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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wagen hierzubleiben? Mat wird nichts unternehmen, aber was geschieht, wenn nur eine Handvoll von Lord Brynes Soldaten beschließen, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen?« Egwene betrachtete stirnrunzelnd ihre Röcke, glättete sie dann, als sorge sie sich, und seufzte. »Je länger wir herumsitzen und nichts tun, während uns ein Heer Drachenverschworener beobachtet, desto schlimmer wird es werden. Ich wäre nicht überrascht, von Gerüchten zu erfahren, dass sie uns angreifen wollen, und Leute sagen zu hören, wir sollten ihnen zuvorkommen.« Wenn dies nicht funktionierte, würde es in der Tat Gerüchte geben. Nynaeve und Elayne und Siuan und Leane würden dafür sorgen. Es wäre gefährlich, aber sie konnte eine Möglichkeit ersinnen, Mat zum Rückzug zu bewegen, bevor die Funken flogen – wenn es dazu käme. »Nun, so wie sich Gerüchte verbreiten, würde es mich nicht wundern, wenn halb Altara in weniger als einem Monat glaubte, wir seien Drachenverschworene.« Das war ein Gerücht, dem sie gern Einhalt geboten hätte, wenn sie gewusst hätte wie. Der Saal führte Logain zwar keinen Adligen mehr vor, seit er geheilt war, aber Brynes Werbungsoffiziere zogen noch immer hinaus, und Gruppen von Aes Sedai suchten neue Novizinnen, und Männer nahmen mit ihren Karren und Wagen die lange Reise zu den nächstgelegenen Dörfern auf sich, um Vorräte zu kaufen. Dieses Gerücht konnte also auf hundert verschiedenen Wegen verbreitet werden, obwohl nur einer nötig war. »Sheriam, ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass wir eingeschlossen sind, und wenn wir nicht hinausgelangen, wird nichts Gutes dabei herauskommen. Überhaupt nichts Gutes.«
    »Die Lösung liegt darin, die Drachenverschworenen fortzuschicken«, sagte Sheriam jetzt nicht mehr so duldsam wie zuvor. »Ich bedaure es, Mat wieder entwischen lassen zu müssen, aber ich fürchte, es ist nicht zu verhindern. Ihr habt ihm gesagt, dass das Angebot abgelehnt wird. Nun sagt ihm, er soll gehen.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich glaube nicht, dass er gehen wird, wenn ich es ihm sage, Sheriam. Er hat angedeutet, dass er genau dort abwarten soll, wo er sich jetzt befindet, bis etwas geschieht. Er erwartet vielleicht Befehle von Rand oder sogar dessen Ankunft. In Cairhien kursierte ein Gerücht, dass er mit einigen Männern, die er um sich versammelt hat, das Schnelle Reisen übt. Mit denjenigen, die er die Macht zu lenken lehrt? Ich weiß nicht, was wir tun sollen, wenn das geschieht.«
    Sheriam starrte sie an, wobei sie für ihren ruhigen Gesichtsausdruck recht schwer atmete.
    Ein Klopfen an der Tür, und Tabitha betrat mit einem Silbertablett den Raum. Sie bemerkte die Stimmung nicht und machte sich mit der grünen Porzellanteekanne und Bechern, dem silbernen Honigtopf, einem kleinen Krug Sahne und spitzengesäumten Leinenmundtüchern zu schaffen, bis Sheriam sie schließlich so heftig anfuhr, sie solle endlich fertig werden, dass Tabitha aufschrie, mit geweiteten Augen einen Hofknicks vollführte, bei dem ihr Kopf fast den Boden berührte, und davonlief.
    Sheriam beschäftigte sich einen Moment damit, ihre Röcke glatt zu streichen, während sie ihre Haltung wiedererlangte. »Vielleicht«, sagte sie schließlich widerwillig, »müssen wir Salidar doch verlassen. Eher, als ich es mir wünschen würde.«
    »Aber der einzig mögliche Weg führt nach Norden.« Egwene sah Sheriam mit großen Augen an. Licht, wie sie das hasste! »Es wird so aussehen, als zögen wir nach Tar Valon.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Sheriam fast bissig. Sie atmete tief durch und dämpfte ihre Stimme. »Vergebt mir, Mutter. Ich fühle mich ein wenig … Ich mag es nicht, zu etwas gezwungen zu werden, und ich fürchte, Rand al’Thor setzt uns unter Druck, bevor wir bereit sind.«
    »Ich werde ein ernstes Gespräch mit ihm führen, wenn ich ihn sehe«, versprach Egwene. »Ich kann mir kaum vorstellen, wie ich ohne Euren Rat zurechtkäme.« Vielleicht konnte sie eine Möglichkeit ersinnen Sheriam als Lehrling zu den Weisen Frauen zu schicken. Der Gedanke an Sheriam nach ungefähr einem halben Jahr mit Sorilea ließ sie lächeln, sodass Sheriam tatsächlich zurücklächelte. »Süß oder herb?«, fragte Egwene und nahm die Teekanne hoch.

KAPITEL 40

    Drei Frauen
    D u musst mir helfen, ihnen Verstand einzutrichtern«, sagte Mat um seine Pfeife herum. »Thom, hörst du mir zu?«
    Sie saßen im spärlichen Schatten eines zweistöckigen Gebäudes auf umgedrehten Fässern und

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