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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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von diesem Geld, das Ihr mir angeblich geben wollt. Für Versprechungen bekommt man nur einen kleinen Becher Wein.«
    Wütend kramte Nynaeve in ihrer Tasche nach dem prallsten Geldbeutel und hielt ihn dem Mann vor die Nase. Doch als er danach greifen wollte, steckte sie ihn sofort wieder weg. »Ihr bekommt, was Ihr braucht, sobald Ihr es braucht. Und die hundert Mark, wenn wir Ghealdan erreicht haben.« Hundert Goldmark! Sie würden einen Bankier aufsuchen müssen und ihm einen dieser Kreditbriefe Elaynes übergeben, falls die so weitermachte.
    Luca knurrte enttäuscht. »Ob Ihr das nun gestohlen habt oder nicht, jedenfalls lauft Ihr trotzdem vor jemandem davon. Ich riskiere doch meine Vorstellungen nicht Euretwegen, ob es nun das Heer ist oder irgendein Lord aus Cairhien, der auf der Suche nach Euch hierherkommt. Der Lord könnte womöglich der Schlimmere sein, wenn er glaubt, ich hätte seine Schwester entführt. Ihr müsst unauffällig bleiben und Euch uns anpassen.« Dieses hinterhältige Lächeln stand wieder auf seinem Gesicht. Er vergaß diesen Silberpfennig bestimmt nicht. »Jeder, der mit mir reist, arbeitet auch bei mir, und das muss auch für Euch gelten, wenn Ihr nicht auffallen wollt. Falls die anderen erfahren, dass Ihr lediglich gegen Bezahlung mitkommt, wird es Gerede geben, und das wollt Ihr ja wohl nicht. Ihr müsst also zumindest Käfige reinigen, denn die Pferdepfleger beklagen sich immer darüber, dass sie das zusätzlich erledigen müssen. Ich gehe dafür sogar los und hole Euren Pfennig wieder, damit ich ihn Euch als Bezahlung geben kann. Lasst niemanden sagen, Valan Luca sei nicht großzügig.«
    Nynaeve hatte schon vor, ihm überdeutlich klarzumachen, dass sie nicht bezahlen und dann auch noch arbeiten würden, als ihr Thom eine Hand auf den Arm legte. Wortlos bückte er sich, hob Kieselsteine vom Boden auf und begann, mit ihnen zu jonglieren. Sechs Steine flogen im Kreis durch die Luft.
    »Ich habe bereits Jongleure«, sagte Luca. Aus den sechs Steinen wurden acht, dann zehn, dann ein Dutzend. »Ihr seid nicht schlecht.« Aus dem einen Kreis wurden zwei ineinander verschlungene. Luca rieb sich überlegend das Kinn. »Vielleicht kann ich Euch gebrauchen.«
    »Ich kann auch Feuer schlucken«, sagte Thom und ließ die Steine fallen, »mit Messern arbeiten«, wobei er die leeren Hände spreizte und dann scheinbar aus Lucas Ohr einen Kieselstein hervorzog, »und noch ein paar andere Sachen machen.«
    Luca unterdrückte sein erfreutes Grinsen. »Damit wäre für Euch gesorgt, aber wie steht es mit dem Rest?« Er schien sich über sich selbst zu ärgern, weil er einen Moment lang etwas wie Begeisterung oder auch nur Zustimmung gezeigt hatte.
    »Was ist das?«, fragte Elayne und deutete nach vorn.
    Die beiden hohen Masten, über die sich Nynaeve schon gewundert hatte, als sie errichtet wurden, waren jetzt mit Seilen festgezurrt worden, jede trug obenauf eine kleine Plattform und zwischen ihnen war ein etwa dreißig Schritt langes Seil straff gespannt. Von jeder Plattform hing eine Strickleiter herunter.
    »Das ist Sedrins Gestell«, antwortete Luca und schüttelte den Kopf. »Sedrin der Seilgänger, der in zehn Schritt Höhe auf einem dünnen Seil wahre Kunststücke vollbringt. Der Narr.«
    »Ich kann auch darauf laufen«, sagte Elayne daraufhin zu ihm. Thom fasste nach ihrem Arm, als sie den Hut abnahm und losging, doch nach einem Lächeln und einem leichten Kopfschütteln ihrerseits ließ er sie gehen.
    Luca versperrte ihr allerdings den Weg. »Hört mal, Morelin oder wie Ihr sonst heißen mögt, Eure Stirn mag vielleicht zu hübsch sein, um ein Brandzeichen zu tragen, aber Euer Hals ist ganz gewiss zu hübsch, um ihn Euch zu brechen. Sedrin wusste, was er tat, und wir haben ihn vor kaum einer Stunde begraben. Deshalb befinden sich alle in ihren Wagen. Sicher, er hat letzten Abend zu viel getrunken, nachdem man uns aus Sienda verjagt hatte, aber ich habe ihn schon auf dem Seil laufen sehen, obwohl er mit Schnaps gefüllt war wie ein Faß. Ich sage Euch etwas. Ihr müsst die Käfige nicht reinigen. Ihr zieht zu mir in meinen Wagen und ich sage allen, Ihr wärt meine Geliebte. Nur einer Erklärung wegen natürlich.« Sein verschmitztes Lächeln sagte deutlich, dass er auf mehr als nur eine Erklärung hoffte.
    Elaynes Lächeln dagegen hätte ihn eigentlich vor Kälte erstarren lassen sollen. »Ich danke Euch vielmals für Euer Angebot, Meister Luca, aber wenn Ihr nun freundlicherweise zur Seite

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