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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Türrahmen herum und wollte wohl zu ihm kommen, aber dann sah sie Faile an und blieb draußen.
    »Rand, die Aes Sedai …« Ein kluger Mann würde diese Lüge wahrscheinlich unterlassen. Aber er hatte niemals behauptet, besonders klug zu sein. »Die Weisen Frauen sind fast bereit, ihnen die Haut abzuziehen. Du darfst nicht zulassen, dass ihnen Schaden zugefügt wird, Rand.« Sulin wandte sich im Gang um und sah ihn durch den Türrahmen an.
    Der Mann, den er zu kennen glaubte, lachte schnaufend. »Wir müssen alle Risiken auf uns nehmen«, wiederholte er.
    »Ich werde nicht zulassen, dass ihnen Schaden zugefügt wird, Rand.«
    Kalte blaue Augen erwiderten seinen Blick. » Du wirst es nicht zulassen?«
    »Ich werde es nicht zulassen«, belehrte Perrin ihn gleichmütig. Er wich unter Rands Blick keinen Schritt zurück. »Sie sind Gefangene und keine Bedrohung. Sie sind Frauen.«
    »Sie sind Aes Sedai.« Rands Stimme ähnelte der Stimme Arams damals an den Brunnen von Dumai so sehr, dass es Perrin fast den Atem nahm.
    »Rand …«
    »Ich tue, was ich tun muss, Perrin.« Er war jetzt wieder der alte Rand, dem nicht gefiel, was vor sich ging. Er wirkte einen Moment todmüde. Nur einen Moment. Dann war er wieder der neue Rand – stahlhart. »Ich werde keiner Aes Sedai Schaden zufügen, die es nicht verdient hat, Perrin. Mehr kann ich dir nicht versprechen. Wenn du das Heer nicht befehligen willst, kann ich dich ebenso gut anderweitig brauchen. Ich wünschte, ich könnte dich länger als ein oder zwei Tage rasten lassen, aber das geht nicht. Wir haben keine Zeit. Keine Zeit – und wir müssen tun, was wir tun müssen. Verzeih die Unterbrechung.« Er vollführte eine angedeutete Verbeugung, eine Hand auf seinem Schwertheft. »Faile.«
    Perrin wollte seinen Arm ergreifen, aber er war schon aus dem Raum und die Tür wurde hinter ihm geschlossen, bevor Perrin sich auch nur regen konnte. Rand war anscheinend wirklich nicht mehr Rand. Ein oder zwei Tage? Wohin, im Licht, wollte Rand ihn schicken, wenn nicht zu dem Heer, das sich unten in den Ebenen von Maredo sammelte?
    »Mein Ehemann«, hauchte Faile, »du hast den Mut von drei Männern. Und den Verstand eines Kindes an Marionettenfäden. Was ist nur der Grund dafür, dass der Verstand eines Mannes abnimmt, wenn sein Mut zunimmt?«
    Perrin brummte entrüstet. Er versagte es sich, über Frauen zu sprechen, die sich der Aufgabe widmeten, Mörder auszuspionieren, die sicherlich wussten, dass sie ausspioniert wurden. Frauen redeten stets darüber, wie logisch sie im Vergleich zu Männern handelten, aber er selbst hatte bisher herzlich wenig davon bemerkt.
    »Nun, vielleicht will ich die Antwort gar nicht wirklich hören, selbst wenn du sie weißt.« Sie streckte ihre Arme über den Kopf und lachte kehlig. »Außerdem habe ich nicht die Absicht, ihn die Stimmung verderben zu lassen. Ich fühle mich noch immer wie ein Bauernmädchen bei … Warum lachst du? Hör auf, mich auszulachen, Perrin t’Bashere Aybara! Hör auf, sage ich, du ungehobelter Dummkopf! Wenn du nicht …«
    Die einzige Möglichkeit, diese Tirade zu beenden, bestand darin, sie zu küssen. In ihren Armen vergaß er Rand und die Aes Sedai und die Kämpfe. Wo Faile war, war sein Zuhause.

KAPITEL 7

    Fallgruben und Stolperdrähte
    R and fühlte das Drachenszepter in seiner Hand, spürte jede Linie der eingravierten Drachen an seinem mit einem Reiher versehenen Griff so deutlich, als ließe er die Finger darübergleiten, und doch schien es die Hand eines anderen zu sein. Wenn eine Klinge sie abschnitte, würde er Schmerz verspüren – und weitermachen. Es wäre der Schmerz eines anderen.
    Er schwebte im Nichts, umgeben von unsäglicher Leere, und Saidin erfüllte ihn, versuchte ihn unter Stahl vernichtender Kälte und Hitze, die Gestein entbrennen würde, zu Staub zu zermahlen, trug den Makel des Dunklen Königs mit sich, zwang Fäulnis in seine Knochen. Und in seine Seele, wie er manchmal fürchtete. Aber er fühlte sich nicht mehr so elend, wie es einst gewesen war. Das fürchtete er noch mehr. Rand mästete sich an diesem reißenden Strom aus Feuer, Eis und Schmutz – am Leben. Das war das beste Wort. Saidin versuchte, ihn zu vernichten. Saidin erfüllte ihn bis zum Überfließen mit Lebenskraft. Es drohte ihn zu verbrennen und lockte ihn zugleich. Der Kampf ums Überleben, der Kampf darum, nicht vereinnahmt zu werden, verstärkte die Freude am reinen Leben. Selbst mit der so süßen Fäulnis. Wie wäre es in

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