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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Sitzende seid?« Malind, mit rundem Gesicht und zornigen Augen, regte sich auf ihrer Bank der Grünen, wie auch Salita, die an ihrer mit gelben Fransen versehenen Stola zog, obwohl ihr dunkles Gesicht ausdruckslos blieb. Berana, eine weitere in Salidar erwählte Sitzende, runzelte nachdenklich die Stirn. Egwene erwähnte die Reaktion auf sie als Amyrlin nicht. Wenn ihnen dieser Gedanke nicht bereits gekommen war, wollte sie ihn ihnen nicht eingeben.
    »Wir haben Elaidas Verbrechen zahllosen Adligen gegenüber aufgeführt«, fuhr sie fort. »Wir haben ihnen gesagt, dass wir sie absetzen wollen. Aber sie bezweifeln es. Sie denken, dass wir vielleicht – vielleicht – das sind, was wir zu sein behaupten. Und vielleicht schwindeln wir ihnen etwas vor. Möglicherweise sind wir nur Elaidas Helfer, die einen wohldurchdachten Plan verfolgen. Zweifel quält Menschen. Zweifel verliehen Pelivar und Arathelle den Mut, sich vor die Aes Sedai zu stellen und zu sagen: ›Ihr könnt nicht weitergehen.‹ Wer wird sich uns noch in den Weg stellen oder sich einmischen, weil sie sich nicht sicher sind und die Unsicherheit sie dazu bringt, verwirrt zu handeln? Es gibt für uns nur eine Möglichkeit, ihre Verwirrung zu zerstreuen. Wir haben bereits alles andere getan. Wenn wir erklären, dass wir uns mit Elaida im Kriegszustand befinden, können keine Zweifel mehr bestehen. Ich sage nicht, dass Arathelle und Pelivar und Aemlyn losmarschieren werden, sobald wir es tun, aber sie und alle anderen werden dann wissen, wer wir sind. Niemand wird es erneut wagen, seine Zweifel offen zu zeigen, wenn Ihr sagt, dass Ihr der Saal der Burg seid. Niemand wird es wagen, sich uns in den Weg zu stellen und sich durch Unsicherheit und Unwissenheit in die Angelegenheiten der Burg einzumischen. Wir sind zur Tür geschritten und haben unsere Hände auf den Riegel gelegt. Wenn Ihr Angst habt, durch die Tür zu schreiten, dann fordert Ihr die Welt regelrecht heraus zu glauben, Ihr wärt nichts als Marionetten Elaidas.«
    Sie setzte sich wieder hin, überrascht darüber, wie ruhig sie war. Jenseits der beiden Reihen der Sitzenden regten sich die draußen befindlichen Schwestern und steckten die Köpfe zusammen. Sie konnte sich das aufgeregte Murmeln vorstellen, das Aledrins Schutz ausschloss. Wenn nur Takima lange genug den Mund hielt!
    Romanda brummte ungeduldig und erhob sich nur lange genug, um fragen zu können: »Wer steht dafür auf, Elaida den Krieg zu erklären?« Ihr Blick schweifte erneut zu Lelaine, als sie sich wieder setzte, und ihr kaltes, selbstgefälliges Lächeln kehrte zurück. Es war deutlich zu erkennen, was sie für wichtig erachtete, wenn dieser Unsinn erst vorüber war.
    Janya erhob sich sofort, und die langen braunen Fransen an ihrer Stola schwangen. »Wir könnten es ebenso guttun«, sagte sie. Janya sollte eigentlich nicht das Wort ergreifen, aber ihr energisch vorgerecktes Kinn und ihr scharfer Blick warnten jedermann, sie zur Ordnung zu rufen. Für gewöhnlich war sie nicht so ungestüm, aber ihre Worte sprudelten jetzt überstürzt heraus. »Verbessern, wovon die Welt weiß, dass es dadurch nicht noch schlimmer wird. Nun? Nun? Ich sehe keinen Sinn darin zu warten.« Escaralde, die auf der anderen Seite von Takima saß, nickte und erhob sich ebenfalls.
    Mona sprang fast auf und blickte stirnrunzelnd auf Lyrelle hinab, die ihre Röcke raffte, als wollte sie ebenfalls aufstehen, aber dann zögerte und Lelaine fragend ansah. Lelaine war zu sehr damit beschäftigt, Romanda über die Teppiche hinweg finster anzustarren, um es zu bemerken.
    Unter den Grünen standen Samalin und Malind zusammen auf, und Faiselle hob ruckartig den Kopf. Faiselle, eine gedrungene Domani mit kupferfarbener Haut, war keine Frau, die leicht zu erschüttern war, aber jetzt war sie bestürzt und wendete ihr kantiges Gesicht mit den geweiteten Augen von Samalin zu Malind und wieder zurück.
    Salita stand auf, richtete sorgfältig ihre mit gelben Fransen versehene Stola und mied ebenso sorgfältig Romandas plötzlich finsteren Blick. Kwasema erhob sich ebenfalls, und dann Aledrin, die wiederum Berana am Ärmel mit hochzog. Delana wandte sich auf ihrer Bank gänzlich um und spähte zu den draußen stehenden Schwestern. Obwohl kein Laut hereindrang, vermittelte sich die Aufregung der Zuschauer durch ständige Bewegung, zusammengesteckte Köpfe und den Sitzenden hastig zugeworfene Blicke. Delana, die sich zögernd erhob, hatte beide Hände auf den Bauch gepresst,

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