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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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als wundere er sich, wie es anders sein könnte, während die Herrin der Schiffe Elayne und Nynaeve so fixierte, wie man vielleicht zwei Ziegen betrachtete, die man für ein Fest schlachten wollte. Baroc lächelte fast väterlich. »Wer bittet, muss natürlich den höchsten Preis bezahlen.«
    »Aber Ihr müsst doch lange genug unter uns gelebt haben, um diese alten Eide zu kennen«, beharrte Malin din Toral.
    »Geht es Euch gut, Aviendha?«, fragte Dorile din Eiran. »Selbst hier beeinträchtigen die Schiffsbewegungen Landmenschen bisweilen. Nein? Und meine Fragen sind für Euch nicht verletzend? Dann erzählt es mir. Fesseln Aiel-Frauen einen Mann wirklich, bevor sie … ich meine, wenn Ihr und er … wenn Ihr …« Sie brach mit geröteten Wangen und einem schwachen Lächeln ab. »Können viele Aiel-Frauen die Eine Macht genauso stark lenken wie Ihr?«
    Nicht das törichte Herumdrucksen der Windsucherin oder Birgittes flehentliche Blicke zur Tür oder auch Nynaeves und Elaynes Entdeckung, dass sie helläugige Mädchen in den Händen geschickter Händler auf einem Jahrmarkt waren, hatte Aviendha erbleichen lassen. Bestimmt würden alle ihr die Schuld geben, und das zu Recht. Die anderen hatten so oft von den Meervolk-Frauen gesprochen. Und es war ihre Idee gewesen, sich ihre Hilfe zu sichern, wenn sie das Ter’angreal schon nicht zu Egwene und den anderen Aes Sedai bringen konnten, sobald sie es gefunden hatten. Ihnen lief die Zeit davon; sie konnten einfach nicht darauf warten, dass ihnen Egwene al’Vere Bescheid gab, wann ihre Rückkehr sicher war. Sie würden es ihr vorwerfen, und sie würde ihrem Toh begegnen, aber plötzlich erinnerte sie sich an das Boot, das sie an Deck gesehen hatte, kopfüber auf einem weiteren aufgestapelt. Boote, die ungeschützt an Bord lagen. Sie würden es ihr vorwerfen, aber welche Schuld auch immer sie auf sich geladen hatte – sie würde die Scham, wenn sie in einem offenen Boot sieben oder acht Meilen weit hinübergerudert würde, tausendfach zurückzahlen.
    »Habt Ihr einen Eimer?«, fragte sie die Windsucherin schwach.

KAPITEL 14

    Weiße Federn
    D er Silberkreis hatte seinen Namen auf den ersten Blick nicht verdient, aber Ebou Dar liebte großartige Namen, und manchmal schien es, dass sie für desto angemessener gehalten wurden, je schlechter sie passten. Die schmutzigste Schenke in der Stadt, die Mat je gesehen hatte und die nach sehr altem Fisch roch, trug den Namen Der strahlende Ruhm der Königin , während der Name Die Goldene Himmelskrone im Rahad jenseits des Flusses ein trübes Loch mit nur einer blauen Tür als Hervorhebung zierte, in dem schwarze Flecken von alten Dolchkämpfen den schmutzigen Boden sprenkelten. Der Silberkreis war für Pferderennen bekannt.
    Mat nahm seinen Hut ab, fächelte sich mit der breiten Krempe Luft zu und ging sogar so weit, sein schwarzes Seidentuch zu lösen, das er trug, um die Narbe an seinem Hals zu verdecken. Die Morgenluft flimmerte bereits vor Hitze, und doch waren die beiden langen Erdbänke, die die Rennbahn begrenzten, bereits dicht besetzt. Mehr hatte der Silberkreis nicht zu bieten. Das Murmeln von Stimmen übertönte beinahe die Schreie der Möwen über ihnen. Es kostete nichts zuzusehen, sodass Salinenarbeiter in der weißen Weste ihrer Zunft und Bauern mit hageren Gesichtern, die aus dem drachenverschworenen Inland geflohen waren, Schulter an Schulter mit rauen Tarabonern mit durchsichtigen Schleiern über dichten Schnurrbärten, Webern mit senkrecht gestreiften Westen, Druckern mit waagerechten Streifen und Färbern mit bis zu den Ellenbogen befleckten Armen saßen. Das ungemilderte Schwarz der amadicianischen Landbewohner, bis zum Hals zugeknöpft, obwohl sie sich anscheinend fast zu Tode schwitzten, war neben murandianischen Dorfbewohnern mit langen, bunten, derart schmalen Schürzen, dass sie wohl nur zur Zierde getragen wurden, zu sehen. Sogar eine Handvoll Domani mit kupferfarbener Haut, die Männer in kurzen Mänteln, wenn sie überhaupt einen Mantel trugen, die Frauen in so dünner Wolle oder Leinen, dass sich die Kleidung wie Seide anschmiegte, hatte sich eingefunden. Es waren Lehrlinge und Arbeiter von den Docks und aus den Lagerhäusern da, Gerber, die aufgrund des für ihre Arbeit typischen Geruchs ein wenig Freiraum in der Menge hatten, und Straßenkinder mit schmutzigen Gesichtern, die genau beobachtet wurden, weil sie alles stehlen würden, worauf auch immer sie Hand legen konnten. Bei der arbeitenden

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