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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schicken, um Euer Gepäck aus Eurer Schenke zu holen.«
    »Wir haben alles hier bei uns.« Covril schritt hinüber zur anderen Seite des Brunnens und bückte sich; beim Aufrichten hatte sie zwei Bündel in den Händen, die vorher hinter dem Becken verborgen gelegen hatten. Jedes der beiden hätten für einen Mann noch eine schwere Last dargestellt. Sie gab Erith eines davon, und dann zog sie sich den Tragriemen des anderen über den Kopf, sodass er schräg über ihren Oberkörper verlief und sie das Bündel auf dem Rücken hängen hatte.
    »Wäre Loial hier«, erklärte Erith, während sie sich ihr Bündel überhängte, »dann könnten wir ohne Verzögerung den Rückweg zum Stedding Tsofu antreten. Falls nicht, könnten wir auf diese Weise sofort Weiterreisen. Ohne jede Verzögerung.«
    »Ehrlich gesagt, lag es an den Betten«, vertraute ihm Haman an, und der Ogier deutete mit den Händen etwa die Größe eines menschlichen Kindes an. »Einst verfügte jede Schenke Außerhalb über zwei oder drei Ogierzimmer, aber heutzutage sind sie sehr schwer zu finden. Das ist kaum zu verstehen.« Er blickte die Landkarten mit seinen handschriftlichen Markierungen an und seufzte. »Es war sehr schwer zu verstehen.«
    Rand wartete gerade lange genug, dass Haman sein Bündel holen konnte, dann griff er nach Saidin und öffnete ein Wegetor gleich neben dem Brunnen, ein Loch in der Luft, hinter dem eine unkrautbewachsene Straße und die zusammengebrochenen Ruinen von Gebäuden zu erkennen waren.
    »Rand al’Thor.« Sulin schlenderte gemächlich in den Hof, gefolgt von einer Gruppe mit Landkarten beladener Diener und Gai’shain . Liah und Cassin befanden sich bei ihr und taten genauso unbeschwert und nebensächlich. »Ihr hattet um weitere Landkarten gebeten.« Sulins Blick zu dem Tor war beinahe schon anklagend.
    »Ich kann mich selbst dort besser beschützen, als Ihr es könnt«, sagte Rand unwirsch. Er hatte eigentlich nicht so kalt mit ihr sprechen wollen, doch ins Nichts gehüllt brachte er es nicht fertig, seine Stimme anders als kalt und fern klingen zu lassen. »Es gibt nichts, was Ihr mit Euren Speeren besiegen könnt, aber einiges, was die Speere nicht erlegen werden.«
    Sulin wirkte nach wie vor ziemlich steif und beleidigt. »Um so mehr ein Grund für unsere Anwesenheit.«
    Das ergab für niemanden einen rechten Sinn, der nicht zu den Aiel gehörte, aber … »Ich habe nichts dagegen«, sagte er. Sollte er sich weigern, würde sie trotzdem versuchen, ihm zu folgen. Sie würde Töchter herbeirufen, die noch hindurchspringen würden, wenn er bereits dabei war, das Tor zu schließen. »Ich denke, Ihr werdet den Rest der heutigen Leibgarde gleich hinter der nächsten Tür versammelt haben. Pfeift sie herbei. Aber alle sollen sich nahe bei mir aufhalten und nichts berühren. Macht schnell. Ich will das hinter mich bringen.« Seine Erinnerungen an Shadar Logoth waren nicht die angenehmsten.
    »Ich habe sie auf Euer Ansinnen hin weggeschickt«, sagte Sulin verachtungsvoll. »Lasst mich langsam bis einhundert zählen.«
    »Bis zehn.«
    »Bis fünfzig.«
    Rand nickte, und ihre Finger flogen. Jalani eilte in den Palast, und wieder flogen Sulins Finger. Drei weibliche Gai’shain ließen ihre Armladungen Landkarten fallen, blickten überrascht drein – Aiel zeigen niemals Überraschung –, rafften die langen weißen Roben hoch und verschwanden blitzschnell in verschiedenen Richtungen in den Palast. Doch so schnell sie sich auch bewegten, Sulin war noch schneller.
    Als Rand bei zwanzig angelangt war, begannen die Aiel in den Hof zu hetzen. Einige sprangen durch Fenster herein, andere von Balkonen herab. Er hätte sich beinahe verzählt. Alle waren verschleiert, und nur wenige davon waren Töchter des Speers. Sie sahen sich verwirrt um, als sie lediglich Rand und drei Ogier vorfanden, die sie neugierig anblinzelten. Ein paar ließen die Schleier wieder herab. Die Palastdiener drückten sich ängstlich aneinander.
    Der Zustrom setzte sich auch nach Sulins Rückkehr fort. Sie war unverschleiert und erschien auf den Punkt genau bei fünfzig, während sich der Hof immer noch mit Aiel füllte. Ihm wurde schnell klar, dass sie die Nachricht ausgegeben hatte, der Car’a’carn befinde sich in Gefahr, da dies wohl die einzige Möglichkeit gewesen war, in der Kürze der gegebenen Zeit genügend Speere zu versammeln. Die Männer machten ein wenig säuerliche Mienen, aber die meisten beschlossen, es als guten Witz zu betrachten, woraufhin

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