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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schleuderten Menschen und Erde in die Luft. Die Weisen Frauen lernten jedoch durch das, was sie sahen, oder vielleicht hatten sie es bereits gewusst und vorher nur gezögert. Die meisten lenkten die Macht so selten, besonders dort, wo es außer den Weisen Frauen niemand sehen konnte, dass nur eine andere Weise Frau erkannte, ob jemand von ihnen die Macht lenken konnte. Was auch immer der Grund dafür war – die Blitze fielen erst zwischen die Shaido-Speere, als weitere die Wagen anzugreifen begannen.
    Nicht alle erreichten ihr Ziel. Feuerkugeln zischten durch die Luft, einige so groß wie Pferde, Silberblitze fuhren wie Himmelsspeere in den Boden und schossen manchmal seitwärts, als wären sie auf einen unsichtbaren Schild getroffen, explodierten mitten im Flug oder verschwanden einfach völlig. Donnern und Krachen erfüllte die Luft und kämpfte gegen Rufe und Schreie an. Sevanna betrachtete verzückt den Himmel. Es erinnerte an die Schaustellungen der Feuerwerker, über die sie gelesen hatte.
    Plötzlich wurde die Welt in ihren Augen weiß. Sie schien zu schweben. Als sie wieder sehen konnte, lag sie ein Dutzend Schritte von ihrem vorherigen Standplatz entfernt flach auf dem Boden, alle Muskeln schmerzten, sie rang nach Atem und war von Schmutz bespritzt. Das Haar stand ihr zu Berge. Andere Weise Frauen lagen ebenfalls am Boden, rund um ein gezacktes Loch im Boden von einem Spann Durchmesser. Dünne Rauchfäden stiegen von den Gewändern einiger der Frauen auf. Nicht alle lagen am Boden – die Himmelsschlacht aus Feuer und Blitzen wurde fortgeführt –, aber zu viele. Sie musste sie wieder in den Kampf schicken.
    Sie zwang sich zu atmen und rappelte sich hoch, ohne sich die Mühe zu machen, sich abzuklopfen. »Schwingt die Speere!«, rief sie. Sie ergriff Estalaines kantige Schultern und wollte die Frau hochziehen, erkannte dann aber an ihren starren blauen Augen, dass sie tot war, und ließ sie zurücksinken. Stattdessen zog sie eine benommene Dorailla hoch, entriss einer gefallenen Donnergängerin den Speer und schwang ihn hoch in die Luft. »Vorwärts mit den Speeren!« Einige der Weisen Frauen schienen dies wörtlich zu nehmen und tauchten in die Menge der Algai’d’siswai ein. Andere behielten einen kühleren Kopf und halfen jenen, die aufstehen konnten. Der Feuer- und Blitzsturm ging weiter, während Sevanna entlang der Reihen der Weisen Frauen wütete, ihren Speer schwenkte und schrie: »Schwingt die Speere! Vorwärts mit den Speeren!«
    Sie verspürte den Drang zu lachen. Sie lachte. Schmutzbespritzt und mitten im Kampfgeschehen, war sie noch niemals zuvor in ihrem Leben so erheitert gewesen. Sie wünschte fast, sie hätte sich entschieden, eine Tochter des Speers zu werden. Fast. Eine Far Dareis Mai konnte genauso wenig ein Clanhäuptling werden, wie ein Mann eine Weise Frau werden konnte. Der Weg einer Tochter des Speers zur Macht bedingte, dass sie den Speer aufgab und eine Weise Frau wurde. Als Frau eines Clanhäuptlings hatte sie die Macht aber schon in einem Alter geführt, in dem einer Tochter des Speers kaum zugetraut wurde, einen Speer zu tragen, oder einem Lehrling zur Weisen Frau zugetraut wurde, Wasser zu holen. Und jetzt hatte sie alles – als Weise Frau und Clanhäuptling –, obwohl noch einiges zu tun war, um diesen letzteren Titel wahrhaftig führen zu können. Titel waren unwichtig, solange sie die Macht hatte, aber warum sollte sie nicht beides bekommen?
    Ein plötzlicher Schrei ließ sie sich umwenden, und sie betrachtete fassungslos den zottigen grauen Wolf, der Dosera die Kehle herausriss. Ohne nachzudenken, stieß sie ihm den Speer in die Seite. Noch während er sich umdrehte, um nach dem Speerschaft zu schnappen, sprang ein weiterer, ihr bis zur Hüfte reichender Wolf an ihr vorbei und warf sich auf den Rücken eines der Algai’d’siswai , dann ein weiterer Wolf und immer mehr, die an in den Cadin’sor gekleideten Gestalten zerrten, wo auch immer sie hinschaute.
    Eine abergläubische Furcht durchfuhr sie, während sie ihren Speer wieder herauszog. Die Aes Sedai hatten die Wölfe herbeigerufen, um für sie zu kämpfen. Sie konnte den Blick nicht von dem von ihr getöteten Wolf abwenden. Die Aes Sedai hatten … Nein. Nein! Das durfte nichts ändern. Sie würde es nicht zulassen.
    Schließlich gelang es ihr, den Blick loszureißen, aber bevor sie die Weisen Frauen erneut anfeuern konnte, ließ etwas anderes sie verstummen. Ein Gewirr von Feuchtländer-Reitern mit roten

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