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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Organe getroffen, deren Verletzung tödlich gewesen wäre, aber Euer immenser Blutverlust …«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, unterbrach Demira ihn, die Frage an Merana gerichtet, bevor Stevan damit fortfahren konnte, ihr vorzuwerfen, wie töricht sie gewesen war, sich auf diese Art erwischen zu lassen.
    »Ich denke, wir sollten die verantwortlichen Aiel suchen«, sagte Berenicia bestimmt, »und an ihnen ein Exempel statuieren.« Sie kam aus den Grenzgebieten Shienars, und Überfälle der Aiel waren in ihrer Kindheit üblich gewesen. »Seonid ist meiner Meinung.«
    »O nein!«, widersprach Demira. »Ich werde mir die erste Gelegenheit, Aiel zu beobachten, nicht entgehen lassen. Es war immerhin mein Blut. Außerdem scheint mir offensichtlich, dass sie auf Befehl gehandelt haben, wenn der Mann, der Euch gewarnt hat, nicht auch ein Aiel war. Und ich glaube, es gibt nur einen Mann in Caemlyn, der Aiel befehligt.«
    »Wir anderen«, sagte Merana, während sie Berenicia fest ansah, »stimmen mit Euch überein, Demira. Ich möchte nichts mehr davon hören, Zeit und Kräfte zu verschwenden, um unter Hunderten ein Rudel Jagdhunde ausfindig zu machen, während sich der Mann, der sie zur Jagd aufgefordert hat, ins Fäustchen lacht.« Berenicia murrte ein wenig, bevor sie den Kopf beugte, aber das tat sie stets.
    »Wir müssen al’Thor zumindest zeigen, dass er Aes Sedai nicht auf diese Art behandeln kann«, bemerkte Berenicia scharf. Ein Blick von Merana mäßigte sie, obwohl sie nicht glücklich darüber klang. »Aber natürlich auch nicht so deutlich, dass es alle unsere Pläne gefährden würde.«
    Demira tippte sich mit den Fingern an die Lippen und seufzte. Sie fühlte sich schwach. »Mir fällt gerade etwas ein. Wenn wir ihm offen vorhalten, was er getan hat, wird er alles abstreiten, und wir können ihm nichts beweisen. Nicht nur das – er wäre vielleicht sogar so klug zu verkünden, dass er sich berechtigt fühlt, Aes Sedai wie Hasen zu jagen.« Merana und Berenicia wechselten Blicke und nickten verständig. Der arme Stevan runzelte zornig die Stirn. Er hatte niemals jemanden ungestraft gelassen, der sie verletzt hatte. »Wäre es nicht besser stillzuhalten? Das würde ihn sicherlich zum Nachdenken bringen. Warum haben wir nichts gesagt? Was werden wir unternehmen? Ich weiß nicht, wie viel wir tun können, aber wir können ihm zumindest Angst einjagen.«
    »Ein stichhaltiges Argument«, sagte Verin vom Eingang her. »Al’Thor muss die Aes Sedai respektieren, sonst wird es keine Zusammenarbeit geben.« Sie bedeutete Stevan zu gehen – er wartete natürlich, bis Demira ihr Einverständnis gab – und nahm dann seinen Platz ein. »Ich dachte, dass Ihr das Ziel wart …« Sie sah Merana und Berenicia stirnrunzelnd an. »Wollt Ihr Euch nicht setzen? Ich möchte keine Genickstarre bekommen, weil ich ständig zu Euch aufschauen muss.« Verin fuhr bereits fort, während sie noch Stühle neben das Bett stellten. »Da Ihr das Ziel wart, Demira, solltet Ihr bei der Entscheidung mitreden, wie Meister al’Thor seine Lektion lernen soll. Und anscheinend habt Ihr bereits damit begonnen.«
    »Ich denke …«, setzte Merana an, aber Verin unterbrach sie.
    »Gleich, Merana. Demira hat das Recht, zuerst Vorschläge zu machen.«
    Demira hielt den Atem an, während sie auf den Ausbruch wartete. Merana schien ihre Entscheidungen stets von Verin billigen lassen zu wollen, was unter den gegebenen Umständen nur allzu verständlich, wenn auch ungeschickt war, aber dies war das erste Mal, dass Verin die Sache in die Hand nahm. Zumindest das erste Mal vor anderen. Und doch sah Merana Verin einen Moment nur mit zusammengepressten Lippen an und beugte dann den Kopf. Demira fragte sich, ob das bedeutete, dass Merana die Abordnung Verin überlassen würde. Sie schien jetzt keine andere Wahl mehr zu haben. Aller Augen wandten sich abwartend Demira zu. Verins Blick war besonders eindringlich.
    »Wenn wir wollen, dass er sich wegen unserer nächsten Unternehmungen sorgt, schlage ich vor, dass heute niemand zum Palast geht. Vielleicht ohne jegliche Erklärung, und wenn das zu hart ist, dann mit einer Erklärung, die er durchschaut.« Merana nickte. Und was nach der neuesten Entwicklung noch wichtiger war – Verin nickte ebenfalls. Demira beschloss, ein wenig mehr zu wagen. »Vielleicht sollten wir sogar mehrere Tage lang niemanden hinschicken, um ihn schmoren zu lassen. Ich bin sicher, dass wir es erfahren werden, sollte er hübsch

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