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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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das Talent hatte er! –, und drückte Betse eine Goldmünze in die Hand, eine dicke andoranische Krone, damit sie sich etwas Hübsches dafür kaufen konnte.
    Sie betrachtete die Münze einen Augenblick lang und stellte sich dann auf Zehenspitzen, um ihn ganz leicht auf den Mund zu küssen. Es war wie die Berührung einer Feder. »Ich würde Euch niemals hängen, was Ihr auch anstellt. Tanzt Ihr morgen wieder mit mir?« Bevor er antworten konnte, kicherte sie und eilte davon, wobei sie ihn noch über die Schulter anblickte, obwohl sie bereits Edorion zur Tanzfläche zu zerren versuchte. Frau Daelvin fing das Paar allerdings ab und drückte Betse eine Schürze in die Hand. Dann deutete sie mit dem Daumen in Richtung der Küche.
    Mat humpelte leicht, als er zu dem Tisch an der hinteren Wand hinüberschritt, an dem sich Talmanes, Daerid und Nalesean vergraben hatten. Talmanes starrte in seinen Becher, als erhoffe er sich von dem Wein tiefschürfende Erkenntnisse. Ein grinsender Daerid sah zu, wie Nalesean versuchte, sich eine dralle Serviererin mit grauen Augen und hellbraunem Haar vom Leib zu halten, ohne zuzugeben, dass er wunde Füße hatte. Mat stützte die Fäuste auf den Tisch. »Die Bande rückt beim ersten Tageslicht nach Süden ab. Ihr fangt besser gleich mit den Vorbereitungen an.« Die drei Männer starrten ihn mit offenen Mündern an.
    »Das sind ja nur ein paar Stunden«, protestierte Talmanes, während gleichzeitig Nalesean sagte: »Es wird schon so lange dauern, sie auch nur aus den verschiedenen Tavernen herauszuzerren.«
    Daerid, der kurz zusammengezuckt war, schüttelte nun den Kopf. »Heute Nacht kommt keiner von uns zum Schlafen.«
    »Ich schon«, sagte Mat. »Einer von Euch soll mich in zwei Stunden aufwecken. Beim ersten Tageslicht marschieren wir los.«
    Und so fand er sich im grauen Schein der ersten Dämmerung auf Pips wieder, seinem kräftigen braunen Wallach, hatte den Speer vor sich über den Sattel gelegt und den unbespannten Langbogen unter die Halterung der Satteltaschen geschoben. In seinen Augen hätte man die Wirkung von Schlafmangel und Kopfschmerzen entdecken können, als er beobachtete, wie die Bande der Roten Hand Maerone verließ. Alle sechstausend. Die Hälfte zu Pferde, die Hälfte zu Fuß, und zusammen veranstalteten sie einen Lärm, um Tote in ihren Gräbern aufzuwecken. Trotz der frühen Stunde standen die Menschen am Straßenrand oder hingen staunend aus den Fenstern.
    Die quadratische Flagge mit den roten Fransen und einer roten Hand auf weißem Grund wies ihnen den Weg. Unter der Hand war in hochroten Buchstaben der Wahlspruch der Bande aufgestickt: Dovie’andi se tovya sagain. »Es ist an der Zeit, die Würfel rollen zu lassen.« Nalesean, Daerid und Talmanes ritten neben dem Flaggenträger. Zehn berittene Männer trommelten auf messingbesetzte Kesselpauken mit roten Behängen ein, und genauso viele Trompeter vervollständigten die Marschmusik. Dahinter kam Naleseans Kavallerie, eine Mischung aus tairenischen Rittern und Verteidigern des Steins, dazu Lords aus Cairhien mit den Cons auf dem Rücken und ihren Dienstmannen auf den Fersen, und auch noch einige Andoraner. Jede Schwadron hatte ihre eigene lange Flagge mit der Roten Hand und einem Schwert, sowie einer Nummer darauf. Mat hatte sie auslosen lassen, wer welche Nummer erhielt.
    Dieses Durcheinandermischen der Nationalitäten hatte einigen Groll ausgelöst; mehr als nur ein wenig, um bei der Wahrheit zu bleiben. Zu Anfang hatte die Kavallerie aus Cairhien nur Talmanes Befehl unterstanden, und die Tairener wurden von Nalesean angeführt. Die Infanterie war dagegen von Beginn an durcheinandergewürfelt worden. Es hatte auch Klagen darüber gegeben, dass er alle Truppenteile gleich stark gemacht hatte, genau wie über die Nummern auf den Flaggen und Abzeichen. Die Lords und Hauptleute hatten immer so viele Männer unter ihren Wimpeln versammelt, wie ihnen folgen wollten. Sie waren dann eben als Edorions oder Meresins oder Alhandrins Männer geführt worden. Das gab es wohl immer noch in gewissem Maße – beispielsweise bezeichneten sich die fünfhundert Mann Edorions als ›Edorions Hämmer‹ und nicht einfach als Erste Schwadron –, aber Mat hatte ihnen eingetrichtert, dass jedermann der Bande angehörte, gleich, in welchem Land er zufällig geboren war, und jeder, dem dies nicht passte, könne ja gehen. Das Bemerkenswerte daran war, dass kein einziger die Bande verließ.
    Warum sie blieben, war schwer zu

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