Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
und Berelain mit Euch.« Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte es sie amüsiert, dass Berelain bei ihren Worten die Lippen zusammenpresste. »Parelean, Arrela und Lacile werden mich begleiten …« Ein Mann schrie, und alle zuckten zusammen.
    Fünfzig Schritt entfernt stürzte einer von Alliandres mit grünen Mänteln bekleideten Soldaten aus dem Sattel, und kurz darauf fiel auch ein Geflügelter Wächter, aus dessen Kehle ein Pfeil ragte. Aiel tauchten zwischen den Bäumen auf, verschleiert und im Lauf Bogen handhabend. Weitere Soldaten fielen. Bain und Chiad waren aufgesprungen, deren dunkle Schleier ihre Gesichter bis auf die Augen verbargen. Sie gingen geschickt mit ihren Bogen um, aber sie warfen Faile auch besorgte Blicke zu. Überall um sie herum waren Aiel, anscheinend Hunderte, eine große, sie umschließende Schlinge. Berittene Soldaten senkten ihre Lanzen und bildeten einen weiten Kreis um Faile und die Übrigen, aber es entstanden sofort Lücken, als Aiel-Pfeile ihr Ziel trafen.
    »Jemand muss diese Nachrichten über Masema Lord Perrin überbringen«, erklärte Faile Parelean und den beiden Frauen. »Jemand von Euch muss ihn erreichen! Reitet wie der Wind!« Ihr Blick schloss auch Alliandre und Maighdin ein. Und Berelain ebenfalls. »Ihr alle, reitet wie der Wind, oder sterbt hier!« Faile wartete kaum auf ihr bestätigendes Nicken, sondern ließ ihren Worten Taten folgen, indem sie Schwalbe die Fersen in die Flanken bohrte und den nutzlosen Kreis der Soldaten durchbrach. »Reitet!«, schrie sie. Jemand musste Perrin warnen. »Reitet!«
    Sie beugte sich tief über Schwalbes Hals und trieb die schwarze Stute zu schnellem Lauf an. Flinke Hufe wirbelten Schnee auf, während Schwalbe leicht wie ihre Namensvetterin dahinschnellte. Hundert Schritt lang glaubte Faile, sie könnte entkommen. Doch dann schrie Schwalbe auf, stolperte und schlug mit dem scharfen Knacken eines gebrochenen Beins auf dem Boden auf. Faile flog durch die Luft und traf hart auf, wobei ihr der Atem aus den Lungen entwich, als sie mit dem Gesicht voran in den Schnee eintauchte. Sie rang nach Luft, kämpfte sich hoch und riss einen Dolch aus ihrem Gürtel. Schwalbe hatte geschrien, bevor sie gestolpert war, vor diesem schrecklichen Knacken.
    Ein verschleierter Aiel ragte wie aus dem Nichts vor Faile auf und hieb mit starren Fingern auf ihr Handgelenk ein. Der Dolch entfiel ihren gefühllosen Fingern, und bevor sie mit der linken Hand einen weiteren Dolch zücken konnte, war der Mann schon über ihr.
    Sie kämpfte, trat und schlug um sich, biss sogar, aber der Bursche war so breit wie Perrin und einen Kopf größer. Er schien ihr auch ebenso unerbittlich wie Perrin. Sie hätte vor Enttäuschung über die erniedrigende Leichtigkeit weinen können, mit der er sie überwältigte, indem er ihr zunächst alle ihre Dolche nahm und sie hinter seinen Gürtel steckte und dann eine ihrer eigenen Klingen benutzte, um ihr die Kleidung zu zerschneiden. Sie lag, fast bevor es ihr bewusst wurde, nackt im Schnee. Er hatte ihr die Hände mit einem ihrer Strümpfe auf dem Rücken gefesselt und den anderen Strumpf als Leine um ihren Hals gebunden.
    Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zitternd und durch den Schnee stolpernd zu folgen. Sie bekam vor Kälte eine Gänsehaut. Licht, wie hatte sie diesen Tag jemals für etwas anderes als eiskalt halten können? Und Licht, wenn es nur jemandem gelungen war, mit den Nachrichten über Masema zu entkommen! Perrin würde natürlich auch von ihrer Gefangennahme erfahren, aber sie würde irgendwie entkommen können. Das andere war wichtiger.
    Der erste Leichnam, den sie sah, war Pareleans; er lag auf dem Rücken, das Schwert in der ausgestreckten Hand, und überall auf seinem edlen Mantel mit den Satinstreifen an den Ärmeln war Blut. Es folgten noch viele Leichname, Geflügelte Wächter mit ihren roten Brustharnischen, Alliandres Soldaten mit den dunkelgrünen Helmen, einer der Falkner, wobei der Wanderfalke mit der Kappe vergeblich gegen die noch immer fest in der Faust des Mannes gefangenen Riemen anflatterte. Sie gab die Hoffnung jedoch nicht auf.
    Die ersten anderen Gefangenen, die sie sah, zwischen einigen Aiel kniend, Männern und Töchtern des Speers, deren Schleier jetzt über ihre Brust herabhingen, waren Bain und Chiad, ebenfalls nackt, die ungefesselten Hände auf den Knien. Blut lief über Bains Gesicht und machte ihr flammendrotes Haar stumpf. Chiads linke Wange war blau und angeschwollen, und ihre grauen Augen

Weitere Kostenlose Bücher