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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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genießbaren Wein geben. Ein Schritt, und er blieb stehen. Alles Blut wich aus seinem Gesicht. »Ihr? Nein!« Das Wort hing noch in der Luft, als der Tod nach ihm griff.
    Morgase tupfte sich den Schweiß vom Gesicht, steckte dann das Taschentuch in ihren Ärmel zurück und rückte den etwas zerzausten Strohhut zurecht. Wenigstens war es ihr gelungen, sich ein anständiges Reitkleid zu verschaffen, obwohl selbst diese dünne, graue Wolle bei der Hitze noch unbequem war. Genauer gesagt hatte Tallanvor ihr das Kleid besorgt. Sie ließ ihr Pferd im Schritt gehen und musterte den hochgewachsenen jungen Mann, der vor ihnen zwischen den Bäumen einherritt. Basel Gills rundliche Figur betonte noch, wie groß und sportlich Tallanvor wirkte. Er hatte ihr das Kleid mit dem Kommentar überreicht, es stehe ihr besser als dieses kratzige Ding, in dem sie aus dem Palast geflohen war, wobei er auf sie herabblickte, nicht mit der Wimper zuckte und kein Wort des Respekts für sie übrig hatte. Natürlich war es ihre eigene Entscheidung gewesen, dass niemand wissen dürfe, wer sie sei, besonders, nachdem sie feststellten, dass Gareth Bryne Korequellen verlassen hatte. Wieso ritt der Mann davon, um Brandstifter zu verfolgen, jetzt, wo sie ihn benötigte? Nicht schlimm; sie würde auch ohne ihn auskommen. Aber es lag etwas Beunruhigendes in Tallanvors Blick, wenn er sie einfach Morgase nannte.
    Seufzend blickte sie sich um. Der ungeschlachte Lamgwin beobachtete aufmerksam den Wald, während Breane an seiner Seite mehr auf ihn achtete als auf alles andere. Seit Caemlyn hatte sich niemand mehr ihrem Heer angeschlossen. Zu viele hatten die Geschichten vernommen, dass man Adlige ohne jeden Grund verbannt hatte und welch ungerechte Gesetze nun das Leben in der Hauptstadt erschwerten, und so hatten sie für jede noch so vorsichtige Andeutung, man könne ja eine Hand zur Unterstützung ihrer rechtmäßigen Herrscherin rühren, nur Spott und Hohn übrig. Sie zweifelte daran, dass es einen Unterschied gemacht hätte, hätten sie gewusst, wer da zu ihnen sprach. Also ritt sie jetzt durch Altara, wobei sie sich so weit wie möglich im Wald aufhielten, da sich hier überall Gruppen bewaffneter Männer herumzutreiben schienen, ritt durch den Wald in Begleitung eines Straßenschlägers mit Narben im Gesicht, einer liebeskranken Adligen, die aus Cairhien geflohen war, eines fetten Wirts, der schon niederkniete, kaum, dass sie ihn anblickte, und eines jungen Soldaten, der sie manchmal ansah, als trüge sie eines jener Kleider, die sie für Gaebril angezogen hatte. Und Linis natürlich. Lini konnte man nicht übergehen.
    Als habe sie gespürt, dass Morgase an sie dachte, trieb die alte Kinderschwester ihr Pferd näher an das Morgases heran. »Blick lieber nach vorn«, sagte sie leise. »›Ein junger Löwe greift am schnellsten an und dort, wo du es am wenigsten erwartest.‹«
    »Hältst du Tallanvor für gefährlich?«, sagte Morgase in scharfem Ton, und Lini warf ihr von der Seite her einen abschätzenden Blick zu.
    »Nur auf die Art, die jeden Mann gefährlich macht. Er macht doch eine gute Figur, findest du nicht auch? Mehr als groß genug. Starke Hände, denke ich. ›Es hat keinen Zweck, Honig zu lange altern zu lassen, bevor du ihn isst.‹«
    »Lini!«, sagte Morgase strafend. Die alte Frau hatte sich in letzter Zeit zu oft über dieses Thema ausgelassen. Tallanvor war schon ein gutaussehender Mann, seine Hände wirkten stark, und seine Beine waren bestimmt nicht übel, aber er war jung, und sie war eine Königin. Das Letzte, was sie brauchen konnte, war, dass sie ihn plötzlich als Mann betrachtete und weniger als Untertan und Soldat. Sie wollte das Lini auch gerade zu verstehen geben, und außerdem, dass sie wohl den Verstand verloren habe, wenn sie glaubte, sie – Morgase – werde sich mit einem zehn Jahre jüngeren Mann abgeben, denn das musste er bestimmt sein, da wandten sich Tallanvor und Gill um und ritten auf sie zu. »Du hältst den Mund, Lini. Wenn du diesem jungen Mann Flausen in den Kopf setzt, werde ich dich irgendwo zurücklassen.« Linis Schnauben hätte jeden andoranischen Adligen für eine Weile in eine Zelle gebracht um Zeit zum Nachdenken zu erhalten. Jedenfalls, wenn sie noch auf dem Thron säße.
    »Bist du sicher, dass du das tun willst, Mädchen? ›Es ist zu spät, es sich noch einmal anders zu überlegen, wenn man bereits von der Klippe gesprungen ist.‹«
    »Ich hole mir meine Verbündeten, wo ich sie nur finden

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