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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und fragte sich gelangweilt, wo sich dieses kleine Dorf wohl befinden mochte. Es war nicht gerade die Art von Ort, an dem sie Flaggen vermutet hätte, die im Wind flatterten. Das Mädchen war stärker gewesen, als sie geglaubt hatte, dass sie ihrem Gewebe in Tel’aran’rhiod entfliehen konnte. Selbst Lanfear war hier nicht in der Lage, ihre Fähigkeiten zu übertreffen, was sie auch von sich behaupten mochte. Allerdings war das Mädchen für sie nur deshalb von Interesse gewesen, weil sie mit Elayne Trakand gesprochen hatte, die sie wiederum zu Nynaeve al’Meara führen könnte. Der einzige Grund, sie in eine Falle zu locken, war der gewesen, jemanden loszuwerden, der sich frei in Tel’aran’rhiod bewegen konnte. Es war schon schlimm genug, die Welt der Träume mit Lanfear teilen zu müssen.
    Doch diese Nynaeve al’Meara. Diese Frau sollte noch einmal darum betteln, ihr dienen zu dürfen. Sie würde sie in ihrer fleischlichen Gestalt einfangen, vielleicht sogar den Großen Herrn bitten, ihr Unsterblichkeit zu gewähren, damit Nynaeve für alle Ewigkeit Zeit hatte, zu bereuen, dass sie sich gegen Moghedien gestellt hatte. Sie und Elayne planten etwas zusammen mit Birgitte, ja? Das war noch eine, bei der sie Grund genug hatte, sie zu bestrafen. Birgitte hatte einst nicht einmal gewusst, wer Moghedien war, vor so langer Zeit im Zeitalter der Legenden, als sie Moghediens sorgfältig gesponnenen Plan vereitelte, Lews Therin zu Fall zu bringen. Aber Moghedien hatte sie erkannt. Nur war Birgitte – oder Teadra, wie sie sich zu der Zeit nannte – gestorben, bevor sie sich ernsthaft mit ihr beschäftigen konnte. Der Tod war keine Strafe, kein Ende, wenn er lediglich bedeutete, dass sie hier weiterleben konnte.
    Nynaeve al’Meara, Elayne Trakand und Birgitte – diese drei würde sie aufspüren und mit ihnen fertig werden. Aus dem Schatten heraus, damit sie nichts bemerkten, bis es zu spät war. Alle drei, ohne Ausnahme.
    Sie verschwand, und die Flaggen flatterten im leichten Wind Tel’aran’rhiods weiter.

KAPITEL 26

    Mit offenen Armen?
    D ie Aura von Ruhm und Größe, blau und golden, flackerte unregelmäßig um Logains Kopf, obwohl er in sich zusammengesunken im Sattel hing. Min verstand nicht, wieso sie in letzter Zeit immer häufiger erschienen war. Er machte sich noch nicht einmal mehr die Mühe, den Blick von dem Unkraut vor den Hufen seines Pferdes zu heben und die niedrigen, bewaldeten Hügel zu betrachten, die sie auf allen Seiten umgaben.
    Die beiden anderen Frauen ritten ein Stückchen vor ihr. Siuan hing so ungeschickt wie immer auf Bela, während Leane ihre graue Stute mit sicherer Hand lenkte, mehr durch Schenkeldruck als mit dem Zügel. Nur ein unnatürlich gerade verlaufender Streifen von großen Farnen, der sich über den von Blättern bedeckten Waldboden zog, deutete darauf hin, dass es hier jemals eine Straße gegeben hatte. Die zerfransten Farne welkten deutlich, und die Blätterschicht raschelte und knisterte trocken unter den Pferdehufen. Die dichten Äste gewährten ein wenig Schutz vor der Mittagssonne, doch kühl war es deshalb noch lange nicht. Schweiß rann über Mins Gesicht, und das trotz der gelegentlich auffrischenden Brise, die von hinten wehte.
    Fünfzehn Tage lang waren sie nun schon von Lugard aus nach Südwesten geritten, nur von Siuans Hartnäckigkeit geleitet, die steif und fest behauptete, sie wisse genau, wohin sie sich begeben mussten. Natürlich sagte sie ihr nichts darüber. Siuan und Leane waren so verschlossen wie eine zugeschnappte Bärenfalle. Min war sich nicht einmal sicher, ob Leane Bescheid wusste. Fünfzehn Tage, und die Dörfer und Städte wurden immer seltener, die Abstände zwischen ihnen immer größer, bis schließlich gar keine mehr kamen. Von Tag zu Tag waren Logains Schultern ein wenig mehr eingesunken, und Tag für Tag erschien diese Aura immer häufiger. Zuerst hatte er nur geknurrt, sie liefen hinter Irrlichtern her, doch Siuan hatte die Führung ohne Widerspruch von seiner Seite erneut an sich gerissen, während er immer mehr nach innen gekehrt erschien. Die letzten sechs Tage über schien er nicht mehr über die Energie zu verfügen, Interesse an ihrem Ziel zu bekunden oder auch nur zu fragen, ob sie es jemals erreichen würden.
    Siuan und Leane unterhielten sich leise. Min konnte lediglich ein kaum hörbares Murmeln wahrnehmen, das möglicherweise der Wind in den Blättern verursacht hatte. Und wenn sie sich bemühte, näher an die beiden

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