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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wirkten ein wenig erstaunt. Sie knieten gerade aufgerichtet da, unbeteiligt und nicht beschämt, aber als der große Aiel Faile neben ihnen grob auf die Knie zwang, kamen sie wieder zu sich.
    »Das ist nicht recht, Shaido«, murmelte Chiad verärgert.
    »Sie folgt keinem Ji’e’toh «, erwiderte Bain barsch. »Man kann sie nicht zur Gai’chain machen.«
    »Die Gai’chain werden friedlich sein«, sagte eine bereits ergrauende Tochter des Speers gedankenverloren. Bain und Chiad sahen Faile kummervoll an und verlegten sich dann wieder auf schweigendes Abwarten. Faile kauerte sich zusammen, versuchte ihre Nacktheit mit den Knien zu bedecken und wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. Dies waren die beiden Frauen, die ihr hätten helfen können zu entkommen, und keine würde es wegen Ji’e’toh auch nur versuchen.
    »Ich sage es noch einmal, Efalin«, murrte der Mann, der sie gefangen genommen hatte, »dies ist töricht. Wir kommen auf diesem … Schnee viel zu langsam voran.« Er sprach das Wort seltsam aus. »Es gibt hier zu viele bewaffnete Männer. Wir sollten nach Osten ziehen und nicht noch weitere Gai’chain gefangen nehmen, die uns noch mehr behindern.«
    »Sevanna will weitere Gai’chain , Rolan«, erwiderte die bereits ergrauende Tochter des Speers. Sie runzelte jedoch die Stirn, und ihre harten grauen Augen schienen einen Moment Missbilligung auszudrücken.
    Faile blinzelte zitternd, als ihr die Namen ins Bewusstsein drangen. Licht, die Kälte beeinträchtigte ihren Verstand. Sevanna. Shaido. Sie waren doch in Brudermörders Dolch, so weit von hier entfernt, wie man nur sein konnte, wenn man nicht das Rückgrat der Welt überquerte! Aber sie befanden sich eindeutig nicht dort. Das sollte Perrin ebenfalls wissen, ein weiterer Grund, warum sie bald entkommen musste. Es bestand wohl kaum eine Chance darauf, da sie hier im Schnee kauerte und sich fragte, welche ihrer Körperteile zuerst erfrieren würden. Das Rad wog ihre Belustigung über Berelains Zittern mit dieser Rache auf. Tatsächlich freute sie sich auf die dicken Tuchgewänder der Gai’chain . Ihre Gefangenenwärter machten jedoch keinerlei Anstalten zum Aufbruch. Offenbar sollten noch weitere Gefangene herangebracht werden.
    Die Erste war Maighdin, ebenso wie Faile all ihrer Kleidung beraubt und gefesselt und jeden Schritt des Weges sich widersetzend. Bis die Tochter des Speers, die sie vorwärtsstieß, ihr jäh die Füße wegtrat. Maighdin tauchte mit dem Gesäß in den Schnee ein, und ihre Augen weiteten sich so stark, dass Faile vielleicht gelacht hätte, wenn sie kein Mitleid für die Frau empfunden hätte. Als Nächste kam Alliandre, in dem Versuch, sich zu schützen, stark vornübergebeugt, und dann Arrela, die durch ihre Nacktheit halbwegs gelähmt schien und von zwei Töchtern des Speers beinahe vorangezerrt werden musste. Schließlich erschien ein weiterer großer Aiel mit einer wie ein Paket unter dem Arm geklemmten, wild um sich tretenden Lacile.
    »Die Übrigen sind tot oder entkommen«, sagte der Mann und ließ die kleine cairhienische Frau neben Faile fallen. »Sevanna wird sich mit diesen begnügen müssen, Efalin. Sie legt zu viel Wert auf Leute, die Seide tragen.«
    Faile wehrte sich nicht, als man sie drängte aufzustehen und sie dann an der Spitze der übrigen Gefangenen mühsam durch den Schnee stapfen ließ. Sie war zu benommen, um sich zu wehren. Parelean tot, Arrela und Lacile gefangen, und Alliandre und Maighdin ebenfalls. Licht, jemand musste Perrin vor Masema warnen. Irgendjemand. Es schien ein letzter Schlag zu sein. Doch sie war hier, zitternd und die Zähne zusammenbeißend, damit sie nicht klapperten, und bemühte sich nach besten Kräften vorzugeben, sie wäre nicht völlig nackt und gefesselt und auf dem Weg in eine ungewisse Gefangenschaft. Obendrein musste sie noch hoffen, dass es dieser hinterhältigen Katze – dieser schmollenden Hure! – Berelain gelungen war, zu entkommen, damit sie Perrin erreichen könnte. Abgesehen von allem anderen schien dies das Schlimmste.
    Egwene führte Daishar die Kolonne der Neulinge entlang, Schwestern auf ihren Pferden zwischen den Wagen und Aufgenommene und Novizinnen trotz des Schnees zu Fuß. Die Sonne schien hell, und es standen nur wenige Wolken am Himmel, aber es stieg dennoch Dampf aus den Nüstern ihres Wallachs. Sheriam und Siuan ritten hinter ihr und unterhielten sich leise über von Siuans Augen-und-Ohren erfahrene Neuigkeiten. Egwene hatte die Frau mit dem

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