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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Art Schutzwall. All das unterschied sich sehr von dem wahllos angeordneten Lager der Leute aus den Zwei Flüssen.
    Perrin ging zügig voran und versuchte, nicht zu töricht zu erscheinen. Er war sich nicht sicher, wie erfolgreich er darin war. Es drängte ihn, innezuhalten und eines oder zwei der Pferde zu überprüfen – nur um einen Huf anfassen zu können, ohne dass jemand sogleich in Ohnmacht fiel –, aber in Erinnerung an Arams Worte hielt er sich zurück. Jedermann schien bei seinem Auftauchen ebenso erschreckt wie Nurelle. Verwirrtes Murmeln folgte ihm, und sein Gehör fing einige Bemerkungen über Offiziere, besonders Lords, auf, wobei es ihn froh stimmte, dass Nurelle und die anderen sie nicht auch hörten. Schließlich gelangte er zum Rand des Lagers und blickte den mit Gestrüpp überwucherten Hang hinauf in Richtung der Zelte der Weisen Frauen. Nur wenige der Töchter des Speers waren dort oben zwischen den verstreut stehenden Zelten zu sehen, sowie einige Gai’chain .
    »Lord Perrin«, sagte Nurelle zögernd. »Die Aes Sedai …« Er trat näher und senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Ich weiß, dass sie sich dem Lord Drache verschworen haben, aber … Ich habe einiges gesehen, Lord Perrin. Sie verrichten Lagerarbeiten ! Aes Sedai! Heute Morgen kamen Masuri und Seonid herab, um Wasser zu holen! Und gestern, nachdem Ihr zurückgekehrt wart … Gestern glaubte ich dort oben jemanden … aufschreien zu hören. Es kann natürlich keine der Schwestern gewesen sein«, fügte er hastig hinzu und lachte, um zu verdeutlichen, wie töricht der Gedanke war – ein sehr unsicheres Lachen. »Ihr … Ihr werdet nachsehen, ob alles … mit ihnen in Ordnung ist?« Er war als Anführer von zweihundert Lanzenträgern zwischen vierzigtausend Shaido geritten, aber hierüber zu sprechen, verursachte ihm Unbehagen. Natürlich war er zwischen vierzigtausend Shaido geritten, weil eine Aes Sedai es von ihm verlangt hatte.
    »Ich werde tun, was ich kann«, murrte Perrin. Vielleicht standen die Dinge schlechter, als er gedacht hatte. Jetzt galt es zu verhindern, dass sie sich noch weiter verschlechterten, sofern es ihm möglich war. Er hätte sich lieber erneut den Shaido entgegengestellt.
    Nurelle nickte, als hätte Perrin alles versprochen, worum er gebeten worden war. »Dann ist es gut«, sagte Nurelle und klang erleichtert. Er sah Perrin von der Seite an und wollte wohl noch etwas hinzufügen, was aber offensichtlich nicht so heikel war wie das Thema Aes Sedai. »Ich habe gehört, dass Ihr den Roten Adler geduldet habt.«
    Perrin wäre fast zusammengezuckt. Die Neuigkeit war selbst angesichts der kurzen Entfernung nur um den Hügel herum schnell weitergetragen worden. »Es schien mir richtig«, sagte er zögernd. Berelain würde die Wahrheit erfahren müssen, aber wenn zu viele sie kannten, würde sie vom nächsten Dorf, an dem sie vorüberzogen, oder vom nächsten Bauernhof verbreitet werden. »Dies war ein Teil von Manetheren«, fügte er hinzu, als wüsste Nurelle das nicht nur zu gut. Wahrheit! Er konnte die Wahrheit inzwischen ebenso gut verdrehen wie eine Aes Sedai, selbst seinen Gefolgsleuten gegenüber. »Es war gewiss nicht das erste Mal, dass die Flagge in dieser Gegend gehisst wurde, aber keiner jener Burschen hatte den Wiedergeborenen Drachen hinter sich.« Und wenn das nicht die nötige Wirkung zeitigte, wusste er nicht, was er noch tun sollte.
    Er erkannte jäh, dass ihn anscheinend die gesamte Beflügelte Wache mit ihren Offizieren beobachtete. Sie fragten sich zweifellos, was er gerade sagte, nachdem er seinen Kurs eingeschlagen hatte. Sogar die Diener traten vor die Zelte. Er hatte dergleichen noch nie gesehen, war sich aber bewusst, dass er ein Lob aussprechen sollte.
    Er hob seine Stimme und sagte: »Die Geflügelten Wachen werden Mayene zur Ehre gereichen, wenn wir jemals weiteren Brunnen von Dumai gegenüberstehen sollten.« Das waren die ersten Worte, die ihm einfielen, aber er zuckte unwillkürlich zusammen.
    Zu seinem Entsetzen ertönten Rufe und Jubel unter den Soldaten: »Perrin Goldauge!« und »Mayene für Goldauge!« und »Goldauge und Manetheren!« Männer tanzten und vollführten Freudensprünge, und einige ergriffen Speere und schwenkten sie, sodass die roten Wimpel in der Brise flatterten. Ergraute Bannerträger beobachteten sie mit verschränkten Armen und nickten beifällig. Nurelle strahlte, und nicht nur er. Offiziere mit von Grau durchzogenem Haar und Narben auf den

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