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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Hände um den armdicken Trolloc-Speer geklammert, der in seiner Brust steckte, und zum ersten Mal, seit Rand ihn kannte, trug sein Gesicht einen erkennbaren Ausdruck: Überraschung. Das Baalsfeuer hatte dem Tod seine Freunde entrissen, andere aber nicht. Zu viele. Zu viele Töchter.
    Nimm, was du bekommen kannst. Freue dich an dem, was du retten kannst, und traure deinen Verlusten nicht zu lange nach. Es war nicht sein eigener Gedanke, aber er akzeptierte ihn. Es schien eine gute Methode, ihn vor dem Wahnsinn zu bewahren, bis der Makel Saidins ihn doch dazu verdammte.
    »Wo warst du eigentlich?«, wollte Aviendha wissen. Nicht zornig. Sie schien sogar eher erleichtert. »In einer Sekunde warst du noch hier, und in der nächsten weg.«
    »Ich musste doch Rahvin töten«, sagte er leise. Sie öffnete den Mund, doch er legte einen Finger darauf, damit sie nichts sagte, und schob sie sanft von sich. »Lass es damit gut sein. Er ist tot.«
    Bael humpelte herbei, die Shoufa noch um den Kopf gewickelt, wenn auch der Schleier auf seiner Brust hing. An seinem Oberschenkel klebte Blut und genauso an der Spitze seines einzigen verbliebenen Speers. »Die Nachtläufer und Schattenverzerrten laufen weg, Car’a’carn . Einige der Feuchtländer haben sich dem Kampf gegen sie angeschlossen. Sogar ein paar der Gerüsteten, obwohl sie zu Beginn noch gegen uns kämpften.« Sulin kam hinter ihm heran, unverschleiert und mit einer böse aussehenden Schnittwunde auf der Wange.
    »Jagt sie und bringt sie zur Strecke, gleich, wie lange es dauert«, sagte Rand. Er begann, weiterzugehen, obwohl er gar nicht wusste, wohin. Hauptsache, es führte ihn weg von Aviendha. »Ich will nicht, dass sie das Land unsicher machen. Gebt gut auf die Wache acht. Ich werde später herausbekommen, welche von ihnen Rahvins Männer waren, und welche …« Er ging weiter, redete und blickte nicht zurück. Nimm, was du bekommen kannst.

KAPITEL 56

    Die Glut schwelt
    D ie hohe Fensteröffnung ließ Rand mehr als genügend Platz, um aufrecht darin stehen zu können; sie schwang sich hoch über seinen Kopf, und zu beiden Seiten blieben jeweils gut zwei Fuß bis zur Einfassung. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt und blickte hinunter in einen der Gärten des Königspalastes. Aviendha hatte eine Hand im mit Sandstein eingefassten Brunnenbecken, um das Wasser zwischen ihren Fingern zu spüren. Sie wunderte sich immer noch, dass man so viel Wasser verschwendete, nur um es anschauen zu können und ein paar Zierfische am Leben zu halten. Zuerst war sie ziemlich wütend gewesen, weil er ihr verboten hatte, auf die Straße zu gehen und Trollocs zu jagen. Er war sich auch jetzt nicht sicher, ob sie sich nicht vielleicht doch dort unten befinden würde, wären nicht ein paar unauffällige Töchter des Speers als Bewachung dagewesen, von denen Sulin wohl glaubte, er habe sie überhaupt nicht entdeckt. Er hätte wohl auch nicht hören sollen, wie die weißhaarige Tochter ihr in Erinnerung rief, dass sie keine Far Dareis Mai mehr sei, aber auch noch keine Weise Frau. Mat hatte sich ohne den Mantel, aber mit dem Hut als Sonnenschutz auf den Brunnenrand gesetzt und unterhielt sich mit ihr. Zweifellos wollte er sie aushorchen, ob sie etwas davon wisse, dass die Aiel die Menschen am Weggehen hinderten. Sollte Mat jemals sein Schicksal als gegeben hinnehmen, war es trotzdem unwahrscheinlich, dass er je aufhören würde, sich darüber zu beklagen. Asmodean saß auf einer Bank im Schatten eines roten Lorbeerbaums und spielte auf der Laute. Rand fragte sich, ob der Mann eine Ahnung habe, was wirklich geschehen war, oder ob er es zumindest vermutete. Er sollte keine Erinnerung an das Geschehene haben, denn für ihn war es ja nie geschehen, aber wer wusste schon, was einer der Verlorenen wissen oder sich zusammenreimen konnte?
    Ein höfliches Hüsteln ließ ihn sich vom Anblick des Gartens abwenden.
    Das Fenster, an dem er stand, befand sich an der Westseite des Thronsaals, des sogenannten Großen Saals, wo die Königinnen von Andor seit fast tausend Jahren ausländische Abgesandte empfingen und Recht sprachen. Es war der einzige Ort, von dem aus er seiner Meinung nach Mat und Aviendha ungesehen und ungestört beobachten konnte. Zu beiden Seiten des Saals wurde die Decke von einer Reihe zwanzig Schritt hoher weißer Säulen gestützt. Der durch die hohen Fenster einfallende Sonnenschein vermischte sich mit dem bunten Licht von den großen Fensterscheiben in der gewölbten Decke. Auf

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