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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Eindruck, als hätten sie nichts dagegen, die Angebote zu akzeptieren. Überraschenderweise erschien sogar Latelle kurz, sagte ihnen ein paar bedauernde Worte, lächelte, und ihre Augen sagten, sie werde ihnen sogar die Bündel tragen, wenn sie nur recht schnell verschwänden. Nynaeve war überrascht, dass Cerandin nicht auftauchte, aber andererseits war sie auch recht froh darüber. Vielleicht kam ja Elayne mit der Frau ganz wunderbar zurecht, aber seit dem Zwischenfall, als sie von ihr angegriffen worden war, fühlte sich Nynaeve ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut, wenn diese Frau sich in ihrer Nähe befand, und vielleicht besonders deshalb, weil Cerandin sich äußerlich nicht das Geringste anmerken ließ.
    Luca selbst kam als Letzter und drückte Nynaeve eine Handvoll armseliger, durch die lange Dürre zwergenwüchsiger Wildblumen in die Hand. Das Licht allein mochte wissen, wo er die gepflückt hatte. Dazu schwor er ihr unsterbliche Liebe, pries ihre Schönheit in blumigen Worten und gelobte dramatisch, sie wiederzufinden, und wenn er durch die ganze Welt ziehen müsse. Sie war sich nicht im Klaren darüber, was von alledem ihre Wangen heißer erglühen ließ, doch ihr eisiger Blick ließ das Grinsen blitzschnell wieder von Juilins Gesicht verschwinden und genauso das Erstaunen in Unos Miene. Was Thom und Galad davon hielten, war unklar, denn sie waren weise genug, ihre Gesichter nicht einmal andeutungsweise zu verziehen. Sie brachte es nicht über sich, Elayne und Birgitte anzusehen.
    Das Schlimmste daran war, sie musste dastehen und zuhören, während die welken Blumen ihre Köpfchen auf ihre Hand fallen ließen und ihr Gesicht immer heftiger errötete. Hätte sie versucht ihn mit heißen Ohren wegzuschicken, dann hätte ihn das vermutlich nur zu umso größeren Anstrengungen inspiriert und damit den anderen noch mehr Wasser auf die Mühlen geliefert. Sie hätte fast erleichtert aufgeatmet, als dieser idiotische Mann sich endlich unter vielen Verbeugungen und mit gekünstelt gespreiztem Cape zurückzog.
    Sie behielt die Blumen in der Hand und setzte sich an die Spitze der Gruppe, damit sie deren Gesichter nicht sehen musste. Zornig schubste sie die Bündel zurecht, wenn sie verrutschten. Kaum befanden sie sich außer Sichtweite der Wohnwagen, die vor der Segeltucheinzäunung standen, warf sie die welken Blumen derart vehement zu Boden, dass Ragan und der Rest der grob gekleideten Shienarer, die auf halbem Weg von der Menagerie zur Straße auf dem Gras der Wiese hockten, erstaunte Blicke tauschten. Jeder von ihnen trug ein Deckenbündel auf dem Rücken, natürlich nur ein kleines, gleich neben dem Schwert, doch sie hatten sich so viele Wasserbehälter umgehängt, dass sie damit tagelang auskommen konnten. Jeder dritte Mann hatte sich außerdem irgendwo einen Kessel oder Kochtopf angehängt. Gut. Wenn sie schon etwas kochen mussten, sollten sie es doch tun! Sie wartete nicht darauf, dass sie zu einem Entschluss kamen, ob man sich ihr nähern dürfe, sondern stolzierte allein auf die Lehmstraße hinaus.
    Valan Luca war natürlich der Grund für ihre Wut. Dass er sie so demütigen musste! Sie hätte ihm am liebsten jetzt noch eins über den Schädel verpasst. Zum Dunklen König mit ihm! Aber auch Lan Mandragoran war Ziel ihres Zorns. Lan hatte ihr noch nie Blumen geschenkt. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Er hatte seine Liebe in sehr viel tieferen und gefühlvolleren Worten ausgedrückt, als es Valan Luca je fertigbringen würde. Sie hatte das, was sie Luca gesagt hatte, durchaus wörtlich gemeint. Und wenn Lan sagte, er würde sie wegschleppen, dann brächte keine Drohung ihn davon ab. Selbst mithilfe der Macht könnte sie ihn dann nur noch davon abbringen, wenn sie schneller war als er mit seinen Küssen, die ihr Hirn und ihre Beine so weich werden ließen, dass sie weder denken noch weglaufen konnte. Trotzdem wären Blumen nett gewesen. Auf jeden Fall netter als ewige Erklärungen, warum ihre Liebe nicht sein konnte und durfte. Männer und Ihr Ehrenwort! Männer und ihre Ehre ! Mit dem Tod verheiratet sei er, ja? Er und sein persönlicher Krieg gegen den Schatten! Er würde leben, und er würde sie heiraten, und falls er in irgendeinem Punkt anderer Meinung war, würde sie ihm den Kopf schon zurechtrücken. Da war eben nur dieses kleine Problem mit seiner Bindung an Moiraine. Ach, sie hätte am liebsten laut losgeheult!
    Sie war schon hundert Schritt weit auf der Lehmstraße gelaufen, bis die

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