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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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achtet darauf, dass sie nichts Dummes anstellt.« Sie war kühl und erhaben, die Haltung einer Aes Sedai. Bis sie in den Korridor rauschte. »Da soll man sie doch verbrennen!«, stieß sie hervor. »Sie gehen!« Und sie rannte los und ließ die Tür halb offen stehen.
    Alivia schloss sie. »Sollen wir etwas spielen, um uns die Zeit zu vertreiben, Min?« Sie setzte sich auf den Stuhl vor dem Kamin und holte ein Stück Bindfaden aus der Gürteltasche. »Das Fadenspiel?«
    »Nein danke, Alivia.« Min schüttelte beinahe den Kopf über den Eifer der Frau. Rand mochte die Taten, die in Zukunft von Alivia zu erwarten waren, ja willfährig akzeptieren, aber sie hatte sich vorgenommen, die Frau kennenzulernen, und das, was sie herausgefunden hatte, hatte sie überrascht. Oberflächlich gesehen schien die ehemalige Damane eine reife Frau in mittleren Jahren zu sein, streng und wild und sogar einschüchternd. Sie schüchterte sogar Nynaeve ein. Nynaeve sagte nur selten ›bitte‹ zu jemandem, aber bei Alivia machte sie eine Ausnahme. Aber man hatte sie mit vierzehn zur Damane gemacht, und ihre Liebe zu Kinderspielen war nicht das Einzige, das seltsam an ihr war.
    Min wünschte sich, es hätte eine Uhr in dem Raum gegeben, obwohl das einzige Gasthaus mit einer Uhr in jedem Zimmer vermutlich eine Unterkunft für Könige und Königinnen gewesen wäre. Unter Alivias aufmerksamen Blicken ging sie auf und ab, zählte im Geist die Sekunden und versuchte abzuschätzen, wie lange es dauern würde, bis Rand und die anderen außer Sichtweite des Gasthauses sein würden. Als sie zu dem Schluss kam, dass genug Zeit vergangen war, nahm sie den Umhang von der Garderobe.
    Alivia stürmte zur Tür und versperrte sie mit in die Hüften gestemmten Fäusten und ihr Ausdruck hatte nichts Kindliches an sich. »Ihr werdet ihnen nicht nachgehen«, sagte sie entschlossen. »Das würde alles nur noch schwieriger machen und das kann ich nicht zulassen.« Mit den blauen Augen und dem goldfarbenen Haar stimmten die Farben zwar nicht, aber sie erinnerte Min an ihre Tante Rana, die immer zu wissen schien, wann man etwas falsch gemacht hatte und die immer dafür sorgte, dass man es nicht noch einmal tun wollte.
    »Erinnert Ihr Euch an unsere Unterhaltungen über Männer?«, wollte Min wissen. Alivias Wangen färbten sich blutrot. »Ich meine die, in denen es darum ging, dass sie nicht immer mit ihrem Verstand denken!«, beeilte sie sich hinzuzufügen. Sie hatte oft gehört, wie sich Frauen höhnisch darüber äußerten, dass andere Frauen nichts über Männer wussten, aber ihr war nie so jemand begegnet, bis sie Alivia kennengelernt hatte. Die wusste wirklich nichts! »Rand wird sich auch ohne mich in Schwierigkeiten bringen. Ich werde zu Cadsuane gehen und wenn Ihr mich aufhalten wollt …« Sie hob die geballte Faust.
    Alivia sah sie einen langen Augenblick mit gerunzelter Stirn an. Schließlich sagte sie: »Lasst mich meinen Umhang holen, dann begleite ich Euch.«
    In der Blaue-Karpfen-Straße waren weder Sänften noch livrierte Diener zu sehen, und Kutschen hätten niemals durch die schmale, gewundene Gasse gepasst. Rechts und links erhoben sich mit Schieferdächern gedeckte Läden und Häuser aus Stein, die größtenteils zwei Stockwerke hoch waren; manchmal grenzten sie direkt aneinander, aber manchmal verliefen auch kleine Durchgänge dazwischen. Der Bürgersteig war noch immer rutschig vom Regen, und der kalte Wind wollte Rand den Umhang stehlen, aber es waren Leute unterwegs. Drei Straßenhüter, von denen einer einen Fangstab auf der Schulter trug, blieben stehen und musterten Rands Schwert, gingen dann aber weiter. Nicht weit entfernt erhoben sich auf der anderen Straßenseite die drei Stockwerke – wenn man den Dachboden unter dem Spitzdach nicht mitzählte – des Hauses, in dem sich der Laden des Schusters Zeram befand.
    Ein dürrer Mann mit einem fliehenden Kinn warf Rands Münze in einen Geldbeutel und nahm einen dünnen Holzstab, um einen Fleischkuchen mit brauner Kruste von dem Holzkohlengrill auf seinem Karren zu heben. Sein Gesicht war faltig, sein dunkler Mantel schäbig, und sein langes graues Haar war mit einem Lederriemen zusammengebunden. Er schaute auf Rands Schwert und sah schnell wieder weg. »Warum erkundigt Ihr Euch nach dem Schuster? Das hier ist bestes Hammelfleisch.« Sein Grinsen zeigte viele Zähne und ließ sein Kinn beinahe ganz verschwinden und plötzlich sah sein Blick sehr verschlagen aus. »Nicht mal die Erste

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