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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Mann«, sagte Moghedien leise. »Ein sehr, sehr gefährlicher Mann.«
    Nynaeve blickte sie an. Etwas Neues kam durch das Armband zu ihr herüber. Die Angst war immer noch vorhanden, doch gedämpft durch … mit erwartungsvoll konnte man das wohl am ehesten umschreiben.
    »Ich habe doch gut mitgeholfen, nicht wahr?«, sagte Moghedien. »Rahvin tot und Rand al’Thor gerettet. Nichts davon wäre ohne mich möglich gewesen.«
    Nynaeve verstand sie jetzt. Es war mehr Hoffnung gewesen als Erwartung. Früher oder später musste Nynaeve ja aufwachen. Dann würde der A’dam verschwinden. Moghedien bemühte sich, sie an ihre Hilfe zu erinnern – als habe sie ihr nicht alles mühsam entreißen müssen –, für den Fall, dass Nynaeve sich darauf vorbereitete, sie vorher noch zu töten. »Es wird auch für mich Zeit, zu gehen«, sagte Nynaeve. Moghediens Gesichtsausdruck änderte sich nicht, wohl aber wurde ihre Angst wieder stärker – und auch ihre Hoffnung verstärkte sich. Ein großer Silberbecher erschien in Nynaeves Händen. Er war anscheinend mit Tee gefüllt. »Trinkt das.«
    Moghedien zuckte zurück. »Was …?«
    »Kein Gift. Ich könnte Euch auch so leicht töten, falls das in meiner Absicht läge. Doch schließlich ist das, was hier mit Euch geschieht, auch in der wachenden Welt Wirklichkeit.« Die Hoffnung kam nun viel stärker als die Angst herüber. »Ich werde Euch in Schlaf versetzen. In einen tiefen, tiefen Schlaf; zu tief, um Tel’aran’rhiod zu berühren. Man nennt dies Spaltwurzeltee.«
    Moghedien nahm langsam den Becher entgegen. »Damit ich Euch nicht folgen kann? Ich kann nichts dagegen sagen.« Sie legte den Kopf in den Nacken und trank, bis der Becher leer war.
    Nynaeve beobachtete sie. Dies sollte sie augenblicklich zum Einschlafen bringen. Und doch besaß auch sie eine grausame Ader, und die ließ sie weitersprechen. Sie wusste sogar, dass sie jetzt gemein war, aber das war ihr gleich. Moghedien sollte auch im Schlaf keine Ruhe finden. »Ihr wusstet, dass Birgitte nicht tot war.« Moghedien zog leicht die Augen zusammen. »Ihr wusstet, wer Faolain ist.« Die andere wollte jetzt die Augen aufreißen, doch sie schaffte es nicht mehr ganz, weil sie schon so schläfrig war. Nynaeve spürte durch den A’dam , wie sich die Wirkung der Spaltwurzel in Moghediens Körper ausbreitete. Sie konzentrierte sich auf eine Moghedien, die in Tel’aran’rhiod festgehalten wurde. Keine Ruhe für den Schlaf der Verlorenen. »Und Ihr wusstet, wer Siuan ist und dass sie einst die Amyrlin war. Ich habe das in Tel’aran’rhiod kein einziges Mal erwähnt. Nie. Wir werden, uns sehr bald wieder sprechen. In Salidar.«
    Moghediens Pupillen kippten. Nynaeve war nicht klar, ob das auf die Spaltwurzel zurückzuführen war oder auf eine Ohnmacht aber das spielte keine Rolle. Sie ließ die andere Frau los und Moghedien verschwand. Das silbrige Halsband fiel mit einem hellen Klang auf die Fliesen. Elayne würde das gefallen – wenigstens dies eine.
    Nynaeve trat aus dem Traum heraus.
    Rand schlich durch die Korridore des Palastes. Es schien weniger Schäden zu geben, als er in Erinnerung hatte, aber das nahm er nur am Rande wahr. Er schritt hinaus auf den großen Vorhof des Palastes. Windstöße, durch die Macht gewebt, rissen die großen Torflügel fast aus den Angeln. Dahinter lag ein riesiger, ovaler Platz und das, was er gesucht hatte. Trollocs und Myrddraal. Rahvin war tot, und die anderen Verlorenen befanden sich sonstwo, aber es gab in Caemlyn trotzdem noch Trollocs und Myrddraal, die man töten musste.
    Dort wurde gekämpft. Es war eine quirlende Menge von Hunderten, vielleicht sogar Tausenden; was ihre schwarz gepanzerten mächtigen Körper, jeder so groß wie ein Myrddraal mitsamt Pferd, verbargen, war nicht auszumachen. Gerade so eben konnte er mittendrin seine rote Flagge erkennen. Einige wandten sich dem Palast zu, als die Torflügel so gewaltsam aufgerissen wurden.
    Und doch blieb Rand wie angewurzelt stehen. Feuerkugeln zogen ihre Bahn durch die dichtgedrängte schwarze Masse, und überall lagen brennende Trollocs. Das konnte doch nicht sein.
    Er wagte kaum, zu hoffen oder überhaupt an etwas Bestimmtes zu denken, und so benutzte er erneut die Macht. Strahlen aus Baalsfeuer verließen seine Hände, so schnell er sie nur weben konnte, dünner als sein kleiner Finger, präzise, und sie brachen ab, sobald sie ihr Ziel getroffen hatten. Sie waren viel schwächer als diejenigen, die er am Ende gegen Rahvin

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