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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Euch folgen, und wenn ich den Lord Drachen nicht kennengelernt hätte!«
    »Ihr seid unser Führer«, sagte Talmanes beinahe im gleichen Atemzug. Seine Stimme klang nüchterner, aber nicht weniger sicher. »Bis gestern bin ich Männern aus anderen Ländern gefolgt, weil es sein musste. Euch werde ich folgen, weil ich es will. Vielleicht seid Ihr in Andor kein Lord, aber hier, hier, sage ich, seid Ihr einer, und ich schwöre Euch Gefolgschaft.«
    Der Tairener und der Mann aus Cairhien blickten sich an, als seien sie überrascht, dasselbe Gefühl geäußert zu haben, und dann nickten sie sich zögernd und bedächtig zu. Wenn sie sich schon nicht leiden konnten – und das konnte ja wohl jeder sehen –, waren sie sich in diesem Punkt doch einig. Wenn sie das auch nicht viel näher brachte.
    »Ich werde meinen Burschen schicken, um Euer Pferd für den Triumphzug herzurichten«, sagte Talmanes und runzelte kaum noch die Stirn, als Nalesean hinzufügte: »Meiner kann auch seinen Teil zu der Arbeit beitragen. Euer Reittier muss für uns Ehre einlegen. Und seng meine Seele – wir brauchen ein Banner! Euer Banner.« Daraufhin nickte auch der andere lebhaft.
    Mat konnte sich nicht entscheiden, ob er hysterisch lachen oder sich hinsetzen und weinen sollte. Diese verfluchten Erinnerungen. Wenn die nicht gewesen wären, wäre er einfach weitergeritten. Wenn Rand nicht gewesen wäre, hätte er sie überhaupt nicht. Er konnte die einzelnen Schritte zurückverfolgen, die dazu geführt hatten. Jeder schien zu seiner Zeit notwendig und ein wichtiges Ziel zu sein. Und doch führte einer immer zwangsläufig zum nächsten. Am Beginn all dieser Schritte lag natürlich Rand. Und die verdammte Tatsache, dass sie Ta’veren waren. Er verstand einfach nicht, wieso etwas, was absolut notwendig und beinahe harmlos war, wenn man es für sich betrachtete, ihn doch immer tiefer in diesen Sumpf führte. Melindhra hatte angefangen, seinen Hals zu streicheln, anstatt ihn zu quetschen. Alles, was er jetzt noch brauchte …
    Er blickte hoch zur Kuppe des Hügels, und da war sie tatsächlich: Moiraine, auf ihrer edlen weißen Stute, und Lan überragte sie auf seinem schwarzen Hengst, der an ihrer Seite stand. Der Behüter beugte sich zu ihr hinüber, als lausche er ihren Worten, und sie schienen sich kurz zu streiten. Er protestierte lebhaft, doch einen Augenblick später ließ die Aes Sedai Aldieb wenden und ritt dem gegenüberliegenden Hang zu. Lan blieb mit Mandarb, wo er war, und blickte auf das Lager hinab. Beobachtete Mat.
    Er schauderte. Couladins Kopf schien ihn tatsächlich anzugrinsen. Er hörte beinahe, wie der Mann sprach: Du hast mich wohl getötet, aber deinen Fuß voll in die Falle gestellt. Ich bin tot, aber du wirst niemals mehr frei sein.
    »Alles so verdammt toll«, knurrte er und nahm einen langen Zug aus dem Schnapskrug, an dessen Wirkung er fast erstickte. Talmanes und Nalesean schienen ihn wieder wörtlich zu nehmen, und Melindhra lachte zustimmend.
    Etwa fünfzig Tairener und Soldaten aus Cairhien hatten sich versammelt, um den beiden Lords zuzusehen, wie sie mit ihm sprachen. Sie betrachteten seinen Zug aus dem Krug als Signal, ihm ein Ständchen zu bringen, und sie begannen mit einer selbstgedichteten Strophe:
    Wir rollen die Würfel, wenn das Glück sie berührt,
    wir lieben die Frau, die uns gekürt,
    doch wir folgen Mat, wenn er uns führt
    zum Tanz mit dem Schwarzen Mann.
    Mit einem keuchenden Lachen, das Mat nicht mehr unterdrücken konnte, setzte er sich auf den Felsvorsprung zurück und machte sich daran, den Krug zu leeren. Es musste doch einen Ausweg aus dieser Lage geben. Es musste einen geben!
    Rand schlug gemächlich die Augen auf und blickte zum Dach seines Zeltes hoch. Er lag nackt unter einer einzigen Decke. Die Abwesenheit jedes Schmerzgefühls überraschte ihn, doch er fühlte sich noch schwächer als in seiner Erinnerung an die letzten Geschehnisse. Und er erinnerte sich deutlich. Er hatte Dinge gesagt und andere gedacht … Ihn fror plötzlich. Ich kann ihm nicht die Kontrolle überlassen. Ich bin ich! Ich! Er suchte unter seiner Decke und fand die gut verheilte runde Narbe an seiner Seite. Sie fühlte sich noch empfindlich an, war aber tatsächlich soweit verheilt.
    »Moiraine Sedai hat dich geheilt«, sagte Aviendha, und er fuhr zusammen.
    Er hatte sie nicht gesehen. Sie saß im Schneidersitz auf den Schichten von Läufern in der Nähe der Feuergrube und nippte an einem silbernen, mit Leoparden

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