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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sagen.«
    »Er sollte an der Leine geführt werden«, stimmte Bera ihr ausdruckslos zu, »bevor er Andor noch mehr Schaden zufügen kann.« Sie war Andoranerin. »Ich sage, je eher, desto besser.«
    Als die beiden Aes Sedai die Treppe hinaufschwebten, merkte Min, dass Mahiro sie ansah. »Wie sind sie hierhergelangt?«, fragte sie und war selbst überrascht, dass ihre Stimme vollkommen normal klang. Kiruna und Bera erhöhten die Zahl auf dreizehn. Dreizehn Aes Sedai. Und da war diese Aura.
    »Sie folgten einem Hinweis über al’Thor. Sie befanden sich bereits auf halbem Weg nach Cairhien, als sie hörten, dass er hier sei. Ich würde einen weiten Bogen um sie machen, Min. Ihr Gaidin hat mir erzählt, dass beide nicht sehr gut gestimmt sind.« Kiruna hatte vier Behüter und Bera drei.
    Min gelang es zu lächeln. Sie wollte das Gasthaus sofort verlassen, aber das würde alle möglichen Verdächtigungen bewirken, sogar bei Mahiro. »Das klingt nach einem guten Rat. Was ist mit meinem Hinweis?«
    Er zögerte noch einen Moment und legte das Geduldsspiel zur Seite. »Ich werde nicht sagen, was ist oder nicht ist, aber ein an die richtige Person geäußertes Wort … Vielleicht solltest du erwarten, dass al’Thor aufgebracht ist. Vielleicht solltest du sogar daran denken nachzufragen, ob jemand anderer mögliche Nachrichten überbringen kann, vielleicht einer von uns.« Er meinte die Behüter. »Vielleicht haben die Schwestern beschlossen, al’Thor eine kleine Lektion in Bescheidenheit zu erteilen. Und das, Kohlkopf, hätte ich vielleicht nicht sagen sollen. Wirst du darüber nachdenken?«
    Min wusste nicht, ob unter der ›kleine Lektion‹ das zu verstehen war, das im Palast geschehen war, oder etwas, was noch geschehen würde, aber es passte alles zusammen. Und diese Aura. »Das scheint mir ein guter Rat zu sein, Mahiro. Wenn Merana mich sucht, um mich eine Nachricht überbringen zu lassen – wirst du ihr dann sagen, dass ich mir während der nächsten Tage die Sehenswürdigkeiten der Inneren Stadt ansehe?«
    »Eine lange Reise«, stichelte er. »Du wirst noch einen Ehemann entführen, wenn du nicht vorsichtig bist.«
    Der großohrige Stallknecht starrte Min an, als sie darauf bestand, dass er Wildrose aus ihrer Box holen und wieder satteln sollte. Sie ritt im Schritt aus dem Stallhof hinaus, aber sobald die Rosenkrone außer Sicht war, bohrte Min ihrer Stute die Fersen in die Seiten und hieß Menschen aus dem Weg springen, als sie, so schnell Wildrose sie tragen konnte, zum Palast galoppierte.
    »Dreizehn«, sagte Rand tonlos, und allein es auszusprechen, genügte für Lews Therin bereits, erneut zu versuchen, ihm Saidar zu entreißen. Es war ein schweigender Kampf mit einer fauchenden Bestie. Als Min das erste Mal erwähnte, dass tatsächlich dreizehn Aes Sedai in Caemlyn seien, hatte Rand die Macht nur knapp vor Lews Therin ergreifen können. Schweiß lief Rands Gesicht hinab. Dunkle Flecken bildeten sich auf seinem Mantel. Er konnte sich nur auf eines konzentrieren. Er musste Saidar von Lews Therin fernhalten. Ein Muskel an seiner Wange zuckte vor Anstrengung. Seine rechte Hand zitterte.
    Min hörte auf, im Zimmer hin- und herzulaufen und wippte jetzt auf den Zehen. »Das ist noch nicht alles, Rand«, sagte sie atemlos. »Es ist die Aura. Blut, Tod, die Eine Macht, diese beiden Frauen und du – alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort.« Ihre Augen schimmerten erneut, aber dieses Mal rannen Tränen ihre Wangen hinab. »Kiruna und Bera mögen dich nicht, überhaupt nicht! Erinnerst du dich, was ich um dich herum gesehen habe? Dass dich Frauen, welche die Macht lenken, verletzen. Es sind die Auren, und die dreizehn und alles, Rand. Es ist zu viel!«
    Sie behauptete stets, dass sich ihre Visionen immer erfüllten, obwohl sie niemals sagen konnte, ob in einem Tag oder einem Jahr oder zehn Jahren, und Rand glaubte, wenn er in Caemlyn bliebe, könnte es in einem Tag geschehen. Auch wenn Lews Therin in seinem Kopf weiterhin nur knurrte, wusste Rand doch, dass er Merana und die anderen angreifen würde, bevor sie ihn angreifen konnten. Dieser Gedanke beunruhigte Rand. Vielleicht war es nur ein Zufall, vielleicht hatte sich sein verändertes Ta’veren gegen ihn gewandt, aber die Tatsache blieb bestehen, dass Merana genau an dem Tag beschlossen hatte, ihn herauszufordern, an dem die Anzahl der Aes Sedai dreizehn betrug.
    Er erhob sich, ging in sein Schlafzimmer, nahm sein Schwert von der Rückseite des Schranks, band es

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