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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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während Nynaeve fortfuhr. »Moghedien war hier in Ebou Dar. Sie könnte noch immer in der Stadt sein. Und vielleicht auch andere Verlorene. Mit einem Gholam , einem Schattengezücht, dem die Macht nichts anhaben kann. Er sieht aus wie ein Mensch, wurde aber dazu erschaffen, Aes Sedai zu töten. Auch Stahl scheint ihn nicht zu verletzen, und er kann sich sogar durch ein Mauseloch zwängen. Die Schwarze Ajah befindet sich ebenfalls hier. Zudem kommt ein Sturm auf, ein schlimmer Sturm. Nur dass es kein wirklicher Sturm ist, jedenfalls kein wetterbedingter Sturm. Ich kann ihn spüren. Das ist eine Fähigkeit, die ich besitze, vielleicht ein Talent. Ebou Dar droht Gefahr und schlimmeres Ungemach, als Wind oder Regen oder Blitze sonst darstellen.«
    »Ich habe niemals zuvor von den Verlorenen, einem Sturm, der kein Sturm ist, und irgendwelchem Schattengezücht gehört«, sagte Teslyn Baradon angespannt. »Ganz zu schweigen von der Schwarzen Ajah, Licht! Die Schwarze Ajah! Und vielleicht auch noch der Dunkle König selbst?« Sie lächelte spöttisch und pflückte verächtlich Nynaeves Hand von ihrem Ärmel. »Wenn Ihr wieder in der Weißen Burg seid, wo Ihr hingehört, in Weiß, das Euch wahrhaftig allen gebührt, werdet Ihr lernen, Eure Zeit nicht mehr mit Hirngespinsten zu vergeuden. Und Eure Geschichten nicht Schwestern zuzutragen.« Sie sah sie alle an, wobei sie Aviendha erneut ausließ, schnaubte geräuschvoll und marschierte dann so energisch den Gang hinab, dass die Diener ihr aus dem Weg springen mussten.
    »Diese Frau besitzt die Unverfrorenheit …!«, platzte Nynaeve heraus, während sie der davoneilenden Frau nachblickte und mit beiden Händen ihren Zopf traktierte. »Nachdem ich mich dazu gezwungen habe …!« Sie erstickte fast an ihrer Wut. »Nun, ich habe es versucht.« Was sie, ihrer Stimme nach zu urteilen, jetzt zutiefst bedauerte.
    »Das hast du«, bestätigte Elayne mit nachdrücklichem Nicken, »und mehr, als sie verdient. Zu leugnen, dass wir Aes Sedai sind! Ich werde das nicht mehr dulden! Bestimmt nicht!« Ihre Stimme hatte vorher nur kalt geklungen . Jetzt war sie kalt und grimmig.
    »Kann man solch einem Menschen trauen?«, murrte Aviendha. »Vielleicht sollten wir dafür Sorge tragen, dass sie sich nicht einmischen kann.« Sie betrachtete ihre Faust. Teslyn Baradon würde sie zu sehen bekommen. Die Frau verdiente es, von den Schattenseelen, Moghedien oder anderen, erwischt zu werden. Narren verdienten, was immer ihnen ihre Torheit einbrachte.
    Nynaeve überdachte den Vorschlag anscheinend, aber sie sagte nur: »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, sie sei bereit, sich gegen Elaida zu wenden.« Sie schnalzte verärgert mit der Zunge.
    »Man kann daran verzweifeln, wenn man versuchen will, die politischen Strömungen der Aes Sedai zu ergründen.« Elayne sagte nicht, dass Nynaeve das inzwischen wissen müsste, aber ihr Tonfall drückte genau das aus. »Selbst eine Rote könnte sich aus einem unbestimmten Grund, den wir nicht erahnen, gegen Elaida wenden. Oder sie könnte uns dazu bewegen wollen, in unserer Wachsamkeit nachzulassen, damit sie uns durch irgendeine List veranlassen kann, uns in Elaidas Hände zu begeben, oder …«
    Lan räusperte sich. »Wenn einer der Verlorenen kommt«, sagte er mit vollkommen glatter Stimme, »könnte er jeden Moment hier eintreffen. Oder dieser Gholam könnte hierherkommen. In beiden Fällen wäre es ratsam, sich woanders aufzuhalten.«
    »Mit Aes Sedai muss man stets ein wenig Geduld üben«, murrte Birgitte, als zitiere sie ein Sprichwort. »Aber die Windsucherinnen haben anscheinend keine Geduld«, fuhr sie fort, »sodass es vielleicht besser wäre, Teslyn zu vergessen und sich an Renaile zu erinnern.«
    Elayne und Nynaeve sahen die Behüter mit eisigem Blick an. Sie liefen nicht gern vor den Schattenseelen und diesem Gholam davon, auch wenn sie diejenigen waren, die beschlossen hatten, dass ihnen keine andere Wahl blieb. Und sicherlich wurden sie auch nicht gern daran erinnert, dass sie fast ebenso dringend die Windsucherinnen finden wie den Verlorenen entkommen mussten. Aviendha wollte jene Blicke genauer betrachten – Weisen Frauen genügte ein Blick oder wenige Worte, wofür sie stets die Bedrohung durch einen Speer oder eine Faust gebraucht hatte, und sie taten es üblicherweise schneller und erfolgreicher –, nur dass Elaynes und Nynaeves Blicke absolut keine sichtbare Wirkung auf die beiden hatten. Birgitte grinste und schaute

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