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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nynaeve. »Wissen sie, wo das Problem liegt?«
    »Ich habe mit ihnen gesprochen.« Egwene seufzte. »Sie wissen es nicht, nicht wirklich.«
    Es war eine seltsame Begegnung gewesen, erst vor wenigen Tagen, als sie Bairs Träume gesucht hatte. Bair und Melaine hatten sie im Stein von Tear getroffen. Amys hatte gesagt, sie würde Egwene nicht mehr lehren, und kam nicht. Zuerst hatte sich Egwene befangen gefühlt. Sie konnte sich nicht überwinden, ihnen zu sagen, dass sie eine Aes Sedai war, und noch viel weniger, dass sie die Amyrlin war, aus Angst, sie könnten es für eine weitere Lüge halten. Es wäre sicherlich nicht schwierig gewesen, die Stola zu dem Zeitpunkt erscheinen zu lassen. Aber da war auch noch ihr Toh gegenüber Melaine. Sie erwähnte es, während sie unaufhörlich darüber nachdachte, wie viele Meilen sie am nächsten Tag in einem Sattel verbringen müsste, aber Melaine war so voller Freude darüber, dass sie Töchter bekommen würde – sie schwärmte von Mins Vision –, dass sie nicht nur geradeheraus verkündete, Egwene habe ihr gegenüber kein Toh mehr, sondern auch sagte, sie würde eines der Mädchen Egwene nennen. Das war eine kleine Freude in einer Nacht voller Nichtigkeiten und Verärgerung gewesen.
    »Sie sagten«, fuhr Egwene fort, »dass sie niemals von jemandem gehört hätten, der etwas erneut dringend zu finden versuchte, nachdem er es bereits gefunden hatte. Bair dachte, es wäre so, als würde man versuchen, denselben … Apfel zweimal zu essen.« Bair hatte denselben Motai gesagt. Ein Motai war eine in der Wüste zu findende Raupe. Sehr süß und knusprig – bis Egwene herausfand, was sie da aß.
    »Du meinst, wir können nicht in den Lagerraum zurückkehren?« Elayne seufzte. »Ich hatte gehofft, dass wir etwas falsch angefangen hätten. Oh, wir werden sie trotzdem finden.« Sie zögerte, und ihr Gewand veränderte sich erneut, obwohl sie es nicht zu bemerken schien. Es war noch immer andoranisch, aber jetzt rot, mit den Weißen Löwen von Andor geschmückt, die die Ärmel hinaufkletterten und über das Leibchen wanderten. Das Gewand einer Königin, auch ohne dass die Rosenkrone auf ihren rotgoldenen Locken prangte. Das Gewand einer Königin, aber mit einem eng anliegenden Leibchen, das vielleicht mehr preisgab, als eine andoranische Königin preisgeben würde. »Egwene, haben sie etwas über Rand gesagt?«
    »Er ist in Cairhien und macht sich im Sonnenpalast eine schöne Zeit.« Egwene gelang es nur mühsam, nicht zusammenzuzucken. Weder Bair noch Melaine waren sehr entgegenkommend, aber Melaine murmelte düster etwas über Aes Sedai, während Bair sagte, dass sie alle gezüchtigt werden sollten. Was auch immer Sorilea sagte – eine einfache Züchtigung sollte genügen. Egwene befürchtete insgeheim, dass Merana falsch gehandelt hatte. Zumindest vertröstete er die Abgesandten Elaidas. Sie glaubte nicht, dass er auch nur annähernd so geschickt mit ihnen umgehen konnte, wie er selbst es glaubte. »Perrin ist bei ihm und dessen Frau. Perrin hat Faile geheiratet!« Das bewirkte erstaunte Ausrufe. Nynaeve sagte, Faile sei viel zu gut für ihn, aber sie äußerte es mit einem breiten Lächeln. Elayne meinte, sie hoffe, dass sie glücklich würden, aber sie klang aus irgendeinem Grund skeptisch. »Loial ist auch dort. Und Min. Also fehlen nur noch Mat und wir drei.«
    Elayne biss sich auf die Unterlippe. »Egwene, würdest du eine … Nachricht für Min an die Weisen Frauen weitergeben? Sie sollen ihr sagen …« Sie zögerte und biss sich nachdenklich auf die Lippen. »Sie sollen ihr sagen, dass ich hoffe, dass sie Aviendha mit der Zeit genauso mögen wird wie mich. Ich weiß, dass das seltsam klingt«, fügte sie lachend hinzu. »Es ist eine persönliche Angelegenheit zwischen uns.« Nynaeve sah Elayne genauso merkwürdig an, wie sie selbst dreinschaute.
    »Natürlich würde ich es tun. Aber andererseits möchte ich für längere Zeit nicht wieder mit ihnen sprechen.« Es hatte nicht viel Sinn, wenn sie so wenig über Rand preisgeben wollten. Und wenn sie den Aes Sedai gegenüber so feindselig gestimmt waren.
    »Oh, es ist gut«, sagte Elayne schnell. »Es ist wirklich nicht wichtig. Nun, wenn wir die Not nicht benutzen können, dann müssen wir die Füße benutzen, und in Ebou Dar schmerzen meine gerade. Wenn es euch nichts ausmacht, werde ich zu meinem Körper zurückkehren und eine Weile richtig schlafen.«
    »Geh du vor«, sagte Nynaeve. »Ich bleibe noch eine Weile.« Als

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