Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
weiteres, gefüllt mit dunkelgrünen, großblättrigen Kohlköpfen. »Der Handel nach Tarabon hinein ist praktisch tot, und darunter leidet die Stadt.« Der Rest schien nur aus Säcken mit getrockneten Bohnen und Zwiebeln zu bestehen, und dazu in Pfeffer eingelegtes Fleisch und scharf geräucherte Schinken. Und eine graue, mit Wachs verschlossene Steingutflasche, von der Nynaeve sicher war, dass sie Branntwein enthielt. Die beiden Männer hatten sich bereits beklagt, sie hätten gar nichts zu trinken, wenn sie abends ihre Pfeifen schmauchten. »Man kann kaum sechs Schritte tun, ohne einem oder zwei Weißmänteln zu begegnen. Die Garnison umfasst ungefähr fünfzig Mann Besatzung. Das Lager liegt auf der anderen Hügelseite jenseits des Flusses hinter dem Ort. Es ist um vieles größer, aber wie es scheint, zieht Pedron Niall aus allen Richtungen die Weißmäntel in Amador zusammen.« Er strich sich den langen Schnurrbart und blickte einen Augenblick lang sehr nachdenklich drein. »Ich kann mir nicht vorstellen, was er eigentlich vorhat.« Thom war nicht der Mann, dem so etwas gepasst hätte. Für gewöhnlich reichten ihm ein paar Stunden Aufenthalt an einem Ort, um herauszubekommen, was sich zwischen den Adelshäusern und den Kaufleuten abspielte, wer mit wem verbündet war, welche Intrigen und Gegenintrigen abliefen, eben alles, was dieses sogenannte ›Spiel der Häuser‹ ausmachte. »Den Gerüchten nach versucht Niall, einen Krieg zwischen Illian und Altara zu verhindern, oder vielleicht zwischen Illian und Murandy. Da hätte er aber keinen Grund, sein Heer zu mobilisieren. Aber ich sage Euch eines: Was der Leutnant auch gesagt hat, die Lebensmittel, die nach Tarabon gebracht werden, werden durch eine königlich erlassene Steuer bezahlt, und das gefällt den Menschen hier überhaupt nicht. Sie wollen alles andere als die Taraboner durchfüttern.«
    »König Ailron und der kommandierende Lordhauptmann gehen uns nichts an«, sagte Nynaeve und musterte seine Einkäufe. Drei gesalzene und geräucherte Schinken! »Wir werden so schnell und unauffällig wie möglich durch Amadicia fahren. Vielleicht haben Elayne und ich mehr Glück dabei als Ihr, Gemüse aufzutreiben. Kommst du mit spazieren, Elayne?«
    Elayne stand sofort auf, strich ihren grauen Rock glatt und nahm ihren Hut vom Wagen. »Das wäre sehr schön nach dem harten Kutschbock. Es könnte ja anders sein, wenn Thom und Juilin mich etwas öfter auf Schmoller reiten lassen würden.« Ausnahmsweise einmal warf sie dem alten Gaukler keinen koketten Blick zu, und das wollte schon etwas heißen.
    Thom und Juilin tauschten einen Blick, und der tairenische Diebefänger zog eine Münze aus seiner Manteltasche. Doch Nynaeve ließ ihm gar nicht die Zeit, um sie zu werfen. »Wir können durchaus allein bleiben. Was soll uns schon passieren, wenn hier so viele Weißmäntel Recht und Ordnung wahren?« Sie setzte sich den Hut auf, band das Tuch drüber, verknotete es unter dem Kinn und sah sie herausfordernd an. »Außerdem müssen all diese Sachen, die Thom gekauft hat, noch verstaut werden.« Beide Männer nickten, bedächtig und zögernd zwar, aber sie stimmten zu. Manchmal nahmen sie ihre Rolle als angebliche Beschützer doch etwas zu ernst.
    Sie und Elayne kamen an die leere Straße und schlenderten am Straßenrand entlang, auf einem Streifen dünnen Grases, wo sie keinen Staub aufwirbelten. Schließlich hatte sie sich entschieden, wie sie sagen würde, was sie auf dem Herzen hatte. Doch bevor sie sprechen konnte, sagte Elayne: »Du willst offensichtlich allein mit mir sprechen, Nynaeve. Über Moghedien vielleicht?«
    Nynaeve riss kurz die Augen auf und warf der anderen einen Seitenblick zu. Man sollte immer daran denken, dass Elayne alles andere als begriffsstutzig war. Sie hatte sich nur ein wenig dümmlich benommen. So beschloss Nynaeve, sich zu beherrschen, denn dies würde schon schwierig werden und konnte leicht in eine wilde Schreierei ausarten. »Nein, nicht darüber, Elayne.« Das Mädchen war der Meinung, sie sollten Moghedien in ihre Suche einschließen. Sie erkannte offensichtlich nicht den Unterschied zwischen einer der Verlorenen und beispielsweise Liandrin oder Chesmal. »Ich dachte, wir sollten uns einmal darüber unterhalten, wie du dich Thom gegenüber verhältst.«
    »Ich weiß nicht, was du willst«, sagte Elayne, wobei sie stur geradeaus zur Stadt hin blickte. Doch die roten Flecken auf ihren Wangen straften ihre Worte Lügen.
    »Er ist nicht nur

Weitere Kostenlose Bücher