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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seine Wange, beinahe fest genug, dass es hätte bluten können, aber ihr kehliges Lachen verhieß Leidenschaft, und das Leuchten in ihren Augen zeugte so wenig von Verärgerung wie nur möglich. »Gut dass du nicht gesagt hast, du würdest niemals andere Frauen ansehen, sonst hätte ich geglaubt, dass du blind geworden wärst.«
    Ihm fehlten die Worte. Rand verstand die Frauen, Mat verstand die Frauen, aber Perrin war sich darüber im Klaren, dass er sie niemals verstehen würde. Faile war stets genauso sehr Eisvogel wie Falke und veränderte sich schneller als ein Gedanke, aber dies … Der scharfe Geruch war vollkommen verschwunden, und an seine Stelle war ein anderer ihrer Gerüche getreten, den er gut kannte. Ein Geruch, der sie war, rein und kräftig und sauber. Wenn man dies und ihren Blick bedachte, sollte sie jeden Moment etwas über Bauernmädchen bei der Ernte sagen. Saldeanische Bauernmädchen waren offenbar allbekannt.
    »Wenn du dich auf mein Grab legst«, fuhr sie fort, »wenn du das tust, wird meine Seele deine heimsuchen, das verspreche ich dir. Du wirst eine angemessene Zeit um mich trauern, und dann wirst du dir eine andere Frau suchen. Hoffentlich eine Frau, die ich billige.« Sie streichelte mit sanftem Lachen seinen Bart. »Du kannst wirklich nicht für dich selbst sorgen, weißt du. Also versprich es mir.«
    Das sollte er besser nicht riskieren. Wenn er sagte, dass er es nicht versprechen wollte, würde diese würdevolle Stimmung vielleicht von einem Feuersturm vereinnahmt. Wenn er sagte, dass er es versprechen wollte … Ihrem Geruch nach zu urteilen, war jedes Wort die pure Wahrheit des Lichts, aber er würde es erst glauben, wenn Pferde auf Bäumen schliefen. Er räusperte sich. »Ich muss baden. Ich habe wer weiß wie lange keine Seife mehr gesehen. Ich muss wie ein Viehstall riechen.«
    Sie lehnte sich an seine Brust und atmete tief ein. »Du riechst wundervoll. Wie du.« Ihre Hände streichelten seine Schultern. »Ich fühle mich, als …«
    »Perrin, Berelain ist nicht … tut mir leid. Verzeiht.« Rand stand verlegen und gar nicht wie der Wiedergeborene Drache da. Draußen im Gang waren Töchter des Speers. Min streckte den Kopf um den Türrahmen, schaute kurz herein, grinste Perrin an und wich wieder zurück.
    Faile trat so ruhig und würdevoll von Perrin zurück, dass niemand jemals vermutet hätte, was sie kurz zuvor gesagt hatte. Oder was sie hatte sagen wollen. Ihre Wangen waren jedoch leicht gerötet und heiß. »Es ist zu freundlich von Euch, mein Lord Drache«, sagte sie kühl, »dass Ihr so unerwartet hereinschaut. Entschuldigt, dass wir Euer Klopfen nicht gehört haben.« Vielleicht war sie sowohl vor Zorn als auch vor Verlegenheit errötet.
    Jetzt war es an Rand zu erröten, und er strich sich mit der Hand durchs Haar. »Berelain ist nicht im Palast. Sie hat die Nacht ausgerechnet auf diesem Meervolk-Schiff verbracht, das im Fluss vor Anker liegt. Annoura hat es mir erst erzählt, als ich fast bei Berelains Räumen angekommen war.«
    Perrin bemühte sich sehr, nicht zusammenzuzucken. Warum musste Rand den Namen der Frau ständig wiederholen? »Du wolltest mit mir über etwas anderes sprechen, Rand?« Er hoffte, dass er seine Worte nicht zu sehr betont hatte, dass Rand seine Absicht aber doch begreifen würde. Er sah Faile nicht an, aber er prüfte schnell die Luft. Keine Eifersucht, noch nicht. Aber reichlich Zorn.
    Rand sah ihn einen Moment an, blickte durch ihn hindurch. Lauschte auf etwas anderes. Perrin verschränkte die Arme, um nicht zu zittern.
    »Ich muss es wissen«, sagte Rand schließlich. »Willst du das Heer gegen Illian noch immer nicht befehligen? Ich muss es jetzt wissen.«
    »Ich bin kein Feldherr«, sagte Perrin rau. Es würde in Illian Kämpfe geben. Bilder blitzten in seinem Kopf auf. Männer überall um ihn herum, und die Streitaxt wirbelte in seiner Hand umher und bahnte ihm den Weg. Immer mehr Männer, wie viele er auch niederstreckte, in endlosen Reihen. Und in seinem Herzen wuchs ein Same. Dem konnte er sich nicht mehr stellen. Er würde es nicht tun. »Außerdem sollte ich in deiner Nähe bleiben.« Min hatte das nach einer ihrer Visionen gesagt. Perrin musste zweimal in seiner Nähe sein, sonst würde Rand eine Katastrophe erleiden. Das erste Mal war vielleicht bei den Brunnen von Dumai gewesen, aber das zweite Mal stand noch aus.
    »Wir müssen alle Risiken auf uns nehmen.« Rands Stimme klang sehr ruhig. Und sehr hart. Min spähte erneut um den

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