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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Richtlinien eingehalten. Sogar jene, die den alten Gesetzen Cairhiens und allen Gebräuchen entgegenstehen.« Sie meinte wahrscheinlich jene Gesetze, die dazu geführt hatten, dass ein Adliger ungestraft einen Bauern oder Arbeiter töten durfte. »Mein Lord Drache, Ihr könnt den Sonnenthron vergeben. Ich … weiß das. Ich … ich habe falsch gehandelt, ihn ohne Eure Erlaubnis einzunehmen. Aber ich habe von Geburt und Abstammung her das Recht darauf. Wenn ich ihn aus Eurer Hand bekommen muss, dann gebt ihn mir, mit Eurer Hand. Ich habe das Recht darauf!« Rand sah sie nur an. Er schwieg. Er schien zuzuhören, aber nicht ihr.
    Perrin räusperte sich. Warum zog Rand es in die Länge? Es war vollbracht, oder doch annähernd. Sollte alles andere, was noch getan werden musste, getan werden. Dann konnte er Faile irgendwohin bringen, um mit ihr zu reden. »Hattet Ihr das Recht, Lord Maringil und Hochlord Meilan umzubringen?«, fragte Perrin. Er hegte keinerlei Zweifel daran, dass sie es getan hatte. Sie waren ihre größten Rivalen bei der Erlangung des Throns gewesen. Oder zumindest hatte sie – und die beiden anderen – dies geglaubt. Warum stand Rand nur da? Er wusste das alles auch. »Wo ist Berelain?«
    Er wollte den Namen wieder zurücknehmen, noch bevor er ihn vollständig ausgesprochen hatte. Faile sah ihn nur an, das Gesicht eine kühle Maske, aber ihr Blick hätte Wasser entflammen können. »Eine eifersüchtige Ehefrau ist wie ein Hornissennest in der Matratze«, hieß es. Gleichgültig wie sehr man sich wand – man wurde gestochen.
    »Ihr wagt es, mich eines solch abscheulichen Verbrechens zu bezichtigen?«, verlangte Colavaere zu wissen. »Dafür gibt es keinen Beweis. Es kann keinen Beweis geben! Weil ich unschuldig bin.« Sie schien sich jäh bewusst zu werden, wo sie sich befand, wie auch der zwischen den Säulen dicht zusammengedrängt stehenden Adligen, die sie anstarrten und ihr zuhörten. Was auch immer man sonst von ihr behaupten konnte – sie hatte Mut. Sie richtete sich kerzengerade auf und bemühte sich, Rand in die Augen zu sehen, ohne den Kopf zu weit zurückzuneigen. »Mein Lord Drache, vor neun Tagen wurde ich bei Sonnenaufgang gemäß den Gesetzen und Bräuchen Cairhiens zur Königin von Cairhien gekrönt. Ich werde meinen Treueschwur Euch gegenüber einhalten, aber ich bin die Königin von Cairhien.« Rand sah sie nur schweigend an – und beunruhigt, wie Perrin behauptet hätte. »Mein Lord Drache, ich bin die Königin, es sei denn, Ihr wolltet alle Eure Gesetze verwerfen.« Rand schwieg noch immer und sah sie unbewegt an.
    Warum setzt er dem kein Ende?, fragte Perrin sich.
    »Diese Anschuldigungen gegen mich sind unwahr. Sie sind absurd!« Nur dieser ruhige Blick als Antwort. Colavaere wandte unbehaglich den Kopf. »Annoura, beratet mich. Kommt, Annoura! Steht mir bei!«
    Perrin dachte, sie spräche zu einer der Frauen bei Faile, aber die Frau, die hinter dem Thron hervortrat, trug nicht die gestreiften Röcke einer Bediensteten. Sie hatte ein breites Gesicht mit einem großen Mund und einer Hakennase und betrachtete Rand unter Dutzenden langer, dünner, dunkler Zöpfe hervor. Es war ein altersloses Gesicht. Zu Perrins Überraschung stieß Havien einen Laut aus und grinste, während sich Perrins Nackenhaare aufstellten.
    »Ich kann das nicht tun, Colavaere«, sagte die Aes Sedai mit tarabonischem Akzent, während sie ihre mit grauen Fransen besetzte Stola zurechtzog. »Ich fürchte, ich habe es zugelassen, dass Ihr meine Beziehung zu Euch missverstehen konntet.« Sie atmete tief durch und fügte hinzu: »Dies … dies ist nicht nötig, Meister al’Thor.« Ihre Stimme schwankte einen Moment. »Oder mein Lord Drache, wenn Euch das lieber ist. Ich versichere Euch, ich hege Euch gegenüber keine bösen Absichten. Wenn dem so wäre, hätte ich gehandelt, bevor Ihr wusstet, dass ich hier war.«
    »Dann hättet Ihr sehr wohl sterben können.« Rands Stimme klang eisig und stahlhart, obwohl sein Gesicht die Worte sanft erscheinen ließ. »Ich bin nicht derjenige, der Euch abschirmen lässt, Aes Sedai. Wer seid Ihr? Warum seid Ihr hier? Antwortet mir! Ich habe nicht viel Geduld mit … Menschen Eurer Art. Oder wollt Ihr ins Aiel-Lager hinausbefördert werden? Ich wette, dass die Weisen Frauen Euch dazu bringen könnten, freimütig zu sprechen.«
    Annoura war nicht schwer von Begriff. Ihr Blick schoss zu Aram und dann zu dem Gang, in dem die Asha’man standen. Und sie begriff. Er musste auf sie

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