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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ungehindert hier verbleiben lassen würde.«
    Ein halbes Dutzend weiterer Reiter erschienen hinter ihm, schwitzende Männer in Mänteln mit dicken Ärmeln mit Satinstreifen und schwitzende Frauen in Reitgewändern mit breiten, dichten Spitzenkragen, alle mit Armbrüsten. Der Letzte dieser Reiter hatte noch nicht angehalten, die Pferde stampften und warfen die Köpfe auf, als sich aus einer anderen Richtung doppelt so viele Reiter durch das Unterholz kämpften und ihre Pferde neben Caraline verhielten, schmächtige, blasse Männer und Frauen in dunkler Kleidung mit farbigen Streifen irgendwo unterhalb der Taille, auch sie alle mit Armbrüsten. Diener kamen zu Fuß hinterher und mühten sich bei der Hitze keuchend ab – die Männer, die jegliches niedergestreckte Wild tragen und zubereiten würden. Es schien unwichtig, dass alle nur ein Häutungsmesser am Gürtel trugen. Min schluckte und tupfte ihre Wangen mit dem Taschentuch unbewusst ein wenig heftiger ab. Wenn auch nur ein Mensch Rand erkannte, bevor er es bemerkte …
    Lady Caraline zögerte nicht. »Keine Spione, Darlin«, sagte sie und wandte ihr Pferd den tairenischen Neuankömmlingen zu. Der Hochlord Darlin Sisnera! Jetzt fehlte nur noch Lord Toram Riatin. Min wünschte, Rands Ta’veren würde etwas weniger vollkommen am Muster zerren. »Ein Cousin und seine Frau«, fuhr Caraline fort, »die von Andor gekommen sind, um mich zu besuchen. Darf ich Euch Tomas Trakand – von einem unbedeutenderen Zweig unseres Hauses – und seine Frau Jaisi vorstellen?« Min hatte sie beinahe angestarrt. Die einzige Jaisi, die sie jemals gekannt hatte, war bereits vor ihrem zwanzigsten Lebensjahr eine fade, verbitterte und abgrundtief schlecht gelaunte Versagerin gewesen.
    Darlins Blick schweifte erneut über Rand und verweilte dann einen Moment auf Min. Er senkte seine Armbrust und verbeugte sich kaum merklich, wie es einem Hochlord von Tear gegenüber einer untergeordneten Person geziemte. »Seid willkommen, Lord Tomas. Nur ein tapferer Mann würde sich uns unter den gegenwärtigen Umständen anschließen. Al’Thor könnte die Wilden jeden Tag auf uns loslassen.« Lady Caraline warf ihm einen verärgerten Blick zu, den er bewusst missachtete.
    Er bemerkte jedoch, dass Rands Verbeugung ebenso knapp ausfiel wie seine eigene. Er registrierte es und runzelte die Stirn. Eine dunkle hübsche Frau aus seinem Gefolge murrte leise zornig etwas – sie hatte ein längliches, hartes Gesicht, das Verärgerung gewohnt schien –, und ein stämmiger Bursche in einem grünen Mantel mit roten Streifen, der schwitzend die Stirn runzelte, trieb sein Pferd einige Schritt vorwärts, als wollte er Rand niederreiten.
    »Das Rad webt, wie das Rad es wünscht«, sagte Rand kühl, als bemerke er nichts. Der Wiedergeborene Drache war einfach für fast jedermann, was er war: Anmaßung in Höchstform. »Nicht vieles geschieht, wie wir es erwarten. Ich hörte beispielsweise, Ihr wärt in Tear, in Haddon Mirk.«
    Min wünschte, sie wagte es, das Wort zu ergreifen, ihm etwas Beschwichtigendes zu sagen. Sie beließ es dabei, seinen Arm zu streicheln. Beiläufig. Eine Ehefrau – jetzt ein Wort, das gut klang – eine Ehefrau, die müßig ihren Mann tätschelte. Noch ein gutes Wort. Licht, es war schwer, fair zu sein!
    »Der Hochlord Darlin ist mit einigen engen Freunden erst kürzlich mit dem Großboot hierhergekommen, Tomas.« Caralines kehliger Tonfall änderte sich nicht, aber ihr Wallach tänzelte plötzlich, zweifellos nach einem harten Fersentritt und sie wandte Darlin unter dem Vorwand, das Tier wieder unter Kontrolle bringen zu müssen, den Rücken zu, während sie Rand einen kurzen, warnenden Blick zuwarf. »Also belästigt den Hochlord nicht, Tomas.«
    »Das macht mir nichts aus, Caraline«, sagte Darlin, während er die Armbrust an seinen Sattel hängte. Er ritt etwas näher heran und stützte einen Arm auf den Knauf seines Sattels. »Ein Mann sollte wissen, worauf er sich einlässt. Ihr habt die Geschichten über den zur Burg ziehenden al’Thor vielleicht gehört, Tomas. Ich bin gekommen, weil die Aes Sedai vor Monaten mit Vorschlägen an mich herangetreten sind, die möglicherweise durchgeführt werden, und Eure Cousine unterrichtete mich, dass sie die gleichen Vorschläge erhalten hat. Wir dachten, wir könnten sie auf den Sonnenthron bringen, bevor Colavaere ihn einnehmen kann. Nun, al’Thor ist kein Narr. Das darf man nicht glauben. Ich vermute, dass er die Burg bravourös getäuscht

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