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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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als sich um den Sohn von Baummördern zu sorgen. Eidbrecher. Verachtetes Blut, ohne das die Welt besser dran wäre. Sie würde sich nicht um Olver sorgen oder kümmern. Keinesfalls. Mat Cauthon würde den Jungen auf jeden Fall finden. Er konnte anscheinend alles finden. Das Zuhören beruhigte sie irgendwie. Das Kribbeln schwand.
    »Es gefällt mir überhaupt nicht!«, murrte Nynaeve, womit sie eine Erörterung fortführte, die in ihren Räumen begonnen hatte. »Überhaupt nicht, Lan, hörst du?« Sie hatte ihr Missfallen bereits mindestens zwanzigmal bekundet, aber Nynaeve gab niemals auf, nur weil sie verloren hatte. Klein und dunkeläugig schritt sie wild auf und ab, sodass ihre geteilten blauen Röcke flogen; eine Hand hatte sie in die Nähe ihres dicken, hüftlangen Zopfes gehoben und dann entschlossen wieder gesenkt, bevor sie die Hand erneut anhob. Nynaeve hielt starr an Zorn und Verärgerung fest, solange Lan in der Nähe war. Oder sie versuchte es zumindest. Sie war von übermäßigem Stolz erfüllt, weil sie ihn geheiratet hatte. Der eng anliegende, bestickte blaue Mantel über ihrem mit gelben Schlitzen versehenen, seidenen Reitgewand stand offen und zeigte für Feuchtländer weitaus zu viel Busen, nur damit sie den schweren goldenen Ring zeigen konnte, der an einer schmalen Kette um ihren Hals hing. »Du hast kein Recht, dich so um mich zu sorgen , Lan Mandragoran«, fuhr sie mit fester Stimme fort. »Ich bin keine Porzellanfigur.«
    Lan trat neben sie, ein großer Mann, der mit Kopf und Schultern über ihr aufragte; der Umhang eines Behüters hing von seinem Rücken herab. Sein Gesicht schien wie aus Stein gemeißelt, und sein Blick wog die Bedrohung ab, die jeder vorübereilende Diener darstellen mochte. Er überprüfte jeden Quergang und jede Wandnische auf verborgene Angreifer. Er strahlte Angespanntheit aus, ein sprungbereiter Löwe. Aviendha war in der Nähe gefährlicher Männer aufgewachsen, aber niemand hatte es jemals mit Aan’allein aufnehmen können.
    »Du bist eine Aes Sedai, und ich bin dein Behüter«, sagte er mit tiefer, ruhiger Stimme. »Es ist meine Pflicht, mich um dich zu sorgen.« Sein Tonfall wurde weicher, was in starkem Widerspruch zu seinem kantigen Gesicht mit den scharfen, sich niemals verändernden Augen stand. »Außerdem ist es mir ein Herzensanliegen, mich um dich zu sorgen, Nynaeve. Du kannst alles von mir erbitten oder fordern, aber niemals, dass ich tatenlos zusehe, wenn dir etwas zustößt. An dem Tag, an dem du stirbst, werde auch ich sterben.«
    Letzteres hatte er zuvor noch nicht gesagt, jedenfalls nicht in Aviendhas Gegenwart, und es traf Nynaeve wie ein Schlag in die Magengrube. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf, und sie bewegte lautlos die Lippen. Sie schien sich jedoch, wie immer, schnell wieder zu fassen. Sie gab vor, ihren mit blauen Federn geschmückten Hut zu richten, ein lächerliches Gebilde, das wie ein seltsamer Vogel auf ihrem Kopf hockte, und warf ihm unter der breiten Krempe einen raschen Blick zu.
    Aviendha argwöhnte, dass die andere Frau häufig Schweigen und vermutlich bedeutsame Blicke benutzte, um Unkenntnis zu verbergen. Sie vermutete, dass Nynaeve kaum mehr über Männer – oder über den Umgang mit einem Mann – wusste als sie selbst. Ihnen mit Dolchen und Speeren gegenüberzutreten, war weitaus leichter, als einen Mann zu lieben. Weitaus leichter. Wie schafften es Frauen, mit ihnen verheiratet zu sein? Aviendha wollte es verzweifelt wissen und hatte keine Ahnung, wie sie es in Erfahrung bringen sollte. Erst einen Tag mit Aan’allein verheiratet, hatte sich Nynaeve in weitaus mehr Hinsichten verändert, als dass sie lediglich versuchte, ihr Temperament zu zügeln. Sie schien rasch von Bestürzung in Schrecken zu geraten, wie sehr sie es auch zu verbergen versuchte. Sie verfiel in merkwürdigen Augenblicken in Träumereien, errötete bei harmlosen Fragen und – sie leugnete es heftig, obwohl Aviendha es selbst miterlebt hatte – kicherte grundlos. Von Nynaeve würde sie nichts erfahren.
    »Vermutlich wirst du mir auch wieder etwas über Behüter und Aes Sedai erzählen«, sagte Elayne kühl zu Birgitte. »Nun, wir beide sind nicht verheiratet. Ich erwarte von dir, dass du meinen Rücken deckst , aber ich möchte nicht, dass du dahinter Versprechen abgibst, die mich betreffen.« Elayne trug ebenso unpassende Kleidung wie Nynaeve, ein goldbesticktes Ebou Dari-Reitgewand aus grüner Seide, schicklich hochgeschlossen, aber mit einer

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