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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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über Caemlyn. Sie kamen vor wenigen Minuten durch ein Wegetor.«
    »Und du liest sie?«
    Er errötete. »Verflucht, Egwene. Das ist mein Zuhause. Er war nicht versiegelt. Ich dachte …«
    »Schon gut, Gawyn.« Sie seufzte. »Lass mal sehen.«
    »Viel steht dort nicht«, sagte er mit einer Grimasse und gab ihr das Blatt. Ein Nicken von ihm ließ die Novizin aus dem Raum stürzen. Kurze Zeit später kam das Mädchen mit einem Tablett voller verschrumpelter Glockenfrüchte, Brot und einem Krug Milch zurück.
    Egwene setzte sich an ihren Schreibtisch im Arbeitszimmer, um zu essen, und fühlte sich schuldig, als die Novizin ging. Der größte Teil der Aes Sedai aus der Burg und die Soldaten kampierten in Zelten auf dem Feld von Merrilor, während sie Obst aß – und es spielte keine Rolle, wie alt es war – und in einem bequemen Bett schlief.
    Trotzdem hatten Gawyns Argumente Sinn gemacht. Wenn alle glaubten, sie sei in ihrem Zelt auf dem Feld, dann würden mögliche Attentäter dort zuschlagen. Nachdem die seanchanischen Meuchelmörder sie um ein Haar getötet hätten, war sie durchaus zu ein paar zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen bereit. Vor allem, wenn sie ihr halfen, etwas Schlaf zu finden.
    »Diese Seanchanerin«, sagte sie und starrte in ihren Becher. »Die mit dem Illianer. Hast du mit ihr gesprochen?«
    Er nickte. »Ich lasse die beiden von ein paar Burgwächtern bewachen. Nynaeve hat für sie gebürgt, gewissermaßen.«
    »Wieso gewissermaßen?«
    »Sie bezeichnete die Frau als wollköpfig, meinte aber, sie würde dir vermutlich nicht absichtlich schaden.«
    »Großartig.« Nun, sie konnte eine Seanchanerin gebrauchen, die bereit war, zu reden. Beim Licht. Was, wenn sie zur gleichen Zeit gegen sie und die Trollocs kämpfen musste?
    »Du hast dich nicht an deinen eigenen Rat gehalten«, sagte sie, als er sich auf einen der Stühle vor dem Tisch hinsetzte und sie seine geröteten Augen bemerkte.
    »Jemand musste die Tür bewachen. Nachtwächter zu schicken hätte jedermann verraten, dass du nicht auf dem Feld bist.«
    Sie nahm einen Bissen Brot – womit war das denn wohl gebacken? – und überflog den Bericht. Er hatte recht, aber ihr gefiel die Vorstellung nicht, dass er an einem Tag wie diesem nicht ausgeschlafen war. Der Behüterbund war auch nicht allmächtig.
    »Also ist die Stadt tatsächlich verloren«, sagte sie. »Die Mauern haben Breschen, der Palast ist besetzt. Aber die Trollocs haben nicht die ganze Stadt niedergebrannt. Viele Viertel, aber nicht alles.«
    »Ja«, erwiderte Gawyn. »Aber es ist offensichtlich, dass Caemlyn verloren ist.« Der Bund verriet ihr seine Anspannung.
    »Es tut mir leid.«
    »Viele sind entkommen, bei den vielen Flüchtlingen ist es jedoch schwer zu sagen, wie hoch die Stadtbevölkerung vor dem Angriff überhaupt war. Vermutlich sind Hunderttausende gestorben.«
    Genug Menschen, um ein riesiges Heer aufzustellen, ausgelöscht in einer Nacht. Und das war vermutlich nur der Anfang der kommenden Gewalt. Wie viele waren bis jetzt in Kandor gestorben? Da konnte man nur schätzen.
    In Caemlyn waren viele Vorräte des andoranischen Heeres gelagert gewesen. Egwene verspürte Übelkeit bei dem Gedanken, dass so viele Menschen, und zwar Hunderttausende, blindlings aus der brennenden Stadt ins Umland flüchteten. Und doch war dieser Gedanke weniger erschreckend als die Möglichkeit, dass Elaynes Truppen verhungerten. Vielleicht konnte sie mit Nahrung aushelfen, obwohl die Weiße Burg auch keine großen Reserven mehr hatte.
    »Hast du die Bemerkung ganz unten gelesen?«, fragte Gawyn.
    Das hatte sie nicht. Stirnrunzelnd suchte sie nach dem Satz, der ganz unten in Silvianas Handschrift stand. Rand al’Thor hatte verlangt, dass sich alle mit ihm trafen, und zwar um …
    Sie schaute zu der alten Standuhr des Zimmers. Die Zusammenkunft war in einer halben Stunde. Sie stöhnte, dann schaufelte sie den Rest des Frühstücks in ihren Mund. Das war kein feines Benehmen, aber das Licht sollte sie verbrennen , wenn sie Rand mit leerem Magen gegenübertreten würde.
    »Ich werde den Burschen erwürgen«, sagte sie und wischte sich das Gesicht ab. »Komm, los.«
    »Wir können immer noch als Letzte kommen«, meinte Gawyn und stand auf. »Ihm zeigen, dass er uns keine Befehle geben kann.«
    »Und ihm Gelegenheit geben, mit jedem zu sprechen, während ich nicht dabei bin, um für alles Gegenargumente zu bringen? Es gefällt mir nicht, aber im Augenblick hält Rand die Zügel. Alle sind

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