Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Falken, und vollführte mit dem Fächer eine heftige Bewegung zu seiner Mitte hin. Diese war kein Teil der Fächersprache. Sie vollführte diese Geste auch manchmal mit einem Dolch. »Obwohl fast die ersten Worte aus deinem Mund der Frage nach dieser … dieser Frau galten!«
Sein Kinn sank herab. Wie hatte er den Geruch vergessen können, der ihm in die Nase gestiegen war? Er war versucht, die Hand zur Nase zu führen, um nachzuprüfen, ob sie blutete.
»Faile, ich wollte ihre Diebefänger. Be…« Nein, er war nicht dumm genug, diesen Namen zu wiederholen. »Bevor ich ging, sagte sie mir, sie hätte Beweise für das Gift. Du hast es gehört! Ich will nur den Beweis, Faile.«
Es nützte nichts. Der scharfe Geruch wurde keine Spur milder, und dazu kam noch der schwache, säuerliche Geruch von Verletztheit. Was, unter dem Licht, hatte er gesagt, was sie verletzen konnte?
» Ihren Beweis! Ich habe umsonst Hinweise gesammelt, aber ihr Beweis brachte Colavaeres Kopf aufs Schafott. Oder hätte es tun sollen.« Das war seine Gelegenheit, aber sie würde ihn kein Wort einwenden lassen. Sie griff ihn weiterhin an. Er konnte nur zurückweichen. »Weißt du, welche Geschichte diese Frau in Umlauf gebracht hat?«, stieß Faile fast zischend hervor. Eine schwarze Viper hätte nicht so viel Gift versprühen können. »Weißt du es? Sie sagte, du seist nicht hier, weil du dich auf einem Gut nicht weit von der Stadt befändest. Wo sie dich besuchen könnte! Ich habe die von mir vorbereitete Geschichte erzählt –, dass du auf der Jagd seist, und das Licht weiß, dass du genügend viele Tage mit der Jagd verbracht hast! –, aber jedermann glaubte, ich würde bei euch gute Miene zum bösen Spiel machen! Colavaere hat es genossen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie die Mayener Dirne nur als Bedienstete genommen hat um uns beide zusammenzupferchen. ›Faile, Berelain, kommt und schnürt mir mein Gewand. Faile, Berelain, kommt und haltet der Friseuse den Spiegel. Faile, Berelain, kommt und wascht mir den Rücken.‹ So hatte sie ihren Spaß daran, darauf zu warten, dass wir einander die Augen auskratzen würden! Das habe ich in Kauf genommen! Für dich, du …!«
Er prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Etwas in ihm zerbrach. Er hatte eine Heidenangst um sie gehabt, war zu Tode erschreckt und bereit gewesen, sich Rand oder dem Dunklen König selbst zu stellen. Und er hatte nichts getan, hatte Berelain niemals ermutigt, hatte alles in seiner Macht Stehende unternommen, um die Frau zu vertreiben. Und das war sein Dank.
Er nahm sie sanft bei den Schultern und hob sie hoch, bis diese großen, schräg stehenden Augen auf gleicher Höhe mit seinen waren. »Hör mir zu«, sagte er ruhig. Er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten, obwohl sie seiner Kehle eher als Grollen entwich. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen? Wie kannst du es wagen ? Ich habe mich fast zu Tode geängstigt, aus Furcht, dass du verletzt worden sein könntest. Ich liebe dich, und niemand anderen als dich. Ich will keine andere Frau als dich. Hörst du mich? Hörst du?« Er drückte sie fest an seine Brust, hielt sie, wollte sie niemals wieder loslassen. Licht, er hatte solche Angst gehabt. Er zitterte wegen dem, was hätte sein können, sogar jetzt noch. »Wenn dir etwas zugestoßen wäre, wäre ich gestorben, Faile. Ich hätte mich auf dein Grab gelegt und wäre gestorben! Glaubst du, ich wüsste nicht, wie Colavaere herausgefunden hat, wer du bist? Du hast sichergestellt, dass sie es herausfinden musste.« Sie hatte ihm einmal gesagt, das Spionieren sei die Aufgabe der Ehefrau. »Licht, Frau, du hättest das gleiche Ende finden können wie Maire. Colavaere weiß, dass du meine Frau bist. Meine Frau. Perrin Aybara, Rand al’Thors Freund. Ist es dir niemals in den Sinn gekommen, dass sie misstrauisch werden könnte? Sie hätte … Licht, Faile, sie hätte …«
Plötzlich erkannte er, was er tat. Sie stieß an seiner Brust Laute aus, aber keine Worte, die er hätte erkennen können. Er wunderte sich, dass er ihre Rippen nicht brechen hörte. Er schalt sich selbst einen Dummkopf und ließ sie sofort los, aber bevor er sich entschuldigen konnte, verschränkte sie ihre Finger in seinem Bart.
»Also liebst du mich?«, sagte sie sanft. Sehr sanft. Sehr liebevoll. Sie lächelte auch. »Eine Frau hört es gern, wenn dies auf die richtige Art gesagt wird.« Sie hatte den Fächer fallen lassen und zog die Fingernägel ihrer freien Hand über
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