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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seine Eskorte stellen werde. Nicht jedermann hatte Freundschaften geschlossen. Alles, was er jetzt noch brauchte, war Moiraine, die ihre Nase in alles steckte, wissen wollte, wo er gewesen sei und warum, und ihm Vorträge über Ta’veren und Pflichten hielt über das Muster und Tarmon Gai’don, bis ihm der Kopf schwamm. Zweifellos befand sie sich jetzt bei Rand, doch irgendwann würde sie sich an ihn erinnern.
    Er blickte nach oben zum Gipfel des Hügels und dem Gewirr zerschmetterter Balken zwischen den gesplitterten Bäumen. Dieser Bursche aus Cairhien, der die Fernrohre für Rand angefertigt hatte, war mit seinen Lehrlingen oben und stöberte in der Ruine herum. Die Aiel hatten sich überschlagen, alles zu erzählen, was geschehen war. Es war wirklich mehr als höchste Zeit, dass er von hier verschwand. Das Fuchskopfmedaillon schützte ihn vor den Frauen, die mit der Macht arbeiteten, aber er hatte von Rand genug erfahren, um zu wissen, dass der Gebrauch der Macht durch einen Mann etwas ganz anderes war. Er hatte nicht die Absicht, herauszufinden, ob das Ding ihn auch gegen Sammael und seine Leute schützte.
    Er schnitt eine Grimasse, als ihn Pfeile des Schmerzes durchdrangen, und benützte den schwarzen Speerschaft, um sich hochzuwuchten. Um ihn herum ging die Feier weiter. Wenn er jetzt gemütlich zu den Haltepflöcken der Pferde spazierte … Er freute sich jedoch nicht gerade darauf, Pips satteln zu müssen.
    »Der Held sollte nicht einfach dasitzen, ohne etwas zu trinken.«
    Erschrocken fuhr er herum, ächzte, des scharfen Schmerzes wegen, den die Bewegung auslöste, und erblickte Melindhra. Sie trug einen großen Tonkrug in einer Hand, also einmal keinen Speer, und ihr Gesicht war nicht verschleiert, doch ihr Blick schien ihm abschätzend. »Jetzt hör mal zu, Melindhra. Ich kann alles erklären.«
    »Was wäre denn zu erklären?«, fragte sie und warf ihm den freien Arm um die Schultern. Trotz des plötzliches Rucks bemühte er sich, sich noch mehr aufzurichten. Er hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, zu einer Frau aufblicken zu müssen. »Ich wusste, du würdest deinen eigenen Ruhm suchen. Der Car’a’carn wirft einen langen Schatten, doch kein Mann möchte sein Leben im Schatten verbringen.«
    Er schloss eiligst den Mund und brachte dann aber doch ein mühsames ›sicher‹ heraus. Sie würde also nicht versuchen, ihn umzubringen. »Genau das ist es.« In seiner Erleichterung nahm er ihr den Krug ab, doch sein tiefer Zug löste einen Hustenanfall aus. Das war der stärkste doppeltgebrannte Schnaps, den er je getrunken hatte.
    Sie holte sich den Krug lange genug zurück, um selbst daran zu ziehen, seufzte dann dankbar und schob ihn wieder zu ihm herüber. »Er war ein Mann großer Ehre, Mat Cauthon. Es wäre besser gewesen, du hättest ihn gefangengenommen, doch auch dadurch, dass du ihn getötet hast, hast du viel Ji gewonnen. Es war gut, dass du den Kampf mit ihm gesucht hast.«
    Unwillkürlich blickte Mat nun doch zu der Stange hin, obwohl er das vorher gemieden hatte, und er schauderte. Oben in zehn Fuß Höhe über den tanzenden Aiel baumelte Couladins Kopf an einer Lederschnur, die man in seinem flammend roten Haar festgebunden hatte. Das Ding schien zu grinsen. Es grinste ihn an.
    Den Kampf mit Couladin gesucht ? Er hatte sein Bestes gegeben, die Pikeure zwischen sich und jedem der Shaido zu halten. Doch dieser Pfeil hatte seine Schläfe gestreift, und bevor ihm das bewusst war, hatte er auch schon auf dem Boden gelegen. Er hatte versucht, inmitten der um ihn herum tobenden Schlacht wieder auf die Beine zu kommen, und dann mit dem durch Raben gekennzeichneten Speer um sich gehauen, um sich den Weg zurück zu Pips zu bahnen. Couladin war wie aus dem Nichts aufgetaucht, wohl zum Töten verschleiert, aber diese entblößten Arme mit ihren rotgolden glitzernden Drachen konnte man nicht verwechseln. Der Mann hatte sich mit seinen Speeren eine tödliche Gasse durch die Pikeure gebahnt und nach Rand geschrien, er solle sich ihm endlich stellen. Außerdem hatte er noch gerufen, er allein sei der wirkliche Car’a’carn . Vielleicht hatte er das mittlerweile selbst geglaubt. Mat wusste immer noch nicht, ob Couladin ihn erkannt hatte, aber das spielte auch keine Rolle mehr, da der Kerl sich entschlossen hatte, auf der Suche nach Rand ein Loch durch ihn zu bohren. Er wusste auch nicht, wer hinterher Couladins Kopf abgeschnitten hatte.
    Ich war zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben, um

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