Augen zusammen. »Das könnte der wichtigste Augenblick für die Menschheit sein, seit wir die Bohrung durchführten.«
»Dann sorgen wir besser dafür, dass nichts mehr schiefgeht.« Perrin betrat den lang gestreckten Steinrachen, Lanfear an seiner Seite.
Am Ende des Tunnels begrüßte sie ein unerwarteter Anblick. Jemand anders hielt Callandor , der Mann, mit dem Rand zuvor gekämpft hatte. War das vielleicht Demandred? Perrin wusste es nicht. Aber es war bestimmt einer der Verlorenen.
Der Mann kniete am Boden, Nynaeve hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. Sie stand direkt links hinter Rand. Moiraine stand zu seiner Rechten, und sie alle drei hielten den Kopf erhoben und starrten in das vor ihnen liegende Nichts.
Der Berg grollte.
»Perfekt«, flüsterte Lanfear. »Ich hätte mir nie träumen lassen, dass es sich so gut entwickelt.« Sie musterte die beiden Frauen. »Wir müssen schnell zuschlagen. Ich töte die große Frau, du die kleine.«
Perrin runzelte die Stirn. Hier schien etwas sehr falsch zu sein. »Sie töten …«
»Natürlich«, sagte Lanfear. »Wenn wir sofort zuschlagen, bleibt genug Zeit übrig, um die Kontrolle über Moridin zu erringen, während er diese Klinge hält. Damit kann ich Lews Therin zwingen, vor mir zu knien.« Sie blickte genauer hin. »Er hält den Dunklen König in der Hand, braucht nur zuzudrücken, um dieses Leben – wenn man es überhaupt so bezeichnen kann – zu zerquetschen. Nur eine Hand kann den Großen Herrn retten. In diesem Augenblick verdiene ich mir meine Belohnung. In diesem Augenblick steige ich zur Höchsten der Hohen auf.«
»Ihr … Ihr wollt den Dunklen König retten?« Perrin hob eine Hand an die Stirn. »Ihr habt Euch uns doch angeschlossen. Ich erinnere mich …«
Sie warf ihm einen Blick zu. »Ein so lausiges Werkzeug«, sagte sie und roch unzufrieden. »Ich hasse es, so etwas benutzen zu müssen. So bin ich keinen Deut besser als Graendal.« Sie fröstelte. »Hätten sie mir mehr Zeit gelassen, hätte ich dich auf anständige Weise erobert.« Liebevoll tätschelte sie Perrins Wange. »Du bist verstört. Die Große kommt aus deinem Dorf, ich erinnere mich. Vermutlich seid ihr zusammen aufgewachsen? Ich werde dich nicht dazu zwingen, sie zu töten, mein Wolf. Du kannst die Kleine töten. Du hasst sie, oder nicht?«
»Ich … ja, das tue ich. Sie hat mich meiner Familie gestohlen. Eigentlich sind sie wegen ihr
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