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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wollkleidung konnte einer von tausend knorrigen, weißhaarigen Männern sein, die auf den Handelsstraßen arbeiteten. Und Juilin war eben Juilin. Er wusste genau, wie er sich verhalten musste, obwohl er aussah, als befände er sich viel lieber auf dem sicheren Boden als auf einem Pferd. Er trug seinen üblichen Stab und am Gürtel einen geschlitzten Schwertbrecher.
    Thom lenkte das Gespann an die eine Straßenseite und hielt an, als mehrere Weißmäntel sich aus der Spitze der Kolonne lösten und herangaloppierten. Nynaeve setzte ein einladendes Lächeln auf. Sie hoffte, die Weißmäntel hätten nicht gerade eben festgestellt, dass sie noch einen weiteren Wagen benötigten.
    »Das Licht sei mit Euch, Hauptmann«, sagte sie zu dem Mann mit dem schmalen Gesicht, der anscheinend ihr Anführer war, der Einzige, der keine Lanze mit Stahlspitze trug. Sie hatte keine Ahnung, welcher Rang mit den beiden goldenen Knoten auf der Vorderseite seines Umhangs verbunden war, direkt unter der strahlenden Sonne, die bei allen aufgestickt war, aber ihrer Erfahrung nach waren alle Männer Schmeicheleien zugänglich. »Wir sind sehr froh, Euch hier anzutreffen. Ein paar Meilen zurück haben uns Banditen überfallen wollen, doch zum Glück kam wie ein Wunder ein Staubsturm auf. Wir sind gerade noch ent   …«
    »Ihr seid Kaufleute? Seit einiger Zeit kommen nur noch wenige Kaufleute aus Tarabon.« Die Stimme des Mannes klang so hart, wie sein Gesicht aussah, und das wirkte, als habe man alle Lebensfreude herausgekocht, bevor er noch die Wiege verließ. Misstrauen stand in seinen dunklen, tiefliegenden Augen. Nynaeve bezweifelte nicht, dass auch dieser Ausdruck von Dauer war. »Wohin wollt Ihr und welche Fracht führt Ihr?«
    »Ich befördere Textilfarben, Hauptmann.« Sie hatte Mühe, unter diesem stetigen, starren Blick ihr Lächeln zu wahren. Es war eine Erleichterung, als dieser Blick kurz die anderen überflog. Thom brachte es ausgezeichnet fertig, gelangweilt zu wirken wie ein Fahrer, der ohnehin bezahlt wurde, ob er nun anhielt oder weiterfuhr, und Juilin hatte wohl diesen lächerlichen Hut nicht abgenommen, wie er das früher getan hätte, aber zumindest schien auch er nur flüchtig interessiert – ein angeworbener Mann, der nichts zu verbergen hatte. Als der Blick des Weißmantels auf Elayne fiel, spürte Nynaeve, wie die sich versteifte, und so fuhr sie hastig fort: »Textilfarben aus Tarabon. Die besten auf der Welt. Ich kann für sie in Andor einen guten Preis erzielen.«
    Auf ein Zeichen des Hauptmanns hin – oder was er sonst sein mochte – trieb ein anderer Weißmantel sein Pferd an und ritt zum Heck des Wagens. Mit seinem Dolch durchschnitt er eines der Halteseile und zog ein Ende der Zeltplane weg. Darunter wurden drei oder vier Fässer sichtbar. »Sie zeigen das Brandzeichen von Tanchico, Leutnant. Auf diesem hier steht ›Karminrot‹. Wollt Ihr, dass ich ein paar davon öffne?«
    Nynaeve hoffte, dass der Weißmantel-Offizier die Sorge auf ihrer Miene richtig deutete, also so, wie sie es wollte. Ohne sie anblicken zu müssen, konnte sie fast körperlich spüren, wie Elayne drauf und dran war, den Soldaten seiner Manieren wegen zu schelten, aber was sie betraf, würde sich jede richtige Kauffrau Sorgen machen, wenn ihre Farbstoffe offen dem Wetter ausgesetzt wurden. »Wenn Ihr mir zeigen wolltet, welche Ihr geöffnet haben wollt, Hauptmann, dann wäre ich nur zu froh, sie selbst für Euch zu öffnen.« Der Mann zeigte überhaupt keine Reaktion, weder auf Schmeicheleien, noch auf die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. »Seht Ihr, die Fässer wurden versiegelt, damit kein Staub und kein Wasser hineinkommt. Wenn der Deckel eines Fasses aufgebrochen wird, bin ich nicht mehr in der Lage, ihn wieder ganz mit Wachs zu verschließen.«
    Der Rest der Kolonne schloss zu ihnen auf und begann sich in einer Staubwolke an ihnen vorbeizuschieben. Die Wagenfahrer waren grob gekleidete, unauffällige Männer, aber die Soldaten ritten steif aufgerichtet, die langen Lanzen mit den Stahlspitzen alle im präzise gleichen Winkel erhoben. Selbst so verschwitzt und mit Staub bedeckt wirkten sie wie harte Männer. Nur die Fahrer sahen Nynaeve und die anderen neugierig an.
    Der Leutnant der Weißmäntel wedelte sich mit einer im Kampfhandschuh steckenden Hand den Staub vor dem Gesicht weg und befahl dann dem Mann, sich von ihrem Wagen zu entfernen. Sein Blick verließ dabei Nynaeve nicht. »Ihr kommt aus Tanchico?«
    Nynaeve nickte, ganz ein

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