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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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keine Zimmer in den Schenken einer Stadt wie dieser leisten.«
    Sie wusste nicht, ob das wirklich der Wahrheit entsprach, aber trotz ihrer eigenen Sehnsucht nach einem Bad und sauberen Betttüchern würde sie das Mädchen nicht so einfach davonkommen lassen. So etwas Thom vorzuschlagen und nicht ihr! Erst, als sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr mit einem Mal klar, dass sie damit praktisch Thom und Juilin nachgegeben hatte. Ein Tag wird nicht schaden. Es ist noch ein langer Weg nach Tar Valon.
    Sie wünschte, sie hätte auf einem Schiff bestanden. Auf einem schnellen Schiff, beispielsweise einem Klipper des Meervolks, hätten sie Tear in einem Drittel der Zeit erreicht, die sie benötigt hatten, um Tarabon zu durchqueren. Solange günstige Winde herrschten und bei der richtigen Windsucherin der Atha’an Miere wäre das kein Problem gewesen. Davon abgesehen hätten sie oder Elayne das schon im Griff gehabt. Die Tairener ihrerseits wussten, dass sie und Elayne mit Rand befreundet waren, und sie erwartete, dass diese Leute immer noch ins Schwitzen kamen aus Furcht, sie könnten den Wiedergeborenen Drachen erzürnen. Sie hätten dort bestimmt eine Kutsche mit Eskorte bekommen, um bis nach Tar Valon zu reisen.
    »Sucht uns einen passenden Lagerplatz dort unten«, sagte sie schließlich zögernd. Sie hätte wirklich auf einer Schiffspassage bestehen sollen! Vielleicht wären sie dann jetzt schon wieder in der Weißen Burg.

KAPITEL 9

    Ein Signal
    N ynaeve musste zugeben, dass Thom und Juilin sich auf einen sehr guten Lagerplatz geeinigt hatten, in einem spärlichen Dickicht an einem Osthang, kaum eine Meile von Mardecin entfernt. Alles war mit welkem Laub bedeckt und gepolstert. Einige verstreute Süßholzbüsche und niedrige Weiden, deren Zweige bis tief über dem Boden hingen, verdeckten den Wagen sowohl von der Straße wie auch vom Ort aus, und ein zwei Fuß breites Bächlein quoll unter einem Felsvorsprung nahe der Spitze der Anhöhe hervor und rann durch ein Bett aus trockenem Schlamm, das etwa doppelt so breit war. Für ihre Zwecke reichte das Wasser allemal. Es war sogar recht kühl unter den Bäumen, nicht zuletzt dank einer leichten und angenehmen Brise.
    Sobald die Männer die Pferde mit Wasser versorgt und ihnen dann Fußfesseln angelegt hatten, damit sie am Hang grasen konnten, warfen sie eine Münze, um zu entscheiden, wer von ihnen auf dem dürren Wallach nach Mardecin reiten würde, um dort einzukaufen, was sie benötigten. Das Münzwerfen war ein Ritual, auf das sie sich seit einiger Zeit geeinigt hatten. Thom, dessen geschickte Finger so manchen Zaubertrick beherrschten, gewann jedes Mal, wenn er die Münze warf, also besorgte Juilin das nun immer.
    Thom gewann aber wieder, und während er Schmoller sattelte, steckte Nynaeve den Kopf unter den Kutschbock und hob mit ihrem Messer eines der Bodenbretter an. Neben zwei kleinen vergoldeten Behältern, in denen sich der Schmuck, den Amathera ihnen geschenkt hatte, befand, lagen in dem Fach noch mehrere prall mit Münzen gefüllte Lederbeutel. Die Panarchin war mehr als großzügig gewesen in ihrem Wunsch, sie möglichst schnell nur noch von hinten zu sehen. Im Vergleich dazu wirkten einige andere Gegenstände unbedeutend: ein kleines, dunkles Holzkästchen, glänzend, aber ohne jede schmückende Schnitzerei, und eine Waschledertasche, die ganz unten lag und eine Scheibe in ihrem Inneren erahnen ließ. Das Kästchen enthielt die beiden Ter’angreale , die sie den Schwarzen Ajah wieder abgejagt hatten – beide hatten mit Träumen zu tun –, und in der Tasche … Das war das Wichtigste, was sie aus Tanchico mitgenommen hatten: eines der Siegel zum Gefängnis des Dunklen Königs.
    So gern sie auch herausgefunden hätte, wohin Siuan Sanche sie als Nächstes auf der Suche nach Schwarzen Ajah schicken wolle, war doch das Siegel der Grund dafür, dass sie es so eilig hatte, nach Tar Valon zurückzukehren. Sie holte aus einem der prallen Geldbeutel einige Münzen heraus und vermied dabei, die bewusste Tasche auch nur zu berühren. Je länger sie das bei sich hatte, desto stärker ihr Wunsch, es der Amyrlin zu übergeben und so loszuwerden. Manchmal, wenn sie sich dem Ding näherte, hatte sie das Gefühl, sie könne den Dunklen König dort drinnen fühlen, wie er auszubrechen versuchte.
    Sie schickte Thom mit einer Tasche voll Silber und der ernsten Ermahnung los, Obst und Gemüse zu besorgen. Wenn sie das einem der Männer selbst überließ, kaufte er

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