Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
Gesichtern grinsten wie Jungen, die im Unterricht gelobt wurden. Licht, er war der Einzige, der sich seine geistige Gesundheit bewahrt hatte! Er betete , dass es niemals wieder zu einem Kampf käme!
Während er überlegte, ob dies zu Verwicklungen mit Berelain führen würde, verabschiedete er sich von Nurelle und den anderen und stapfte durch totes und verdorrendes Gestrüpp, das ihm nicht einmal bis zur Taille reichte, den Hügel hinauf. Braunes Unkraut knirschte unter seinen Stiefeln. Rufe erklangen vom Lager der Mayener. Die Erste würde vielleicht, selbst nachdem sie die Wahrheit erfahren hatte, nicht erfreut sein, wenn ihre Soldaten ihm dermaßen zujubelten. Natürlich konnte das auch Vorteile haben. Vielleicht wäre sie so sehr verärgert, dass sie aufhören würde, ihn zu belästigen.
Er hielt kurz vor dem Hügelkamm inne und lauschte auf die verklingenden Hochrufe. Hier würde ihm niemand zujubeln. Alle Eingänge der niedrigen, graubraunen Zelte der Weisen Frauen waren geschlossen und verbargen sie vor seinem Blick. Nur wenige der Töchter des Speers waren jetzt zu sehen. Sie saßen in der Hocke unter einem Lederblattbaum, der noch ein wenig Grün aufwies, und musterten ihn neugierig. Sie bewegten die Hände schnell in ihrer Zeichensprache. Kurz darauf erhob sich Sulin, richtete ihren schweren Gürteldolch und schritt in seine Richtung, eine große, drahtige Frau mit einer rötlichen Narbe im sonnengebräunten Gesicht. Sie blickte in die Richtung, aus der er gekommen war, und schien erleichtert, dass er allein war, obwohl Empfindungen bei den Aiel oft schwer zu deuten waren.
»Das ist gut, Perrin Aybara«, sagte sie ruhig. »Die Weisen Frauen waren nicht erfreut, dass Ihr sie zu Euch kommen lasst. Nur ein Narr bereitet Weisen Frauen Missfallen, und ich habe Euch nicht für einen Narren gehalten.«
Perrin kratzte sich den Bart. Er hatte sich von den Weisen Frauen – und von den Aes Sedai – so weit wie möglich ferngehalten, und er hatte nicht die Absicht gehabt, sie zu zwingen, zu ihm zu kommen. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart einfach nicht wohl, um es milde auszudrücken. »Nun, jetzt muss ich mit Edarra sprechen«, erwiderte er. »Über die Aes Sedai.«
»Vielleicht habe ich mich doch geirrt«, sagte Sulin trocken. »Aber ich werde es ihr sagen.« Sie wollte sich gerade umwenden, hielt aber noch einmal inne. »Bitte, sagt mir eines. Teryl Wynter und Furen Alharra stehen Seonid Traighan nahe – wie Erstbrüder einer Erstschwester; sie schätzt Männer nicht als solche –, und dennoch haben sie angeboten, Seonids Strafe für sie auf sich zu nehmen. Wie konnten sie Seonid so beschämen?«
Er öffnete den Mund, schwieg aber. Zwei Gai’chain erschienen am Kamm des Hügels, die Packpferde der Aiel mit sich führten. Die weiß gekleideten Männer gingen auf dem Weg zum Fluss in wenigen Schritten Entfernung vorüber. Er konnte nicht sicher sein, glaubte aber, dass beide Shaido waren. Sie hielten die Blicke demütig gesenkt und schauten kaum einmal auf, um sich ihres Weges zu versichern. Sie hätten jede Gelegenheit gehabt davonzulaufen, da sie solche Aufgaben ausführten, ohne bewacht zu werden. Ein eigenartiges Volk.
»Ich sehe, dass auch Ihr entsetzt seid«, bemerkte Sulin. »Ich hatte gehofft, dass Ihr es mir erklären könntet. Ich werde Edarra Bescheid geben.« Während sie zu den Zelten gingen, fügte sie über die Schulter hinzu: »Ihr Feuchtländer seid sehr eigenartig, Perrin Aybara.«
Perrin blickte ihr stirnrunzelnd nach, und als sie in einem der Zelte verschwand, wandte er sich um und sah den beiden Gai’chain , welche die Pferde zum Wasser führten, stirnrunzelnd nach. Feuchtländer waren eigenartig? Licht! Also hatte Nurelle richtig gehört. Es war höchste Zeit, dass er seine Nase in das steckte, was zwischen den Weisen Frauen und den Aes Sedai vor sich ging. Er hatte es schon früher tun sollen. Er wünschte, er hätte nicht das Gefühl, als würde er die Nase in ein Hornissennest stecken.
Es dauerte ziemlich lange, bis Sulin wieder erschien, und ihr Anblick hob seine Stimmung nicht. Sie hielt den Zelteingang für ihn auf und tippte verächtlich gegen seinen Gürteldolch, als er geduckt hineinging, »Ihr solltet für diesen Tanz besser gewappnet sein, Perrin Aybara«, sagte sie.
Perrin war überrascht, im Inneren des Zeltes alle sechs Weisen Frauen mit gekreuzten Beinen auf farbenfrohen, mit Quasten versehenen Kissen sitzen zu sehen, die Schultertücher um die Taillen gebunden
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